Natriumpentothal

Natriumpentothal
Strukturformel
Allgemeines
Freiname Thiopental
Andere Namen
  • IUPAC: 5-Ethyl-5- (1-methylbutyl)-2-thioxo- 1,3-dihydropyrimidin-4,6-dion
  • Latein: Thiopentalum
Summenformel C11H18N2O2S
CAS-Nummer 76-75-5
PubChem 3000715
ATC-Code
DrugBank DB00599
Kurzbeschreibung gelblich-weißes, hygroskopisches, unangenehm knoblauchartig riechendes Pulver (Mononatriumsalz) [1]
Arzneistoffangaben
Wirkstoffklasse

Barbiturate, Injektionsnarkotika

Wirkmechanismus

Inhibition der Formatio reticularis

Fertigpräparate
  • Pentothal® (EU, CH, USA)
  • Trapanal® (D)
Verschreibungspflichtig: Ja
Eigenschaften
Molare Masse 242,34 g·mol−1
Schmelzpunkt

157–161 °C [1]

pKs-Wert

7,55 (20 °C) [2]

Löslichkeit
Sicherheitshinweise
Gefahrstoffkennzeichnung [3]

Xn
Gesundheits-
schädlich
R- und S-Sätze R: 22
S: 36/37/39
Bitte beachten Sie die eingeschränkte Gültigkeit der Gefahrstoffkennzeichnung bei Arzneimitteln
LD50

110 mg·kg−1 (Maus i.p.) [2]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Thiopental (Trapanal®), auch Pentothal, als Natriumsalz Natriumpentothal, ist ein kurz wirksames Hypnotikum (Schlafmittel) aus der Reihe der Barbiturate ohne analgetische Wirkung.

Inhaltsverzeichnis

Anwendung

Es wird in erster Linie in der Anästhesie zur Einleitung einer Narkose beim unkomplizierten – also nicht herz- oder lungenkranken – Patienten angewendet. In der Intensivmedizin wird es vereinzelt als Dauerinfusion als ultima ratio (letztes Mittel) zur Senkung des Hirndrucks oder zur Durchbrechung eines Status epilepticus verwendet. In den USA wird es auch zur Vorbereitung auf die Hinrichtung durch die Giftspritze angewendet. Nicht zuletzt ist Thiopental als Wahrheitsserum bekannt geworden.

Dosierung und Eigenschaften

Dosierung siehe Rote Liste gemäß HWG. Wirkeintritt: 20–50 s, Wirkdauer 5–15 min. Eliminationshalbwertszeit 5–10 h, Verteilungshalbwertszeit 8,5 min.

Kontraindikationen

Schwere Herzinsuffizienz, Mitralstenose, Vorliegen einer Porphyrie und schwere obstruktive Lungenerkrankungen (Asthma, chronisch obstruktive Lungenerkrankung).

Nebenwirkungen

Atemdepression bis zum Atemstillstand (Apnoe), Verkrampfung der Muskeln um die Atemwege (Bronchospasmus) und Histaminfreisetzung, Blutdruckabfall, reflexhafte Pulsbeschleunigung (Reflextachykardie) mit Erhöhung des myokardialen Sauerstoffverbrauchs und Venenreizung. Paravenöse oder arterielle Injektion können Gewebsnekrosen verursachen.

Einzelnachweise

  1. a b c Thieme Chemistry (Hrsg.): RÖMPP Online - Version 3.1. Georg Thieme Verlag KG, Stuttgart 2008. 
  2. a b c Thiopental bei ChemIDplus
  3. Datenblatt für (±)-Thiopental – Sigma-Aldrich 26. März 2008

Weblinks

Gesundheitshinweis
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