- Bremen-Blumenthal
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Stadtteil von Bremen
BlumenthalBasisdaten Rang Fläche: 22,62 km² 5/23 Einwohner: 32.558 9/23 Bevölkerungsdichte: 1.439 Einwohner je km² 15/23 Ausländeranteil: 11,8 % 11/23 Arbeitslosenquote: 24,8 % 3/23 (Stand der Angaben: 30. Juni 2005) Koordinaten: 53° 12′ N, 8° 34′ O53.1944444444448.5666666666667Koordinaten: 53° 11′ 40″ N, 8° 34′ 0″ O Ortsteile: Blumenthal
Lüssum-Bockhorn
Rönnebeck
Farge
RekumStadtbezirk: Nord Ortsamt: Blumenthal Blumenthal ist ein Stadtteil von Bremen.
Inhaltsverzeichnis
Geographie und Ortsteile
Blumenthal liegt an der Weser im äußersten Nordwesten der Stadt Bremen und gehört zum Kultur- und Wirtschaftsraum Bremen-Nord. An den Stadtteil Blumenthal grenzen im Südosten der Stadtteil Vegesack und im Norden die niedersächsische Gemeinde Schwanewede. Am gegenüberliegenden Weserufer liegt die Gemeinde Berne.
Zum Stadtteil Blumenthal gehören die Ortsteile: Blumenthal, Lüssum-Bockhorn, Rönnebeck und Farge-Rekum
Blumenthal
Der gleichnamige Ortsteil im Stadtteil Blumenthal hat eine Fläche von 405 ha und 9.818 Einwohner (Stand 31. Dezember 2004)
- Geschichte, Sehenswürdigkeiten und öffentliche Einrichtungen
Siehe für den Ortsteil Blumenthal bei den Kapiteln Geschichte, Kultur und Sehenswürdigkeiten und Öffentliche Einrichtungen des Stadtteils Blumenthal.
Farge-Rekum
Farge-Rekum hat eine Fläche von 1.105 ha und um 2005 rund 5.500 Einwohner.
- Chronik
Rekum wurde schon im 12. Jahrhundert erwähnt. Es hatte um 1400 eine Mühle am Weserübergang. Es gehörte zuerst zum Kirchspiel Neuenkirchen, ab 1604 zum Kirchspiel Blomendal. 1955 entstand in Rekum eine eigene Kirche
Farge und Rekum gehörten zum Landkreis Blumenthal, der 1932 im Landkreis Osterholz aufging. Farge und Rekum wurden 1939 in Bremen eingegliedert.
1934 wurde ein Tanklager - ab 1939 Kriegsmarinetanklager Farge in der Farger Heide gebaut. Von 1943 bis März 1945 wurde der Bau der U-Boot-Bunker Valentin in Rekum gebaut. Die Arbeiten wurden von Zwangsarbeitern und Kriegsgefangenen der KZ Farge, KZ Neuengamme und des Arbeitserziehungslagers im Marinegemeinschaftslager Schwanewede ausgeführt.
- Einwohnerentwicklung
- 1813 hatte Rekum 484 Einwohner, 1858 dann 705, 1905 schon 1.103 und 1995 schließlich 2.395 Einwohner. Der aktuelle Einwohnerstand liegt bei rund 2.500.
- Farge hat 3.072 Einwohner (Stand 2004).
- Sehenswürdigkeiten
- Das Kahnschifferhaus mit dem Heimatmuseum Farge-Rekum und der Ausstellung des Schiffervereins Rekum zur Geschichte der Flussschifffahrt an der Niederweser.
- Das Fährhaus Farge
- Das Rathaus Farge
- Wirtschaft
- Farge war Umsteige- und Umschlagsbahnhof zwischen der Farge-Vegesacker Eisenbahn und der Niederweserbahn.
- In Farge liegt das Kohlekraftwerk Farge der E.ON.
- Hier befinden sich die Kaianlagen für die Hochseeschifffahrt sowie ein Binnenschiffshafen und ein Ölverladeterminal.
- Die Bundeswehr nutzt das Wifo-Tanklager.
