- Niederweserbahn GmbH
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Niederweserbahn LegendeFVE 0,0 Farge-Klb bzw. -Ost Bf Farge der FVE 2,5 Rekum Marinebahn 3,8 Neuenkirchen 6,0 Rade 10,0 Wurthfleth-Aschwarden 12,2 Rechtebe 14,4 Wersabe 15,3 Offenwarden 17,8 Sandstedt 20,4 Rechtenfleth 24,4 Neuenlande 26,2 Büttel 28,2 Holte-Speckje 30,6 Stotel 31,6 Nesse 34,1 Welle 35,1 Welle-Lanhausen 36,4 Wulsdorf Hp (Bremerhaven-Wulsdorf West) 38,4 Wulsdorf Klb (Bremerhaven-Wulsdorf Süd) Die Niederweserbahn GmbH besaß eine normalspurige Kleinbahnstrecke, die in ihrer ursprünglichen Länge von 38,4 km am rechten Ufer der unteren Weser – der Landschaft Osterstade – den Kleinbahnhof Farge im Kreis Blumenthal mit dem Kleinbahnhof Wulsdorf (an der Bahnstrecke Bremen – Bremerhaven) im Kreis Geestemünde verband.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Unternehmen wurde als Kleinbahn Farge-Wulsdorf GmbH – wie die Firma bis 21. Januar 1949 lautete - vom preußischen Staat, der Provinz Hannover sowie dem Kreis Blumenthal, der Stadt Bremerhaven und einigen weiteren Gemeinden gegründet. Die Strecke wurde am 2. August 1911 von Wulsdorf nur bis Stotel eröffnet und am 5. September 1911 bis Farge vollendet. Die Strecke lag in der preußischen Provinz Hannover, abgesehen von 1,5 km auf oldenburgischem Gebiet, während die damaligen Endpunkte heute zum Land Bremen gehören. In Farge bestand Anschluss an die Strecke der Farge-Vegesacker Eisenbahn.
Den Betrieb führte ab 1923 das Landeskleinbahnamt Hannover, das spätere Niedersächsische Landeseisenbahnamt. Nach seiner Auflösung traten die Osthannoverschen Eisenbahnen AG an seine Stelle. Die örtliche Betriebsleitung befand sich in Wulsdorf.
Die in die Bahn gesetzten Erwartungen erfüllten sich nicht. Der Personenverkehr kam am 5. Juni 1931 zum Erliegen und wurde durch eine 46 km lange bahneigene Buslinie Geestemünde – Wesermünde – Farge ersetzt. Er kehrte aber während des Zweiten Weltkrieges ab 6. Juli 1943 wieder auf die Schiene zurück, jedoch nur von Wulsdorf bis Sandstedt (21 km), denn am 1. September 1938 war auch der Güterverkehr südlich von Sandstedt eingestellt und die Strecke nach Farge abgebaut worden. Nur nördlich von Farge blieben einige Kilometer Gleis befahrbar und wurden im Dienste der Wehrmacht, später auch der Bundeswehr, als Anschlussbahn an die Farge-Vegesacker Eisenbahn benutzt.
Die Personenzüge fuhren seit dem 5. November 1946 von und bis Bremerhaven Hauptbahnhof. Auf dem nördlichen Streckenteil fand Personen- und Güterbeförderung bis zum 26. September 1964 statt; dann wurde auch dieser Abschnitt abgebrochen. Die Gesellschaft bestand wegen des Busverkehrs noch bis zum 13. Juni 1981.
Fahrzeuge
Die Kleinbahn verfügte über einen umfangreichen Fahrzeugpark. In den ersten Jahren bestand dieser zunächst aus Dampflokomotiven. Später kamen auch Verbrennungskraft-Lokomotiven und Triebwagen hinzu. Die Lok Deutz 1703, Baujahr 1916 kann im Technik- und Verkehrsmuseum Stade besichtigt werden. Bei der Kleinbahn Wathlingen-Ehlershausen e.V. [1] werden der gedeckte Güterwagen G101 und der offene Güterwagen O 052 erhalten - beide Fahrzeuge noch aus der Erstaustattung der Bahn. Sie waren nach der Stilllegung zur Bremervörde-Osterholzer Eisenbahn BOE gegangen und waren dort mit in den Fahrzeugbestand der EVB gewechselt. Der G101 wurde bei der BOE als G56 geführt. Die EVB spendete die beiden Fahrzeuge im Jahr 1999 an den Verein.
Trasse der Niederweserbahn
Die Trasse der Niederweserbahn ist mancherorts noch zu erkennen. Entlang der ehemaligen B 6 südlich von Bremerhaven ist auf der Trasse ein Radweg gebaut. In Bremerhaven erinnert der Kleinbahnweg durch Wulsdorf bis zum Bahnhof Wulsdorf noch an die Niederweserbahn.
Literatur
- Wilhelm Stölting: Die Geschichte der Niederweserbahn. Die ehemalige Kleinbahn Farge-Wulsdorf im Dienste wirtschaftlicher Erschließung. in: Jahrbuch der Männer vom Morgenstern 61, 1982:341-376.
- Ingrid und Werner Schütte: Die Niederweserbahn. Verlag Uhle und Kleimann, Lübbecke 1984, ISBN 3-922657-37-0
- Artikelserie in der Nordsee-Zeitung (Bremerhaven) ab 2. August 2006 zum 95-jährigen Jubiläum der ersten Fahrt.
Einzelnachweise
Weblinks
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