- Neupositivismus
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Der Empirismus (griechisch εμπειρισμός, von der Empirie, lateinisch experientia - die Erfahrung) ist eine erkenntnistheoretische Richtung in der Philosophie und Psychologie, die alle Erkenntnisse aus Sinneserfahrungen ableitet.
Der Empirismus steht im Gegensatz zum Rationalismus, der die Vernunft als für den Erkenntnisprozess wesentlich hervorhebt, und zum Nativismus, der auch angeborene Ideen und Begriffe zulässt. Der Empirismus hingegen legt seinen Schwerpunkt auf die Erfahrung und sinnliche Wahrnehmung. Unabhängig von seinem philosophischen Wahrheitsgehalt hat der Empirismus als Grundlage wissenschaftlicher Arbeit eine große Bedeutung bis in die Gegenwart. Neben der Abduktion bildet die Induktion als typische Schlussweise des Empirismus das Fundament wissenschaftlicher Theoriebildung. Als logischer Empirismus floss der Empirismus auch in moderne Strömungen der Philosophie ein.
Eine Möglichkeit, das Prinzip des Empirismus, das heißt die Gewinnung von Erkenntnissen auf der Basis von Sinnesdaten, auf mathematische Weise zu handhaben, zeigt das Bayes-Theorem.
Inhaltsverzeichnis
Vertreter des Empirismus
Philosophiegeschichtlich ist der materialistische Empirismus vom idealistischen zu unterscheiden.
- John Locke ist einer der Hauptvertreter des materialistischen Empirismus, der der These René Descartes von angeborenen Ideen (Rationalismus) widersprach. Nach Locke gleicht der Geist eines Neugeborenen einer unbeschriebenen Tafel (tabula rasa), die durch Sinneseindrücke zu beschreiben ist.
- George Berkeley und David Hume sind wichtige Vertreter des idealistischen Empirismus. Während nach Locke die Wahrnehmungen Auskunft über die körperliche Welt geben, sind für Berkeley und Hume nur die Wahrnehmungen real. Eine gegenständliche Welt, die die Wahrnehmungen auslöst, ist ihnen zufolge nicht beweisbar.
- Francis Bacon (Begründer bzw. Stammvater des Empirismus)
- Bas van Fraassen vertritt eine moderne Spielart des Empirismus, den sog. Konstruktiven Empirismus
- Thomas Hobbes
Kritik
Die Einschränkung der Erkenntnis auf den Bereich der bloßen Erfahrung lässt sich nach Meinung von Kritikern des Empirismus jedoch letztlich nicht halten. Sie weisen u.a. darauf hin, dass nicht einmal der Satz "Alle Erfahrungserkenntnis ist wahr" aus Erfahrung herleitbar ist. Erst recht gelte dies für den Grundsatz des Empirismus, dass alleine die Erfahrung wahre Erkenntnis gewährleiste.
Literatur
- Engfer, Hans-Jürgen: Empirismus versus Rationalismus? Kritik eines philosophiegeschichtlichen Schemas. Schöningh, Paderborn 1996. ISBN 3-506-72241-7
- Kambartel, Friedrich: Empirismus. In: Jürgen Mittelstraß (Hrsg.): Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie. (BI, Mannheim 1980 S. 542f;) 2., neubear.u.wes.ergän.Aufl. Metzler, Stuttgart 2005 S. 320f. (umf. Lit.) ISBN 978-3-476-02108-3
- Longworth, Guy: Rationalism and Empiricism () Vorauss. 2008 in: S. Chapman, C. Routledge (Eds.): Key Ideas in Linguistics and the Philosophy of Language. Edinburgh Univ. Press, Edinburgh
Siehe auch
Weblinks
- Peter Markie: „Rationalism vs. Empiricism“ in der Stanford Encyclopedia of Philosophy (englisch, inklusive Literaturangaben)
- Elliott Sober: Empiricism, veröff. in Vorb. in: S. Psillos und M. Curd (Hgg.): The Routledge Companion to the Philosophy of Science (pdf) informiert über aktuellere Entwicklungen
- Lexikon der Philosophie: "Empirismus"
- Aufsätze zur Debatte um Empirismus und Rationalismus in der Erkenntnistheorie
- John Locke ist einer der Hauptvertreter des materialistischen Empirismus, der der These René Descartes von angeborenen Ideen (Rationalismus) widersprach. Nach Locke gleicht der Geist eines Neugeborenen einer unbeschriebenen Tafel (tabula rasa), die durch Sinneseindrücke zu beschreiben ist.
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