- Als Unternehmen sind im Ortsteil u. a. ThyssenKrupp Krause GmbH.
- Verkehr
- Seit Dezember 2007 besteht wieder Personenverkehr auf der Bahnlinie von Farge nach Vegesack.
- Ab 2008 wird die Bundesautobahn 270 von Blumenthal bis Farge verlängert mit Anschluss an die Fährverbindung nach Berne an die B 74.
Lüssum-Bockhorn
Fläche 508 ha, 12.590 Einwohner (Stand 31. Dezember 2004)
- Chronik
siehe auch bei Lüßum
Die Kirchgemeinde der Johann-Heinrich-Wichern-Kirche in Lüssum-Bockhorn entstand 1961 (nach Abtrennung von der Kirchgemeinde Blumenthal). 1959 wurde die Kirche Am Himmelskamp geweiht. Die Kirchgemeinde Lüssum entstand 1977 als Abspaltung, das Gemeindehaus am Neuenkirchner Weg wurde bereits 1973 eingeweiht.
Die Schule am Pürschweg entstand 1951 mit Erweiterungen von 1957 und 1961. Sie war ursprünglich eine Grund- und Hauptschule und ist heute nur noch eine Grundschule. Mittelstufenzentren sind das SZ Lehmhorster Straße (diese Schule gibt es seit 1963) und das SZ „Sandwehen“. Für die Oberstufe gibt es das SZ an der Eggestedter Straße (1970 als Gymnasium Blumenthal errichtet).
Seit 1904 gibt es den „Bürgerverein Lüßum e. V.“[1]
- Einwohnerentwicklung
- 1821: 214 Einwohner
- 1858: 384 Einwohner
- 1905: 3.721 Einwohner
- 1995: 14.128 Einwohner
Rönnebeck
- siehe auch Rönnebeck
Rönnebeck hat eine Fläche von 243 ha und 4.565 Einwohner (2007).
- Chronik
Rönnebeck - entstanden auf dem Gebiet von Lüßum - war lange Zeit ein Teil des Amtes Blomendal, gehörte dann bis 1714 zu Schweden, bis 1866 zu Hannover und bis 1939 zu Preußen. 1939 wurde Rönnebeck in Bremen eingemeindet und seit 1946 ist es ein Ortsteil des Stadtteils Blumenthal.
Rönnebeck gehörte zunächst zum Kirchspiel Lüßum und ab 1905 zur neugebildeten Kirchengemeinde Rönnebeck-Farge.
- Einwohnerentwicklung
- 1813: 480 Einwohner
- 1885: 694 Einwohner
- 1905: 1.690 Einwohner
- 1975: 4.671 Einwohner
- 1995: 4.705 Einwohner
Politik, Verwaltung
Beirat
Der Beirat Blumenthal tagt regelmäßig jeden zweiten Montag im Monat öffentlich im Rathaus Blumenthal. Der Beirat setzt sich aus den auf Stadtteilebene gewählten Vertretern der politischen Parteien zusammen. Die Beiratswahlen finden alle 4 Jahre statt, zeitgleich mit den Wahlen zur Bremischen Bürgerschaft. Der Beirat diskutiert über alle Belange des Stadtteils, die von öffentlichem Interesse sind und fasst hierzu Beschlüsse, die an die Verwaltung, die Landesregierung und die Stadtbürgerschaft weitergeleitet werden. Auch interessierte Bürger können mündliche Anträge stellen. Für seine Arbeit bildet der Beirat Fachausschüsse, denen auch Bürgerdeputierte angehören können.
Im Beirat sind zur Zeit Vertreter der Parteien SPD (7), CDU (4), FDP (2), Die Grünen (2), Die Linke (2 Mandate, von denen nur eins besetzt wurde, da nicht mehr Kandidaten aufgestellt wurden)
Siehe auch: Sitzverteilung in den Beiräten von Bremen
Beiratssprecher (-in):Ortsamt
Das Ortsamt Blumenthal (Landrat-Christians-Straße 107) ist seit 1946 eine örtliche Verwaltungsbehörde. Es unterstützt den Beirat bei seiner politischen Arbeit. Es soll bei allen örtlichen Aufgaben, die von öffentlichen Interesse sind, mitwirken. Es wird von einem vom Beirat vorgeschlagenen und vom Senat bestätigten Ortsamtsleiter geführt.
