Gemünden (Wohra)

Gemünden (Wohra)
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Gemünden (Wohra)
Gemünden (Wohra)
Deutschlandkarte, Position der Stadt Gemünden (Wohra) hervorgehoben
50.9666666666678.9666666666667249
Basisdaten
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Kassel
Landkreis: Waldeck-Frankenberg
Höhe: 249 m ü. NN
Fläche: 58,67 km²
Einwohner:

3.897 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 66 Einwohner je km²
Postleitzahl: 35285
Vorwahlen: 06453, 06456 (Sehlen)
Kfz-Kennzeichen: KB
Gemeindeschlüssel: 06 6 35 012
Stadtgliederung: 7 Ortsteile bzw. Stadtbezirke
Adresse der
Stadtverwaltung:
Marktstraße 10
35285 Gemünden (Wohra)
Webpräsenz: www.gemuenden-wohra.de
Bürgermeister: Frank Gleim (parteilos)
Lage der Stadt Gemünden (Wohra) im Landkreis Waldeck-Frankenberg
Hatzfeld (Eder) Battenberg (Eder) Bromskirchen Allendorf (Eder) Burgwald (Gemeinde) Rosenthal (Hessen) Gemünden (Wohra) Haina (Kloster) Frankenberg (Eder) Frankenau Bad Wildungen Lichtenfels (Hessen) Korbach Willingen (Upland) Diemelsee (Gemeinde) Diemelstadt Vöhl Volkmarsen Bad Arolsen Twistetal Waldeck (Stadt) Edertal Nordrhein-Westfalen Landkreis Kassel Schwalm-Eder-Kreis Landkreis Marburg-BiedenkopfKarte
Über dieses Bild

Gemünden (Wohra) ist eine Stadt im Landkreis Waldeck-Frankenberg in Hessen, Deutschland.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Gemünden liegt ca. 30 km nordöstlich von Marburg am westlich angrenzenden Burgwald und am sich nordöstlich erhebenden Kellerwald. Der Ort wird von der Wohra durchflossen. Die Holzbach mündet hier in die Schweinfe und die Schweinfe in die Wohra.

Nachbargemeinden

Gemünden grenzt im Norden an die Gemeinde Haina (Landkreis Waldeck-Frankenberg), im Osten an die Gemeinde Gilserberg (Schwalm-Eder-Kreis), im Süden an die Gemeinde Wohratal (Landkreis Marburg-Biedenkopf), sowie im Westen an die Stadt Rosenthal (Landkreis Waldeck-Frankenberg).

Stadtgliederung

Die Stadt besteht aus den Ortsteilen Ellnrode, Gemünden, Grüsen, Herbelhausen, Lehnhausen, Schiffelbach und Sehlen.

Einwohnerentwicklung

1834 1885 1910 1925 1933 1939 1950 1961 2009[2]
Gemünden-Kernstadt 1.309[3] 1.315[3] 1.599 1.715[3] 1.781 1.753[3] 2.813[3] 2.351[3] 3.209
Ellnrode 77[4] 55[4] 54 47[4] 57 49[4] 74[4] 54[4] 39
Grüsen 288[5] 328[5] 292 299[5] 303 290[5] 429[5] 336[5] 365
Herbelhausen 148[6] 126[6] 134 127[6] 126 107[6] 171[6] 117[6] 92
Lehnhausen 166[7] 164[7] 128 135[7] 133 144[7] 218[7] 130[7] 110
Schiffelbach 356[8] 335[8] 336 298[8] 326 321[8] 455[8] 344[8] 296
Sehlen 272[9] 224[9] 239 225[9] 270 250[9] 365[9] 250[9] 257
gesamt 2.616 2.547 2.742 2.846 2.846 2.921 4.525 3.582 4.364

Geschichte

Evangelische Stadtpfarrkirche von 1435-1485

Gemünden soll aus sieben Dörfern entstanden sein: Holzbach, Giebelingsbach, Burghardshausen, Ernstdorf, Steigershausen, Osterbach und Katzbach.

Die ersten urkundlichen Nennungen noch unter der Bezeichnung „Zegemunde“ stammen aus den Jahren 750-779. Die zweite urkundliche Erwähnung ist 1223 zu verzeichnen. Im Jahre 1253 wird Gemünden erstmals als Stadt erwähnt. In dieser Zeit gehörte Gemünden den Grafen von Ziegenhain. Diese Zugehörigkeit kommt auch in dem Stadtwappen zum Ausdruck: In einem weißen Feld ist ein rotbewehrter schwarzer Hahn mit Ziegenkopf dargestellt; unter den Flügeln des Wappentieres sind zwei sechsstrahlige Sterne angebracht.

1450 fiel Gemünden an die Landgrafschaft Hessen, nachdem das Ziegenhainer Grafengeschlecht ausgestorben war.

Im 16. Jahrhundert erlebte die Stadt eine größere Blütezeit: 1523 wurde ein großer Brunnen gebaut, 1541 wurde die Schule errichtet, 1564 wurde ein Rathaus auf dem Marktplatz gebaut, und 1587 wurde die erste Wasserleitung aus Holzrohren gebaut. Aus dieser Zeit stammt auch der jüdische Friedhof, welcher auch von benachbarten jüdischen Gemeinden, wie z.B. der in Rosenthal, genutzt wurde.

