Eberndorf

Eberndorf
Eberndorf
Wappen von Eberndorf
Eberndorf (Österreich)
Eberndorf
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Kärnten
Politischer Bezirk: Völkermarkt
Kfz-Kennzeichen: VK
Fläche: 67,64 km²
Koordinaten: 46° 35′ N, 14° 39′ O46.59138888888914.643611111111476Koordinaten: 46° 35′ 29″ N, 14° 38′ 37″ O
Höhe: 476 m ü. A.
Einwohner: 5.938 (1. Jän. 2011)
Bevölkerungsdichte: 87,79 Einw. pro km²
Postleitzahl: 9141
Vorwahl: 0 42 36
Gemeindekennziffer: 2 08 03
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Kirchplatz 1
9141 Eberndorf
Website: www.eberndorf.at
Politik
Bürgermeister: Gottfried Wedenig (SPÖ)
Gemeinderat: (2009)
(27 Mitglieder)
12 SPÖ, 4 ÖVP, 4 TEAMK, 7 BZÖ&parteifreie
Lage der Marktgemeinde Eberndorf im Bezirk Völkermarkt
Bleiburg Diex Eberndorf Eisenkappel-Vellach Feistritz ob Bleiburg Gallizien Globasnitz Griffen Neuhaus Ruden Sankt Kanzian am Klopeiner See Sittersdorf Völkermarkt KärntenLage der Gemeinde Eberndorf im Bezirk Völkermarkt (anklickbare Karte)
Über dieses Bild
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)

Eberndorf (slow. Dobrla vas) ist eine zweisprachige Marktgemeinde mit 5938 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011) im Bezirk Völkermarkt, Kärnten (Österreich).

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Die Gemeinde liegt im Jauntal in dem südlich der Drau sich erstreckendem Jaunfeld.

Gemeindegliederung

Eberndorf besteht aus den acht Katastralgemeinden Buchbrunn, Gablern, Gösselsdorf, Kühnsdorf, Loibegg, Mittlern, Mökriach und Pribelsdorf. Das Gemeindegebiet gliedert sich in folgende 25 Ortschaften (Einwohnerzahl Stand 2001):

Südtor zum Hof der Stiftskirche Eberndorf
Arkadenhof des Stifts Eberndorf
Brunnen im Stiftshof
Hauptportal der Stiftskirche Maria Himmelfahrt
Altes Turmuhrwerk
Hochaltar in der Stiftskirche Maria Himmelfahrt
Wasserhofen, im Hintergrund die Brücke über den Völkermarkter Stausee, Völkermarkt und die Saualm
  • Buchbrunn - Bukovje (87)
  • Buchhalm (146)
  • Duell (0)
  • Eberndorf - Dobrla vas (1.076)
  • Edling - Kazaze (149)
  • Gablern - Lovanke (277)
  • Gösselsdorf - Goselna vas (647)
  • Graben (0)
  • Hart (142)
  • Hof - Dvor (55)
  • Homitzberg (14)
  • Humtschach (133)
  • Köcking (196)
  • Kohldorf (100)
  • Kühnsdorf (1.604)
  • Loibegg (99)
  • Mittlern (634)
  • Mökriach - Mokrije (75)
  • Oberburg (57)
  • Pribelsdorf (266)
  • Pudab (25)
  • Sankt Marxen (81)
  • Seebach (95)
  • Unterbergen (22)
  • Wasserhofen (16)

Geschichte

Von historischer Bedeutung für die heutige Gemeinde und die Region war das Stift Eberndorf, das auf einer Stiftung des Friulaner Grafen Chazelin († vor 1106) beruhte und durch den Patriarchen von Aquileia Peregrin/Pilgrim (reg. 1132–1161) als Augustiner-Chorherrenstift gegründet wurde. Das für weite Teile des Jauntals wichtige Stift wurde im Zuge der Gegenreformation 1604 aufgelöst und durch eine Jesuitenresidenz ersetzt, die bis zur Aufhebung des Jesuitenordens im Jahr 1773 bestand. 1809 wurde das Stift und der dazugehörige Grundbesitz dem Benediktinerstift St. Paul im Lavanttal übergeben, das bis heute der Eigentümer ist. Die spätgotische Stiftskirche und die barocke Stiftsanlage prägen noch heute das Ortsbild.

Die Ortsgemeinde Eberndorf wurde 1850 gebildet und wuchs zunächst bis 1866 durch Eingemeindungen zur flächenmäßig größten Kärntens heran. 1876 wurden Globasnitz, Rückersdorf und Sittersdorf abgetrennt und als eigene Ortsgemeinden etabliert sowie Grabelsdorf mit St. Kanzian vereinigt. Neben der Eingliederung der Katastralgemeinde Mökriach 1944 gab es seither nur geringe Gebietskorrekturen. Das Recht zur Führung der Bezeichnung „Marktgemeinde“ wurde Eberndorf 1952 zugesprochen.