Ortsamtsleiter ist Erik PetersenGeschichte
Namen
Blumenthal bedeutet Tal der Blumen in dem Auetal. Es hieß 1305 Blomendal, 1380 Blomendale, 1450 Blomendall und 1638 Blomenthall.
Bockhorn hieß 1032 Borchhorn und 1302 Bochorne. Borch kann als Burg gedeutet werden. Horn(e) stammt von dem niederdeutschen Begriff für Spitze oder Sporn.
Lüssum hieß 1492 Lusen dann Lüszen und 1542 Lussen. Die Deutung des Namens aus der urkundlichen Bezeichnung villa Liusci ist nicht gewährleistet. Rekum hieß um 1300 Reken(e) und 1405 Reeken.Lüßum und Haus Blomendal
Die älteste historische Siedlung im heutigen Stadtteil Blumenthal war das Dorf Lüßum. Es soll erstmals in einer auf das Jahr 832 datierten Urkunde erwähnt worden sein, in der Ludwig dem Frommen der villa liusci die Fischereirechte an der Weser bestätigte haben soll. Es besteht der Verdacht einer Fälschung. Die erste gesicherte Erwähnung von Lüssen als Lussen erfolgte 1492.
Die ursprüngliche Besiedlung folgte der Weser am hohen Geestrücken. Schiffbauer, Kahnschiffer und Fischer siedelten an der Weser.
Im 13. Jahrhundert bauten die Ritter von Oumünde die erste Burg Blomendal auf dem Burgberg oberhalb des Auetals. 1305 war die erste urkundliche Erwähnung von Blomendal als auf Grund des Friedensdiktats des Bremer Erzbischofs mit den Rittern die Burg wieder abgerissen werden musste. 1354 wurde das zweite Haus Blomendal als Wasserburg von den Ritter von Oumünde (Aumund) und Steding erbaut.
Der zur ersten Burg gehörende Sattelhof wurde 1304 errichtet.
Das Haus war von 1866 bis 1932 Sitz des preußischen Landratsamtes. Im Zweiten Weltkrieg diente es als Kriegsgefangenenlager und danach für Flüchtlingswohnungen. Ab 1972 wurde der Blumenthaler Heimatverein untergebracht.Bremer Landbesitz
Der Bremer Rat kaufte 1436 für 1400 Rheinische Gulden von den Rittern von der Borch die Burg Blomendal mit der Vogtei und dem Gericht Blomendal, die danach zu einem Verwaltungsamt wurde und als Ruhesitz der Bremer Bürgermeister diente. 1469 erwarb Bremen das nördlich angrenzende Gericht Neuenkirchen und schlug es dem Amt Blomendal zu.
Die Reformation der Blumenthaler Kirchengemeinde erfolgte 1522. Von der alten Dorfkirche ist nur der Turm von 1604 erhalten geblieben. Um 1600 wurde Haus Blomendal Sitz von zwei Amtmännern, welche die Verwaltung und die Gerichtsbarkeit ausübten.
Schweden, Dänemark, Frankreich und Preußen
Nach dem Dreißigjährigen Krieg kam Blumenthal durch den Westfälischen Frieden und nach den Schwedenkriegen mit Bremen 1654 zum neu geschaffene Herzogtum Bremen unter schwedischer landesrechtlicher Oberhoheit. Einige Gerichts- und Verwaltungsrechte verblieben jedoch bei Bremen.
1712 gelangte Blumenthal kurzzeitig an Dänemark. Es wurde 1715 als Teil des Herzogtums Bremen an das Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg verkauft, das später als das Kurfürstentum Hannover bezeichnet wurde. 1741 verlor Bremen die noch vorhandenen Verwaltungrechte über das Amt Blumenthal.
