- Nenndruckstufe
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Der Nenndruck gibt für ein Rohrleitungssystem eine Referenzgröße an. Die Angabe erfolgt nach DIN, EN, ISO durch die Bezeichnung PN (Pressure Nominal) gefolgt von einer dimensionslosen ganzen Zahl, die den Auslegungsdruck in bar bei Raumtemperatur (20 °C) angibt. Der bei einer bestimmten Temperatur zulässige Betriebsdruck wird üblicherweise in Prozent des Nenndruckes angegeben. Bei höheren und tieferen Temperaturen ist, bedingt durch die Abnahme der zulässigen Werkstoffkennwerte (Streckgrenze), der zulässige Druck entsprechend geringer. PN 10 zum Beispiel bezeichnet eine Rohrleitung mit dem höchstzulässigem Druck von 10 bar bei einer Fluidtemperatur von 20° C.
Nach EN 1333 sind bestimmte Nenndruckstufen festgelegt: PN 2,5 - PN 6 - PN 10 - PN 16 - PN 25 - PN 40 - PN 64 - PN 100 - PN 160 - PN 250 - PN 320 - PN 400. Nach der Nenndruckstufe richtet sich die Wandstärke der Rohre und auch die Abmessungen der Flansche innerhalb der Rohrleitung. Durch die Angaben der Kombination Nenndruckstufe PN und Nennweite DN ist die Austauschbarkeit von Rohrleitungskomponenten wie Flansche, Ventile, Schieber usw. gewährleistet.
In amerikanischen Normen (ASME B 16.5) sowie jetzt auch alternativ in europäischen Normen kann statt "PN" die Bezeichnung "Class" verwendet werden. In diesen Normen wird durch die Class-Bezeichnung eine Belastbarkeit durch die Angaben von festgelegte Druck/Temperatur-Kombinationen festgelegt. So entspricht die Angabe Class 150 (150 psi) in etwa der Nenndruckstufe PN 10.
Relevante Normen:
- EN 1333: Definition und Auswahl von PN
- EN 1092-1 Stahlflansche mit PN-Bezeichnung
- EN 1759-1: Stahlflansche mit Class-Bezeichnung
- EN 1514-1 bis 8: Dichtungen für Flansche mit PN-Bezeichnung
- EN 12560-1 bis 7: Dichtungen für Flansche mit Class-Bezeichnung
- ASME B16.5 Rohrflansche
Siehe auch
- Standard Dimension Ratio (SDR) zur Angabe der Druckbeständigkeit bei Kunststoffrohren
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