Die Kriegsjahre im 17. und 18. Jahrhundert zerstörten nicht nur das aufkommende kulturelle Leben, sondern forderten schwere Opfer. Die Pest raffte 2/3 der Bevölkerung dahin. Der Dreißigjährige Krieg und der Siebenjährige Krieg forderten von den Bürgern das Äußerste durch Einquartierung und finanzielle Leistungen.

Im napoleonischen Königreich Westphalen war die Stadt Verwaltungssitz des Kantons Gemünden.

Nach dem Deutschen Krieg 1866 wurde Gemünden mit dem ehemaligen Kurfürstentum Hessen-Kassel Teil der preußischen Provinz Hessen-Nassau.

Von 1909 bis 1914 wurde die Wohratalbahn gebaut, der Wasserleitungszweckverband gegründet (Gemünden erhält eine neue modernere Wasserversorgung), und eine neue Schule entstand. Die Wasserversorgung der Stadt und der Dörfer Altenhaina, Halgehausen, Bockendorf, Sehlen und Grüsen beruht auf der 1910/11 durch den Wasserleitungszweckverband Gemünden-Buntstruth gebauten Wasserleitung von der Kirschgartenquelle nach Gemünden und der 1967 gebauten Pumpstation in Kirschgarten.[10]

1972 wurde der Personenverkehr durch die Bahn eingestellt. Im Winter 1980/81 folgte die Einstellung des Güterverkehrs sowie der Rückbau der Gleisanlagen. Das Bahnhofsgebäude ist erhalten und heute ein gastronomisch genutztes Kulturdenkmal nach dem Hessischen Denkmalschutzgesetz.

Am 1. Januar 1974 wurde im Zuge der hessischen Gebietsreform die Gemeinde Schiffelbach im Altkreis Marburg nach Gemünden eingemeindet.[11]

Politik

Das Wappen zeigt den Ziegenkopfadler.

Stadtverordnetenversammlung

Die Kommunalwahl am 27. März 2011 lieferte folgendes Ergebnis: [12]

Kommunalwahl 2011
 %
60
50
40
30
20
10
0
39,5%
36,3%
24,2%
B.L. Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Kürzel
Gewinne und Verluste
Im Vergleich zu 2006
 %p
 25
 20
 15
 10
   5
   0
  -5
-10
-15
-20
-16,7%
+21,4%
-4,7%
B.L. Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Kürzel
Parteien und Wählergemeinschaften  %
2011
Sitze
2011
 %
2006
Sitze
2006
 %
2001
Sitze
2001
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 39,5 9 56,2 13 49,6 11
B.L. Bürgerliste 36,3 8 14,9 3 8,2 2
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 24,2 6 28,9 7 37,5 9
FWG Freie Wählergemeinschaft Gemünden - - 4,7 1
Gesamt 100,0 23 100,0 23 100,0 23
Wahlbeteiligung in % 56,7 53,2 58,5

Städtepartnerschaften

Literatur

  • Georg Dehio/Ernst Gall/Magnus Backes: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Hessen, 2. Auflage Sonderausgabe Darmstadt 1982. S. 328-329.
  • Erich Keyser: Hessisches Städtebuch, Stuttgart 1957. S. 187-189.
  • Rudolf Knappe: Mittelalterliche Burgen in Hessen, 3. Auflage Gundensberg-Gleichen 2000. S. 143.

Einzelnachweise

  1. Bevölkerung der hessischen Gemeinden am 31. Dezember 2010 (Hilfe dazu)
  2. Gemeinde Gemünden (Hrsg.): Einwohner. Bestandsstatistik. 15. Januar 2009 (HTML, abgerufen am 9. Mai 2011).
  3. a b c d e f LAGIS (Hrsg.): Gemünden (Wohra). Statistik. (HTML, abgerufen am 9. Mai 2011).
  4. a b c d e f LAGIS (Hrsg.): Ellnrode. Statistik. (HTML, abgerufen am 9. Mai 2011).
  5. a b c d e f LAGIS (Hrsg.): Grüsen. Statistik. (HTML, abgerufen am 9. Mai 2011).
  6. a b c d e f LAGIS (Hrsg.): Herbelhausen. Statistik. (HTML, abgerufen am 9. Mai 2011).
  7. a b c d e f LAGIS (Hrsg.): Lehnhausen. Statistik. (HTML, abgerufen am 9. Mai 2011).
  8. a b c d e f LAGIS (Hrsg.): Lehnhausen. Statistik. (HTML, abgerufen am 9. Mai 2011).
  9. a b c d e f LAGIS (Hrsg.): Lehnhausen. Statistik. (HTML, abgerufen am 9. Mai 2011).
  10. Gemünden: Wasserleitung erlöste Frauen vom Joch, in: Waldeckische Landeszeitung – Frankenberger Zeitung, 29. August 2010
  11. Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Frankenberg und Waldeck vom 28. September 1973 GVBl. I S. 359
  12. Wahlergebnis aus hsl.de

Weblinks

 Commons: Gemünden (Wohra) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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