Von 1806 bis 1813 stand die Region unter französischer Herrschaft. Zur Mairie Blumenthal gehörten noch Lobbendorf, Lüssum, Rönnebeck, Farge, Flethe, Hammersbeck und Rekum. Von 1811 bis 1814 war die Region Teil des Kantons Vegesack im französischen Département des Bouches du Weser.
1814 wurde durch den Wiener Kongress aus dem Kurfürstentum das Königreich Hannover.
1821 gehörten zum Amt Blumenthal das Kirchspiel Blumenthal mit den Dörfern, Bockhorn, Farge, Fähr, Hammersbeck, Lüssum, Rönnebeck, und Schwankenforth und das Kirchspiel Lesum mit den Dörfern Aumund, Beckedorf, Hünertshagen, Lobbendorf, und Löhnhorst.
1852 wurden Blumenthal die Stadtrechte verliehen, die offizielle Bezeichnung lautete: Stadt Blumenthal/Unterweser.
1862 wurde das Dorf Flethe nach Blumenthal eingemeindet.1866 annektierte Preußen das Königreich Hannover und damit auch Blumenthal, das Sitz eines preußischen Landkreises wurde.
Die Mitgliedschaft im Deutschen Zollverein begünstigte die wirtschaftliche Entwicklung Blumenthals. Die Bremer Woll-Kämmerei wurde wegen der günstigen und direkten Anlieferung von Rohwolle 1884 gegründet. Sie hatte 1898 rund 2.300 Beschäftigte.1878, 1890 und wieder 1975 erfolgte die Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr mit den Feuerwehren von Blumenthal, Lüssum, Neurönnebeck und Rönnebeck. Von 1939 bis 1951 gab es eine Berufsfeuerwehr.
1888 wurde der Ort mit der Farge-Vegesacker Eisenbahn an das Bahnnetz angeschlossen.
Die Werft Bremer Vulkan wurde 1893 an der Grenze zwischen Vegesack und Blumenthal errichtet.Entwicklungen nach 1900
1904 erfolgte der Bau des Elektrizitätswerks und 1912 der eines Gaswerkes.
Lüssum, Rönnebeck und Bockhorn wurden 1907/08 und Neurönnebeck 1923 in die Stadt Blumenthal eingemeindet.
1908 wurden das neue Rathaus, das heutige Ortsamtsgebäude, sowie das Kreiskrankenhaus Blumenthal, aus dem das Klinikum Bremen-Nord hervorgegangen ist, eingeweiht.
Die erste Buslinie nach Vegesack wurde 1925 eingerichtet.
Der Bau der Blumenthaler Abwasserkanalisation, des Wasserwerkes und des Wasserturmes erfolgten von 1925 bis 1927.1932 wurde der Landkreis Blumenthal mit dem Landkreis Osterholz zusammengelegt, damit verlor Blumenthal den Status als Kreisstadt.
Blumenthal und Farge/Rekum wurden infolge der Vierten Verordnung über den Neuaufbau des Reichs zum 1. November 1939 zusammen mit den übrigen heute nordbremischen Gebieten nördlich der Lesum (außer der Stadt Vegesack, die bereits bremisch war) im Tausch gegen Bremerhaven nach Bremen eingemeindet.[2]
1943 bis 1945 wurde der U-Bootbunker Valentin in Rekum gebaut. Dafür wurden Tausende von Zwangsarbeitern, Kriegsgefangene und Häftlingen eingesetzt. Ein Nebenlager des Konzentrationslagers Neuengamme wurde auf der Bahrsplate eingerichtet.
Nach Kriegsende erhielt Blumenthal 1946 im Zuge des Neuaufbaus der Verwaltung im Lande Bremen den Status eines Ortsamtsbereiches.
Der Personenverkehr auf der Bahnstrecke von Vegesack nach Farge über Blumenthal wurde 1961 eingestellt.
Ab 1967 entstand das Gymnasium und dann Schulzentrum Blumenthal an der Eggestedter Straße.
Die Werftenkrise von 1975 führte zu Kurzarbeit und ersten Entlassungen bei der Werft Bremer Vulkan. Der Konkurs des Bremer Vulkan von 1996/97 hatte erbebliche Auswirkungen auf den Stadtteil Blumenthal.
