- Arterenol
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Strukturformel Allgemeines Freiname Norepinephrin Andere Namen - L-(−)-Noradrenalin
- (R)-Noradrenalin
- (R)-3,4-Dihydroxyphenyl ethanolamin
- (R)-2-Amino-1-(3,4-dihydroxyphenyl) ethanol
- 4-[(1R)-2-Amino-1-hydroxyethyl] benzen-1,2-diol (IUPAC)
Summenformel C8H11NO3 CAS-Nummer 51-41-2 ATC-Code C01CA03
Arzneistoffangaben Wirkstoffklasse Fertigpräparate Arterenol®
Eigenschaften Molare Masse 169,18 g/mol Aggregatzustand fest
Schmelzpunkt 216,5–218 °C (Zersetzung)
Sicherheitshinweise Gefahrstoffkennzeichnung [1] Sehr giftig (T+) R- und S-Sätze R: 28 S: 36/37/39-45 Bitte beachten Sie die eingeschränkte Gültigkeit der Gefahrstoffkennzeichnung bei Arzneimitteln LD50 WGK 3 (stark wassergefährdend) [1] Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Noradrenalin, auch Norepinephrin (INN), ist einerseits ein Neurotransmitter und andererseits ein Hormon des Nebennierenmarkes (ein Katecholamin). Noradrenalin zählt chemisch zur Gruppe der Phenylalkylamine. Das natürliche Stereoisomer von Noradrenalin ist das L-(−)-Noradrenalin [Synonym: (R)-Noradrenalin], während dessen Enantiomer D-(+)-Noradrenalin [Synonym: (S)-Noradrenalin] nur geringe Bedeutung besitzt.
Erhöhte Spiegel des Noradrenalins im Blut finden sich bei der Herzinsuffizienz und beim Phäochromozytom.
Inhaltsverzeichnis
Physiologie
Wirkung als Hormon
Noradrenalin wird als Hormon in den Nebennieren produziert, ins Blut abgegeben (Fluchtreflex) und wirkt vorwiegend an den Arteriolen und führt über Aktivierung von Adrenozeptoren zu einer Engstellung dieser Gefäße und infolgedessen zu einer Blutdrucksteigerung.
Wirkung als Neurotransmitter
Noradrenalin wird im peripheren Nervensystem von sympathischen Nervenfasern ausgeschüttet. Es ist eine Überträgersubstanz (Neurotransmitter) der postganglionären Synapsen des sympathischen Nervensystems und entfaltet dort weitgehend die gleiche Wirkung wie Adrenalin. Die Eliminierung des Noradrenalins aus dem synaptischen Spalt erfolgt hauptsächlich durch Wiederaufnahme in die präsynaptische Zelle über den Transporter, kann aber auch enzymatisch inaktiviert werden. Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer führen zu einer Erhöhung der Noradrenalin-Konzentration und somit zu einer Erhöhung des Sympathikotonus.
Im Locus caeruleus, einer relativ kleinen, dunkelfarbigen Zellgruppe im Mittelhirn, wird ein Großteil des Noradrenalins des ZNS produziert. Benzodiazepine vermindern die Aktivität des Locus caeruleus und reduzieren damit den Transport von Noradrenalin zum Vorderhirn.
Biosynthese
Die Produktion von Noradrenalin erfolgt in den Nebennieren und im Nervensystem aus Dopamin mithilfe des Enzyms Dopaminhydroxylase. Als Kofaktor und Elektronendonor spielt Vitamin C eine Rolle.[3]
Noradrenalin als Arzneistoff
Noradrenalin kommt unter dem Handelsnamen Arterenol® auch als Arzneimittel in der Intensivmedizin zum Einsatz. Es leistet dabei gute Dienste bei der Behandlung von folgenden Krankheitsbildern:
- septischer Schock
- kardiogener Schock
- anaphylaktischer Schock
- Vergiftungen mit Vasodilatation
- Hypotonie
Es wird dabei intravenös meistens mittels Spritzenpumpe verabreicht. Noradrenalin sollte so niedrig wie möglich dosiert werden, da es dem Herzen die Pumparbeit erschwert. Hauptzielparameter der Dosierung ist eine ausreichende Nierenausscheidung. Meist wird Noradrenalin mit einer relativ hohen Flüssigkeitsgabe kombiniert, um das intravasale Volumen aufzufüllen.
Lokal wird das Medikament zur Verhinderung von Blutungen bei Operation meist zusammen mit einem Lokalanästhetikum eingesetzt.
Als Alternative kann man Adrenalin verwenden, insbesondere dann, wenn auch die Herzfrequenz niedrig ist.
Gegenanzeigen
Noradrenalin darf nicht oder nur sehr vorsichtig bei folgenden Zuständen angewandt werden:
- Bluthochdruck (arterielle Hypertonie)
- Hyperthyreose
- Phäochromozytom
- Engwinkelglaukom
- Vergrößerung der Prostata mit Restharnbildung
- Supraventrikuläre Tachykardie
- Tachyarrhythmie
- schwerer Niereninsuffizienz
- schwerer Koronarsklerose oder schwerer Herzmuskelinsuffizienz
- schwerer Arteriosklerose mit Stenosen
- Cor pulmonale
Einzelnachweise
- ↑ a b Eintrag zu Norepinephrin in der GESTIS-Stoffdatenbank des BGIA, abgerufen am 07.12.2007 (JavaScript erforderlich)
- ↑ Noradrenalin bei ChemIDplus
- ↑ Jassal/D'Eustachio/reactome.org: Dopamine is oxidised to noradrenaline
Weblinks
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