- Niederländische Reise
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Die Niederländische Reise Albrecht Dürers im Jahr 1520 bis 1521 resultiert aus wirtschaftlichen Gründen. Dürers jährliche Zahlung von 100 Gulden auf Lebenszeit als Hofkünstler Kaiser Maximilians I. war nach dem Tod seines Gönners vom verwaltenden Stadtrat in Nürnberg ausgesetzt worden, mit der Absicht dieses Geld zukünftig nicht mehr auszuzahlen. Dürer und seine Frau Agnes sahen sich gezwungen, an den Hof des Erben Karl V. nach Brüssel zu reisen, um dort vorstellig zu werden und eine Erneuerung der Zuwendungen zu erbitten.
Die Reise dokumentierte er in seinem Reisetagebuch, das neben den monetären Aufwendungen auch Beschreibungen des Reisewegs und der flandrischen Städte, der spätmittelalterlichen Alltagskultur und Namen historisch identifizierbarer anderer Künstler beinhaltet. Für die kunsthistorische Forschung sind die erhaltenen Skizzenbücher eine wichtige Quelle zu Dürers Kunst und zum künstlerischen Leben Flanderns und Brabants zum Beginn des 16. Jahrhunderts.
Literatur
Jan Veth / Samuel Muller: Albrecht Dürers Niederländische Reise. Band I.: Die Urkunden über die Reise / Band II.: Geschichte der Reise, Berlin/Utrecht 1918.
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