Mit dem Programm Wohnen in Nachbarschaften (WiN) in Lüssum sollen seit 1999 Verbesserungen ebenso erreicht werden wie mit dem Haus der Zukunft Bremen.
2002 begann der Bau eines Einkaufszentrums im Bereich des Müllerlochs.
Im Dezember 2007 wurde der Personenverkehr auf der Bahnstrecke Vegesack - Farge unter Betriebsführung der NordWestBahn wieder aufgenommen. Die Strecke soll voraussichtlich im Jahr 2011 in das Netz der im Aufbau befindlichen Bremer S-Bahn einbezogen werden.
Einwohnerentwicklung
Um 1830 stieg die Einwohnerzahl Blumenthals erheblich, weil sich Schiffbauer und Kahnschiffer zum Transport der Waren zwischen Bremerhaven und Bremen ansiedeln.
Mit der Ansiedelung der Wollkämmerei und anderer Industriebetriebe kam es zu einer starken Bevölkerungszunahme, vor allen durch polnische Zuwanderer aus den preußischen Ostprovinzen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg verdoppelte sich die Einwohnerzahl Blumenthals in kurzer Zeit, zunächst vor allem durch den Zuzug von Vertriebenen und Flüchtlingen aus den deutschen Ostgebieten, später auch von Gastarbeitern aus Südeuropa und der Türkei. Zur Unterbringung der Neubürger wurden neue Wohnsiedlungen, insbesondere in Lüssum, errichtet. Im letzten Vierteljahrhundert gingen zahlreiche Arbeitsplätze verloren, vor allem auf der teilweise in Blumenthal und teils im benachbarten Vegesack gelegenen Werft Bremer Vulkan, aber auch bei der Bremer Wollkämmerei. Damit verbunden sank auch die Einwohnerzahl wieder. Dazu die Entwicklung des Stadtteils und Ortsteils Blumenthal in Einwohnerzahlen:Orts-/Stadtteil 1821 1885 1905 1975 1995 2007 Blumenthal 282 1.644 10.670 10.103 9.612 Rönnebeck 480 694 1.690 4.671 4.705 4.565 Lüssum-Bockhorn 214 3.721 15.647 14.128 12.333 Farge 188 1.004 3.654 3.377 2.982 Rekum 484 819 1.103 1.867 2.474 2.430 Stadtteil 9.315 36.507 34.786 31.922 Rönnebeck und Rekum: Angaben bei 1821 aus 1813
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Die Burg Blomendal, als Wasserburg 1354 ff. erbaut und nach diversen Umbauten und Nutzungswechseln in den 1970er Jahren restauriert, wird für kulturelle Zwecke genutzt (Ausstellungen, Konzerte, Lesungen, alle zwei Jahre Burgfest), aus der Renaissance sind Deckenmalereien erhalten
- Die evangelisch-reformierte Kirche mit Pfarrhaus an der Landrat-Christians-Straße, neugotischer Backsteinbau, errichtet nach Plänen von Johannes Vollmer von von 1877 bis 1879 als Ersatzbau für die abgebrochene alte Blumenthaler Dorfkirche
- Turm der alten Kirche von 1604 (Renaissance), der seit 1933 als Gefallenen-Gedenkstätte genutzt wird
- Evangelisch-lutherische Martin-Luther-Kirche an der Wigmodistraße 31a, neugotischer Backsteinbau, erbaut 1901/02 nach Entwurf des Architekten Karl Mohrmann.
- Katholische St.-Marien-Kirche, neugotischer Backsteinbau, erbaut in mehreren Abschnitten ab 1859.
