- Neupotz
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Wappen Deutschlandkarte 49.1177777777788.319166666666799Koordinaten: 49° 7′ N, 8° 19′ OBasisdaten Bundesland: Rheinland-Pfalz Landkreis: Germersheim Verbandsgemeinde: Jockgrim Höhe: 99 m ü. NN Fläche: 7,78 km² Einwohner: 1.849 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 238 Einwohner je km² Postleitzahl: 76777 Vorwahl: 07272 Kfz-Kennzeichen: GER Gemeindeschlüssel: 07 3 34 022 Adresse der Verbandsverwaltung: Untere Buchstraße 22
76751 JockgrimWebpräsenz: Ortsbürgermeister: Emil Heid (CDU) Lage der Ortsgemeinde Neupotz im Landkreis Germersheim Neupotz ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Germersheim in Rheinland-Pfalz (Deutschland).
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Die Gemeinde liegt ca. 2 km westlich des Rheins an einer der vielen Schleifen, die durch die Tulla'sche Rheinbegradigung zum Altrhein wurden. Teile des, in Richtung Rhein gelegenen, Waldes sind sogenannter Auewald, der häufig unter Wasser steht. Neupotz gehört der Verbandsgemeinde Jockgrim an, die ihren Verwaltungssitz in der Gemeinde Jockgrim hat.
Durch die Gemarkung Neupotz fließen im Norden der Erlenbach und im Süden der Otterbach. Am bzw. nahe dem Altrhein befinden sich mehrere Stehgewässer, u.a. Setzfeldsee und Oberer Flätigsee.
Geschichte
Das Dorf Pfotz wurde erstmals im Jahre 1270 urkundlich erwähnt. 1522 wurden durch den Bau eines Dammes bei Jockgrim bei Hochwasser die Gestade des alten Fischerdorfes Pfotz weggerissen. Im Jahr 1535 bauten die Einwohner von Pfotz an der westlichen Gemarkungsgrenze ein neues Dorf mit dem Namen Neupfotz. Am 7. Februar 1935 wurde der Ortsname Neupfotz in Neupotz geändert. Der Name kommt vom lateinischen purteus, d.h. Pfütze, Sumpfland.
Glockensage von Potz
,,Das alte Dorf Potz wurde einst von den Fluten des Rheines hinweggefressen, es versank in den Wassern und ruht seitdem in der dunklen Tiefe. Wenn aber ein Fischer am Sonntagmorgen über die Stelle fährt, wo früher das Dörflein gestanden, dann sieht er in den Fluten ganz deitlich das Dorf, die Kirche, die Fischerhütten und hört die Glocken des St. Nikolauskirchlein in der Tiefe läuten."
Hortfund
Hauptartikel: Hortfund von Neupotz
Bei Neupotz wurden die ältesten Hufeisen in Deutschland gefunden. Sie werden auf 294 n. Chr. datiert und sind neben Küchengeräten, Feilen und anderen Gerätschaften Teil der Beute aus einer römischen Villa, die insgesamt als größter Hortfund der im 3. Jahrhundert über den Rhein dringenden Germanen gilt. Die Stücke werden in der Wanderausstellung Der Barbarenschatz gezeigt. Die Ausstellung war unter anderem in Speyer, Augsburg, Luxemburg und Bonn zu Gast.
Kernkraftwerk
Von 1975 bis 1987 war Neupotz als Standort für ein Kernkraftwerk mit zwei Blöcken zu je 1.300 MW vorgesehen. Diese Pläne wurden nach dem Reaktorunfall von Tschernobyl im Jahr 1986 endgültig verworfen.
Schwimmendes Feriendorf
Ende 2006 trat ein Investor an den Gemeinderat, der auf dem Setzfeldsee ein Schwimmendes Feriendorf mit 66 schwimmende Häusern errichten wollte. Außerdem plante er einen öffentlichen Badestrand zu errichten und die laufenden Kosten zu tragen. Über das Thema wurde im Dorf sehr viel diskutiert, es war oft Thema in der Regionalzeitung Die Rheinpfalz und am 23. Januar 2008 Thema in der SWR-Sendung Reiss und Leute. Laut einer im Auftrag des Gemeinderates von Forsa durchgeführten repräsentativen Umfrage unter Neupotzern waren 54 Prozent der Bürger gegen das Feriendorf, nur 34 Prozent dafür. Am 12. Februar 2008 berichtete Die Rheinpfalz, dass der Investor seine Pläne für Neupotz verworfen habe. Das Feriendorf soll jedoch möglicherweise an einem anderen Standort im Landkreis Germersheim verwirklicht werden.
Religionen
2007 waren 75,4 Prozent der Einwohner katholisch und 10,5 Prozent evangelisch. Die übrigen gehörten einer anderen Religion an oder waren konfessionslos.[2]
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Neupotz besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzenden.
Sitzverteilung im gewählten Gemeinderat:[3]
SPD CDU FWG WGG Gesamt 2009 3 6 3 4 16 Sitze 2004 2 10 4 - 16 Sitze Ortsbürgermeister
- 1933–1945: Josef Loy
- 1945–1952: Ludwig Trapp
- 1952–1964: Georg Albert Antoni
- 1964–1979: Karl August Röther
- 1979–1994: Konrad Wünschel (CDU)
- 1994–2004: Wilhelm Hammer (CDU)
- 2004– : Emil Heid (CDU)
Wappen
Die Blasonierung des Wappens lautet: In Blau eine goldene Glocke, darunter ein linksgewendeter silberner Fisch.
Es wurde 1841 vom bayerischen König genehmigt und geht zurück auf ein Gerichtssiegel aus dem Jahr 1724.[4]
Sonstiges
Ortsrufanlage
Die Gemeinde verfügt noch über eine funktionsfähige Ortsrufanlage. Über sie werden amtliche und nicht-amtliche Mitteilungen bekannt gemacht. In Teilen des Neubaugebietes im Hardtwald und in der Tullastraße sind keine Lautsprecher installiert. Die Durchsagen werden meist in den frühen Abendstunden gemacht.
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
- ↑ KommWis, Stand: 30. November 2007
- ↑ Kommunalwahl Rheinland-Pfalz 2009, Gemeinderat
- ↑ Karl Heinz Debus: Das große Wappenbuch der Pfalz. Neustadt an der Weinstraße 1988, ISBN 3-9801574-2-3
Siehe auch
Weblinks
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