Neugeschrei

Neugeschrei
Nové Zvolání
Nové Zvolání führt kein Wappen
Nové Zvolání (Tschechien)
DEC
Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Ústecký kraj
Bezirk: Chomutov
Gemeinde: Vejprty
Geographische Lage: 50° 28′ N, 13° 2′ O50.46666666666713.0263888888897Koordinaten: 50° 28′ 0″ N, 13° 1′ 35″ O

Nové Zvolání (deutsch Neugeschrei) ist ein Ortsteil von Vejprty (Weipert) im mittleren Erzgebirge, Tschechien. Er liegt südlich von Vejprty am Pöhlbach und an der Landesgrenze zu Deutschland gegenüber dem Bärensteiner Ortsteil Niederschlag.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Als im Jahre 1550 südlich der neu entdeckten Weiperter Erzlagerstätten unter einer umgestürzten Fichte ein stark silberhaltiges Geschiebe aufgefunden wurde, setzte ein neues Berggeschrey ein. Der Preßnitzer Hauptmann Matthäus Scharfenberger ließ einen Suchstollen vortreiben, der recht bald fündig wurde. Neugeschrei wurde als Bergbausiedlung bei dem neuaufgeschlossenen Bergwerk Johannes in der Wüsten gegründet und erweiterte sich schnell. Kaiser Rudolf I. garantierte dem zur Herrschaft Hassenstein-Preßnitz gehörigen Ort 1609 die Religionsfreiheit. Neugeschrei wurde zum Mittelpunkt eines kleinen Bergreviers, zu dem die Gruben Alte Wüstenzeche, Römischer Adler, Hasenstolln, Lorenzistolln, Altwüstner Stolln, die Hoffnung zu Gott, Drei Lilien und die Maria- und Joseph-Zeche gehörten. 1709 standen neun Bergwerke in Betrieb. Im sächsischen Niederschlag waren gleichfalls reiche Erzfunde gemacht worden, so dass beiderseits des Pöhlbaches ein reger Bergbaubetrieb erfolgte, der mitunter zu Streitigkeiten über die Wassernutzung oder die Rechte an grenzüberschreitenden Erzgängen führte.

Nach der Erschöpfung der Lagerstätten wurde in Neugeschrei das Posamentiererhandwerk ansässig. Seit dem Jahre 1872 führte zwar die Strecke der Buschtěhrader Eisenbahn von Komotau nach Weipert durch Neugeschrei, der Ort erhielt jedoch keine Haltestelle. Ihre Einrichtung wurde erst später durch den Posamentenfabrikanten Kanneberger erreicht. 1886 kauften die Brüder Josef und Theodor Kanneberger die Posamentenfabrik von Steck & Wolf auf und führten sie unter dem Namen Brüder Kanneberger zur größten Posamentenfabrik in Österreich-Ungarn.

Neugeschrei wurde nach 1900 zu Weipert eingemeindet. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war in Neugeschrei der Wilderer Hubert Hippmann (1881-1931) ansässig.

Sehenswürdigkeiten

Die Kirche "Herz Jesu" von Nové Zvolání wurde im 19. Jahrhundert durch Unterstützung der Posamentenfabrikanten Steck, Wolf und Kanneberger errichtet und ausgebaut. Das nach dem Zweiten Weltkrieg verfallene Bauwerk wurde von 1991 bis 1997 mit Spendengeldern der ehemaligen Bewohner sowie deutscher und österreichischer Diözesen saniert.

Kirche von außen
Kircheninneres von der Empore aus gesehen
Hier findet alljährlich im Juni ein Gottesdienst im Rahmen des vom Erzgebirgsverein veranstalteten "Neigeschraer Fests" statt.

Wanderziele

Panoramablick vom Hohen Stein auf Neugeschrei, Bärenstein mit dem Bärenstein (Berg im Erzgebirge) und Weipert

Einen weiten Blick über Neugeschrei, Bärenstein mit dem 898 m hohen Bärenstein (Berg im Erzgebirge), den 832 m hohen Pöhlberg bei Annaberg-Buchholz und Weipert hat man vom Hohen Stein bei Neugeschrei.

Der Weg auf den Gipfel zweigt hinter dem Sendemast am Ortsende nach links ab, der letzte Teil zu den Felsen am Gipfel führt durchs Unterholz.

Söhne und Töchter der Ortes

Weblinks


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