- Das Rathaus, jetzt Sitz des Ortsamtes Bremen-Blumenthal, erbaut von 1908 bis 1910 in historistischer Architektur nach Plänen von August Abbehusen und Otto Blendermann
- Der Wasserturm Blumenthal an der Mühlenstraße nach Plänen von Michael Fischer,[3] 1927/28 errichteter Backsteinbau in schlichten expressionistischen Formen, jetzt Kindertagesstätte
- Wätjens Schloss, erbaut von 1858 bis 1864 nach Plänen des Architekten Heinrich Müller im neugotischen Stil als Landsitz für den Bremer Reeder Christian Heinrich Wätjen; der gleichzeitig angelegte Landschaftspark nach Plänen von Isaak Altmann wird seit 2005 unter gartendenkmalpflegerischen Gesichtspunkten rekonstruiert
- Der Uferpark Bahrsplate an der Weser mit einer Gedenkstätte für das hier im Zweiten Weltkrieg bestehende Außenlager des Konzentrationslagers Neuengamme
- Der U-Bootbunker Valentin im Ortsteil Rekum
- Die Windmühle im Ortsteil Rekum, Typ Erdholländer, erbaut 1872
- Das Haus des Kapitäns Dallmann von 1850, Kapitän-Dallmann-Straße 84
Denkmale
- Siehe dazu die Liste der Kulturdenkmäler in Blumenthal (Bremen)
- Am Amtsgericht Blumenthal in der Landrat-Christians-Straße 67/69 erinnert eine Gedenktafel an die mehreren hundert politischen Gegner des NS-Regimes, die hier 1933/34 inhaftiert wurden und dann den Weg in Zuchthäuser und Konzentrationslager antreten mussten.[4]
- Am 13. Oktober 2008 beschloss der Beirat des Ortsamts Blumenthal die Anbringung einer weiteren Gedenktafel für die im Gerichtsgefängnis im Dezember 1936 ermordete Margarete Göhner.[5]
Theater
1999–2005 fanden Aufführungen des Theaterstücks „Die letzten Tage der Menschheit“ im U-Bootbunker Valentin statt.
Parkanlagen
- Der Dillener Park im Ortsteil Rönnebeck ist 1 Hektar groß
- Der im Ortsteil Blumenthal an der Weser gelegene Uferpark „Bahrs Plate“ ist 6 Hektar groß.
- Die weiträumige Anlage Wätjens Park liegt auf dem Geestrücken zwischen Vegesack und Blumenthal im Südosten des Ortsteils Blumenthal. Unmittelbar nördlich davon erstreckt sich der „Forst Löh“.
Öffentliche Einrichtungen
Allgemein
- Stadtamt – Bürgeramt Blumenthal, Landrat-Christians-Straße 109
- Stadtbibliothek Blumenthal in der Fresenbergstraße
- Polizeirevier Blumenthal, Heidbleek 10
- Polizeistation Farge vom Polizeirevier Blumenthal, Farger Straße 136
- Polizeistation Lüssum vom Polizeirevier Blumenthal, Lüssumer Heide 38
- Amtsgericht Blumenthal, Landrat-Christians-Straße 65a-69
- Klinikum Bremen-Nord gGmbH
- DOKUmentationszentrum Blumenthal, Heidbleek 10
Schulen
- Förderzentrum Schule Reepschlägerstraße 147
- Schule an der Wigmodistraße 37 (Grundschule)
- Tami-Oelfken-Schule, Lüssumer Ring 55, (Grundschule als Ganztagsschule)
- Schule am Pürschweg 5 (Grundschule)
- Schule Farge, Betonstraße 4, (Grundschule)
- Schule Rönnebeck, Helgenstraße 10-12, (Grundschule)
- Schulzentrum an der Lehmhorster Straße 5 (Ganztagsschule im Sek. I Bereich)
- Integrierte Stadtteilschule In den Sandwehen, Neuenkirchener Weg 119 (Gesamtschule und Ganztagsschule)
- Schulzentrum des Sekundarbereichs II Blumenthal, Eggestedter Straße 20, mit den Abteilungen Gymnasium, Berufliche Schulen für Hauswirtschaft und Sozialpädagogik
