Natureis

Natureis

Der Begriff Natureis erklärt die Entstehung von Wassereis durch die natürliche Witterung bei Frost ohne die Beeinflussung durch den Menschen.

Bevor es gelang, auf künstlichem Wege Kunsteis herzustellen, konnte Natureis im Winter von Gewässern gebrochen und in Eiskellern und Eishäusern eingelagert werden. Aus dem Vorrat dieser Eiskeller konnte bis zum Herbst die Eismasse entnommen und vom Eismann zu privaten, noch ohne elektrischen Strom funktionierenden Eisschränken transportiert werden.

Die Wasserqualität des verwendeten Eises hat großen Einfluss auf die Bauweise der Eisschränke, weil die im Wasser enthaltenen Organismen in das Kühlgut eindringen und es biologisch abbauen können. Wasser aus schnell fließenden Gewässern von Bächen und Flüssen ist aus diesem Grund demjenigen von stehenden Gewässern, wie von Seen, Teichen und überfluteten Wiesen, vorzuziehen. Eine räumliche Trennung des Natureises vom direkten Kontakt mit dem Kühlgut erfolgte erst, nachdem sich diese Erkenntnis durchgesetzt hat und hatte zur Folge, dass eine konstruktive Barriere über einen einfachen Wärmeübertrager gebaut wurde.

Mit der Erfindung der elektrischen Kühlung geriet die Bedeutung des Natureises für die Kühlung von Lebensmitteln in Vergessenheit. Auch durch die abnehmende Wasserqualität von Seen und Flüssen verlor die direkte Nutzung dieses Eises zu Speiseeis völlig an Bedeutung. Aus Klimaschutz- und Energiespargründen findet Natureis neuerdings jedoch vereinzelt wieder Verwendung.


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