Neuer Zwölf-Apostel-Kirchhof

Neuer Zwölf-Apostel-Kirchhof

Der Neue Zwölf-Apostel-Kirchhof ist ein evangelischer Friedhof in Berlin-Schöneberg.

Geschichte

Als erster Gemeindefriedhof wurde der Alte Zwölf-Apostel-Kirchhof am Königsweg, der heutigen Kolonnenstraße, im Jahr 1864 gegründet. Da in dem Jahr 1882 die Beisetzungsfläche auf dem Alten Zwölf-Apostel-Kirchhof nicht mehr ausreichte und keine Erweiterung möglich war, wurde der Erwerb eines weiteren Kirchhofes nötig. So entstand der Neue Zwölf-Apostel-Kirchhof am Werdauer Weg mit einer Fläche von rund fünf Hektar. Die erste Beisetzung fand im Juni 1883 statt. Die schlichte Kapelle aus Backstein entstand um 1890 nach einem Entwurf von Paul Egeling, der seine letzte Ruhestätte auf dem Kirchhof fand. Die Kapelle steht heute unter Denkmalschutz.

Ebenso wie der Alte St.-Matthäus-Kirchhof war auch der Neue Zwölf-Apostel-Kirchhof von den Planungen Albert Speers zur Umgestaltung Berlins zur Welthauptstadt Germania betroffen. Im Januar 1939 wurde zunächst der mittlere und südliche – 26.000 m² umfassende – Teil des Friedhofs für den Bau des Südbahnhofs gebraucht. Die „Entwidmung“ betraf zwei Drittel des gesamten Areals, wodurch der Kirchhof erheblich an Substanz verlor. Die Räumung sollte bis Oktober 1939 beendet, und die Gräber von 7000 Toten sodann dem Stahnsdorfer Friedhof eingefügt sein. Eine Umsetzung nach dem Restteil des Neuen Zwölf-Apostel-Kirchhofs war nicht vorgesehen, da auch dieser später geräumt werden sollte. Der Kriegsbeginn im September 1939 stoppte die weitere Vernichtung des Friedhofs.

Auf dem Kirchhof entstanden 1960 neue Büro- und Personalräume und eine Wartehalle. Die damals abgeräumte Fläche ist heute Teil der Berliner Stadtautobahn.

Gräber bekannter Persönlichkeiten

( ± = Ehrengrab)
52.47777777777813.352627777778

Weblinks


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