Soziales
- ca. 15 Kindergärten
- Familienkinderheim Blumenthal, Am Steending 126
- Dienstleistungszentrum Bremen-Blumenthal der Paritätische Gesellschaft für Soziale Dienste, Bürgermeister-Kürten-Str. 32
- Altentagesstätte Pension Horn, George-Albrecht-Straße 5-6 und Kapitän-Dallmann-Str. 24
- Begegnungsstätte Rönnebeck, Bürgermeister-Dehnkamp-Straße 24
Sport
- Burgwall-Stadion, Burgwall 2
- Freibad in Lüssum
- Vereine
- BSV - Blumenthaler Sportverein, Burgwall 2
- BTV - Blumenthaler Turnverein von 1862, Flethepad 10
- FTB - Freie Turner Blumenthal von 1097, Heidbleek 10
- Golf-Club Bremer Schweiz, Wölpscher Straße 4
- Kanu-Club Rönnebeck, Bgm.-Dehnkamp-Straße 64
- Leichtathletik Gemeinschaft Bremen-Nord, Am Forst 1
- LTV - Lüssumer Turnverein von 1898, Bockhorner Weg 4
- NTV - Neurönnebecker TV von 1880, Dillener Straße 37
- TSV - Turn- und Sportverein Farge-Rekum von 1890, Rekumer Straße 2
- Wassersportverein Blumenthal, Weserstrandstraße 71
Religion und Glaubensgemeinschaften
1522 wurde die „neue lutherische Lehre“ eingeführt. 1618 nahm die Kirche wie überall in Bremen die reformierte Glaubensrichtung an.[6]
Gegenwärtig bestehen in Blumenthal folgende Einrichtungen verschiedener Glaubensrichtungen:
- Evangelisch - reformierte Kirchengemeinde Bremen-Blumenthal in Blumenthal, Landrat-Christian-Straße 78
- Evangelisch - reformierte Kirchengemeinde Rönnebeck-Farge, Farger Str. 19 - 21
- Evangelisch - lutherische Kirchengemeinde Bockhorn, Himmelskamp 21-23
- Evangelisch - lutherische Paul-Gerhardt-Gemeinde im Bremen-Norder Stadtteil Rönnebeck-Farge, Lichtblickstr. 7-8
- Evangelisch - lutherische Martin-Luther-Gemeinde Blumenthal, Wigmodistraße 33
- Evangelischer Diakonieverein Rekum e. V., Pötjerweg 73
- Blumenthal ist Sitz der römisch-katholischen Pfarrgemeinde St. Marien.[7]
- Mit Unterbrechungen besteht in Blumenthal eine Baptistengemeinde seit 1903. [8]
- In Blumenthal befinden sich Gemeinderäume verschiedener Freikirchen.
- Moslems verfügen in Blumenthal über zwei Moscheen
- In Bockhorn besteht ein buddhistisches Meditationszenrum [9]
Wirtschaft und Verkehr
Wirtschaft
- Das Klinikum Bremen-Nord an der Grenze von Vegesack und Blumenthal ist ein Krankenhaus der Stadt Bremen mit ca. 488 Betten und rund 1.000 Beschäftigten.
- Größter Arbeitgeber im industriellen Bereich ist die Maschinenfabrik ThyssenKrupp Krause GmbH - Standort Johann A. Krause in Farge mit um die 1.000 Beschäftigten.
- Die Bremer Woll-Kämmerei hatte ihren Sitz in Blumenthal. Sie hatte Ende 2008 noch um die 350 Mitarbeiter. Zwei ihrer Tochtergesellschaften betreiben außerdem eine Verdampfungs- und Verbrennungsanlage.
- Das Kraftwerk Farge betreibt das Energieerzeugungsunternehmen E.ON als Steinkohlekraftwerk mit einer Leistung von 345 MW. Es versorgt das niedersächsische Umland. und beschäftigt rund 180 Mitarbeiter.
- Das Tanklager Bremen-Farge ist ein Eigenbetrieb der Stadtgemeinde Bremen.
- Die Geo. Gleistein & Sohn GmbH ist eine führende deutsche Tauwerkfabrik mit Hauptsitz in Rönnebeck.
- Die Spinnbau GmbH in Farge stellt Textilmaschinen her. Sie hat 150 Beschäftigte.
