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Neuehrenfeld
Stadtteil 402 von KölnKoordinaten 50° 57′ 24″ N, 6° 56′ 9″ O50.9566666666676.9358333333333Koordinaten: 50° 57′ 24″ N, 6° 56′ 9″ O Fläche 2,5 km² Einwohner 23.403 (31. Dez. 2007) Bevölkerungsdichte 9361 Einwohner/km² Eingemeindung 1. Apr. 1888 Postleitzahlen 50823, 50825, 50827 Vorwahl 0221 Stadtbezirk Ehrenfeld (4) Verkehrsanbindung Autobahn Stadtbahn-Linien 5 13 Bus-Linien 140 141 142 143 Quelle: Strukturdaten der Stadt Köln Neuehrenfeld ist ein Stadtteil innerhalb des Kölner Stadtbezirks 4 - Ehrenfeld.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Neuehrenfeld grenzt im Osten und Südosten an die Stadtteile Bilderstöckchen und Neustadt Nord, im Süden an Ehrenfeld und im Nordosten an Ossendorf
Geschichte
Das erste Haus auf dem Gebiet des heutigen Stadtviertels wurde im Jahre 1871 in der Ottostraße gebaut – damals noch außerhalb der Stadt Köln. Um das Jahr 1908 wurden die heutige Siemensstraße, Eichendorffstraße, Röntgenstraße und Nussbaumerstraße mit Wohnhäusern bebaut. Hierbei wurden hohe Standards an die Wohnungsgröße und -qualität gelegt, und man ließ das Innere der Wohnblocks für Gärten frei. Die bunten Fassaden verzierte man, im Stil der Gründerzeit, reich. Da sich nur wohlhabendere Bürger eine solche Wohnung leisten konnten, nannten die Kölner die Gegend, in Anlehnung an die häufig vertretenen Berufe der Bewohner „Tintenkleckserviertel“, denn hier lebten Kaufleute, Lehrer, Beamte oder höhere Angestellte.
Mit der großen Eingemeindung im Jahre 1888 gehört das im Westen Kölns liegende Viertel zur Stadt. Nach einem Ratsbeschluss aus dem Jahre 1954 erhielt der Stadtteil offiziell den Namen Neuehrenfeld.
Siedlungsstruktur
Im Mittelpunkt des Viertels liegt der Lenauplatz mit den ihn umgebenden Bürgerbauten aus der späten Gründerzeit. Auch wenn durch die Bombenabwürfe des zweiten Weltkrieges große Lücken in diesen Baubestand gerissen wurden, deren Wiederaufbau in den Nachkriegsjahren heute nicht immer als vorteilhaft empfunden wird, lassen sich in Neuehrenfeld doch noch viele reich dekorierte Stuckfassaden finden.
So wie im sogenannten Chinesenviertel rund um den Takuplatz sind Teile des Neuehrenfelder Stadtgebietes auch durch wohnungsgenossenschaftliche Mietshäuser, die im Zeitalter des Neuen Bauens entstanden, geprägt. Eine neuere Wohnanlage westlich des „Chinesenviertels“ ist das 2006 entstandene, genossenschaftlich organisierte Projekt Wohnen mit Alt und Jung, in dem generationenübergreifendes Wohnen praktiziert wird.
Neuehrenfeld verfügt, nicht zuletzt durch den Zuzug von Migranten aus vielen Ländern, heute über ein vielfältiges Spektrum kleiner Handwerksbetriebe, Geschäfte, Restaurants, Weinstuben und seit einigen Jahren eine zunehmende Anzahl von Szenekneipen.
Herausragende Bauwerke im Stadtteil
Evangelische Versöhnungskirche
Das Kirchengebäude in Form eines Hexagons wurde 1963 nach den Plänen der Architekten Dr. Ing. F. W. Bertram und Dr. Ing. Lang aus Aachen begonnen und am 1964 fertig gestellt. Eingeweiht wurde die die Kirche der evangelischen Gemeinde Ehrenfeld am 31. Mai 1964. Das Westfenster stellt die Botschaft des Apostels Paulus, die Universalität des Heilgeschehens dar, es wurde von der Ehrenfelder Künstlerin Elfriede Fulda gestaltet.
St. Peter
Auf dem Simarplatz an der Subbelrather Straße gelegen ist St. Peter die zuständige katholische Pfarrkirche für einen großen Teil Neuehrenfelds. Die Kirche wurde 1901 im damals beliebten neugotischen Stil errichtet. Architekt war Theodor Roß. Der 62 Meter hohe Turm gehört zu den Blickfängen des Stadtteils. Da der Krieg die Kirche nur in geringem Maße beschädigte, ist die Ausstattung aus der Erbauungszeit noch zu einem großen Teil erhalten.
St. Barbara
Durch den Bau der Siedlungshäuser im Chinesenviertel wurde die bisherige Pfarrkirche St. Peter zu klein für die zunehmende Zahl von Gläubigen. Daher wurde von 1927 bis 1929 die Kirche St. Barbara errichtet. Architekt war Karl Colombo.
Die Beseitigung von Kriegsschäden und die geänderten liturgischen Erfordernisse nach dem 2. Vatikanischen Konzil führten zu umfangreichen Umbaumaßnahmen zwischen 1965 und 1976. Seitdem macht die Kirche den Eindruck eines Kirchenbaus der 1960er Jahre.
St. Anna
Die katholische dreischiffige Basilika St. Anna wurde in den Jahren 1907 und 1908 nach den Entwürfen von Adolf Nöcker erbaut. Im zweiten Weltkrieg bis auf den Turm massiv beschädigt, planten die Architekten Gottfried Böhm und Dominikus Böhm den Wiederaufbau der Kirche, der 1956 vollendet wurde.
Der 56 m hohe, farbenfrohe Westturm erinnert an den Turm des Paderborner Doms. Beim Wiederaufbau wurde das Eingangsportal an die Ostseite, zum Christine-Teusch-Platz verlegt und mit großen Glasflächen und einem geschwungenen Dach, das von zwei konischen Stützen getragen wird, vollkommen neu konstruiert. Das Hauptportal wird dabei von Mauerwerk aus den Trümmersteinen der alten Kirche eingerahmt.
Jüdisches Wohlfahrtszentrum
Im Jahre 2004 wurde in dem ehemaligen jüdischen Asyl an der Ottostraße in Köln-Neuehrenfeld das neue Jüdisches Wohlfahrtszentrum eröffnet, in dem eine Synagoge, ein Kindergarten, eine Grundschule, ein Elternheim und die Verwaltung der mehr als 5000 Mitglieder zählende Synagogen-Gemeinde untergebracht sind.
Siehe auch
Literatur
- Christian Schuh: Kölns 85 Stadtteile. Emons, Köln 2003, ISBN 3-89705-278-4
- Gerhard Wilczek: Ehrenfeld einst und jetzt. Höfer in Komm., Köln 1967
- Johannes Maubach: Quer durch Ehrenfeld, Ehrenfelder Geschichtspfad (Teil 2). Eigenverlag, Köln, 2002.
Weblinks
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