- Neigungsschalter
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Ein Neigungsschalter ist ein elektrischer Schalter, der bei Überschreitung einer bestimmten Neigung einen Stromkreis schließt oder öffnet.
Geschichtliches
Früher waren Neigungsschalter Quecksilberschalter, bei denen ein teilweise mit Quecksilber gefülltes gebogenes Glasrohr mit zwei elektrischen Kontakten versehen ist, die sich beim Kippen über einen bestimmten Neigungswinkel schließen oder öffnen. Solche Schalter finden sich teilweise in Deckeln von alten Gefriertruhen und dienen zum Schalten der Innenbeleuchtung. Oder auch in den veralteten Quecksilberrelais und Fallbügelreglern kommen sie zum Einsatz.
Wegen der Giftigkeit von Quecksilber und der damit verbundenen Problematik bei der Elektronikschrottentsorgung werden heutige Neigungsschalter meist in Form eines Sensors in Kombination mit einem herkömmlichen Relais realisiert. Dieser Sensor auf Halbleiterbasis misst die Erdbeschleunigung und liefert ein Signal mit welchen ein Schaltkontakt gesteuert wird. Der Grad der Neigung bis zum Auslösen des Schaltvorganges kann bei manchen Typen auch eingestellt werden.[1]
Anwendung
Neigungsschalter werden z.T. auch als Aufhebesicherung in Landminen mit elektrischer Zündung verbaut: Wird der Sprengkörper gekippt, löst der Neigungsschalter die Zündkapsel aus.
Statt des Quecksilbers kann sich im Schalter auch eine Metallkugel befinden. Beispiele sind Sicherheitsschalter in Toastern oder auch Erschütterungssensoren in Fahrradrücklichtern.
Ist die enthaltene Flüssigkeit schlecht leitfähig, entsteht ein Neigungssensor, der ein von der Winkelabweichung abhängiges analoges Signal liefert.
Gegebenenfalls kann bei einem Neigungsschalter ein Kontakt mit Hilfe eines Magneten verschiebbar sein, um den Winkel, bei dem die Schalthandlung ausgelöst wird, einzustellen.
Weitere Anwendungen sind:
- Alarmanlagen
- Sicherheitsschalter
- Totmanneinrichtung
- Schalten der Motorraumbeleuchtung in Abhängigkeit von der Haubenstellung
Einzelnachweise
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