Verkehr
- Mit der Eisenbahn ist der Ortsteil seit Dezember 2007 wieder über die eingleisige Strecke Vegesack–Aumund–Blumenthal–Rönnebeck–Farge) erreichbar. Diese wurde nach Einstellung des Personenverkehrs 1961 über 46 Jahre lang nur für den Güterverkehr genutzt. Unter Betriebsführung der NordWestBahn GmbH wird die Strecke nunmehr mit modernen Dieseltriebwagen im Rahmen des neuen S-Bahn-Konzeptes der Region Bremen täglich im Halbstunden-Takt bedient. Teile der Marinebahn Farge–Schwanewede werden noch von der Bundeswehr und der Stadtgemeinde Bremen betrieben.
- Im ÖPNV ist Blumenthal ansonsten vom Bahnhof Bremen-Vegesack aus mit den Buslinien 70S, 71, 74, 74S, 75, 76 und N7 der Bremer Straßenbahn AG zu erreichen.
- Blumenthal ist über die Bundesautobahn 270 an die A 27 angebunden.
- Zwischen Blumenthal und Motzen sowie Farge und Berne bestehen Fährverbindungen.
- In der Sommerperiode verkehren Ausflugsschiffe der Hal över Reederei auf der Unterweser zwischen Bremen-Martinianleger und Bremerhaven-Seebäderkaje, die in Blumenthal und Farge anlegen.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter des Ortes
- Eduard Dallmann, Kapitän und Expeditionsleiter
- Leo Drabent, Maschinenschlosser, Kommunist und Widerstandskämpfer
- Magdalene Ehlers, plattdeutsche Dichterin und Schriftstellerin
- Harald Genzmer, Komponist
- Hans Gilmströther, Komponist
- Albert Häusler, Politiker und Senator von Bremen
- Tami Oelfken, Schriftstellerin und Reformpädagogin
- Norbert Schwontkowski, Maler
Weitere Persönlichkeiten, die in Blumenthal gelebt haben
Alphabetisch geordnet
- Paul Berthold (1855–1917), Blumenthaler Landrat
- Willy Dehnkamp (1903–1985), Blumenthaler Ortsamtsleiter, Bildungssenator, Präsident des Senats
- Erhard Eylmann (1860–1926), Ethnologe und Australienforscher, ab ca. 1920 in Farge
- Manfred Hausmann (1898–1986), Schriftsteller
- Heinz Lilienthal (1927–2006), Glasmaler und Designkünstler
- Hans Neumann (1908–1944), Tischler, Kommunist und Widerstandskämpfer
- Alma Rogge (1894–1969), plattdeutsche Dichterin und Schriftstellerin
- Christian Heinrich Wätjen (1813–1887), führte Europas größte Segelschiffreederei
- Ernst Uhl (* 1932), evangelischer Theologe und ehemaliger Schriftführer der Bremischen Evangelischen Kirche
- Sabine Uhl (* 1945), Sozialpädagogin, Politikerin (SPD) in Blumenthal, Mitglied der Bremer Bürgerschaft, Senatorin in Bremen (1990–1995)
Ehrenbürger
- Otto Telschow (1876–1945) wurde am 20. August 1933 Ehrenbürger der damals selbstständigen Stadt Blumenthal.[10]
Literatur
- Herbert Schwarzwälder: Das Große Bremen-Lexikon. Edition Temmen, Bremen 2003, ISBN 3-86108-693-X
- Monika Porsch: Bremer Straßenlexikon, Band 12 · Vegesack Blumenthal. Verlag Schmetterling, Bremen 2000, ISBN 3-932249-10-0
Einzelnachweise
- ↑ zum Lüssumer Wappen
- ↑ Vierte Verordnung über den Neuaufbau des Reichs vom 28. September 1939
- ↑ mit Foto
- ↑ Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, Seite 216
- ↑ Die Norddeutsche vom 15. Oktober 2008
- ↑ http://www.blumenthal.de/info/geschichte_html
- ↑ http://www.sanktmarienzentrum.de/frameset.htm
- ↑ http://www.christusgemeinde-blumenthal.de/index.php
- ↑ http://www.ilse-eickhoff-akademie.de/
- ↑ Biographie im Prignitzlexikon
Weblinks
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