Von 1902 bis 1971 war der Ort auch mit der Vellachtalbahn (Schmalspurstrecke Kühnsdorf – Eberndorf – Eisenkappel) erreichbar. Die Bahnstrecke wurde 1971 stillgelegt und anschließend abgetragen. Einige wenige Spuren sind erhalten, so z. B. das Heizhaus des ehemaligen Bahnhofs Kühnsdorf.

Bevölkerung

Laut Volkszählung 2001 hat Eberndorf 6.014 Einwohner, davon besitzen 95,5 % die österreichische und die 2,5 % bosnische Staatsbürgerschaft. 8,6 % gehören der slowenischsprachigen Volksgruppe an.

Religion

Zur römisch-katholischen Kirche bekennen sich 89,4 % der Gemeindebevölkerung, zur evangelischen Kirche 2,6 %, zum Islam 2,3 %. Ohne religiöses Bekenntnis sind 4,1 %.

Die Gemeinde Eberndorf ist in drei Pfarren gegliedert:

  • Pfarre Eberndorf (Fara Dobrla vas)
  • Pfarre Edling (Fara Kazaze)
  • Pfarre Kühnsdorf (Fara Sinča vas)

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Theater

  • Südkärntner Sommerspiele

Theater im Stiftshof Eberndorf, Kärnten, Juli-August, Komödienraritäten-Komödienspezialitäten.

Musik und Kultur

  • Marktkapelle Eberndorf-Kühnsdorf
  • Sing4Fun Chor & Band Werkstatt
  • Slovensko prosvetno društvo SRCE / Slowenischer Kulturverein SRCE
  • Jagdhornbläsergruppe Südkärnten

Einrichtungen und Vereine

  • Stifts Kindergarten Eberndorf
  • Jugendzentrum / mladinski center Regenbogen
  • Mehrsprachiger privater Kindergarten / Večjezični zasebni otroški vrtec Mavrica

Bauwerke

  • Pfarr- und ehemalige Stiftskirche Maria Himmelfahrt
  • Das Stift Eberndorf wurde in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts erbaut. 1446–1476 wurde das Kloster mit einem Wall versehen und durch einen Graben gesichert. 1723 fiel das Stift einem Großbrand zum Opfer. Seine heutige Gestalt erhielt es 1751.

Naturdenkmäler

Sport

  • Sommerrodelbahn
  • Gösselsdorfer Volkstriathlon (Ende Juli)
  • Fußballclub EAC gegründet 1958

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Josefimarkt (März)
  • Salamifest (August)
  • Jauntaler Adventmarkt im Stift (Dezember)
  • Feuer & Eis Party auf der Rohrmeisterwiese, je nach Schneelage (Dezember-Februar)

Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Eberndorf

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat besteht aus 27 Mitgliedern und setzt sich seit der Gemeinderatswahl 2009 wie folgt zusammen:[1]

Direkt gewählter Bürgermeister ist Gottfried Wedenig (SPÖ).[2]

Wappen

Das Wappen von Eberndorf zeigt „In blauem Halbrundschild auf rundem goldenen Berg steigendes weißes Einhorn, nach rechts gerichtet“.[3] Die Gemeinde verwendete schon vor der Wappenverleihung (1960) ein steigendes Einhorn im Siegel. Es wurde von den Jesuiten für das Stift Eberndorf eingeführt und fußt im mittelalterlichen „hortus conclusus“ (das Einhorn flüchtet in den Schoß der Jungfrau Maria). Das goldene Kreissegment im Schildfuß kann als Berg wie auch als Teil der Weltkugel gedeutet werden.

Wappen und Fahne wurden der Gemeinde am 6. September 1960 verliehen. Die Fahne ist Weiß-Blau mit eingearbeitetem Wappen.

Persönlichkeiten

  • Josef Pfeifer, ehemaliger Bundesratspräsident, Alt-Bürgermeister
  • Gottfried Wedenig, Bürgermeister der Marktgemeinde Eberndorf
  • Adolf Gojer, Honorarkonsul der Mongolei
  • Günther Golautschnig, Fußballnationalspieler
  • Horst Skoff, Tennisspieler
  • Rudolf Vouk, Rechtsanwalt und Politiker der Slowenischen Volksgruppe in Kärnten

Einzelnachweise

  1. Amt der Kärntner Landesregierung, abgerufen 18. März 2009.
  2. Amt der Kärntner Landesregierung, abgerufen 18. März 2009.
  3. zitiert nach Wilhelm Deuer: Die Kärntner Gemeindewappen. Verlag des Kärntner Landesarchivs, Klagenfurt 2006, ISBN 3-900531641, S. 76

Literatur

  • Monika Siedler: Marktgemeinde Eberndorf einst und heute. Eigenverlag der Marktgemeinde Eberndorf, Eberndorf 1992, ohne ISBN
  • Kärntner Landesarchiv (Hrsg.), Evelyne Webernig: Geschichtliches über Eberndorf. Ausstellungskatalog, Kärntner Landesarchiv, Klagenfurt 2000, ohne ISBN

Weblinks

 Commons: Eberndorf – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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