Nikolaikirche (Quedlinburg)

Nikolaikirche (Quedlinburg)
Westansicht der Nikolaikirche Quedlinburg

Die St.-Nikolai-Kirche in Quedlinburg ist die Pfarrkirche der Neustadt in Quedlinburg. Sie gehört zum evangelischen Kirchspiel Quedlinburg innerhalb der evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen.

Inhaltsverzeichnis

Baugeschichte

Ihre Türme sind 72 Meter hoch, der Glockenturm (jener ohne Uhr) kann bestiegen werden. Erstmals urkundlich erwähnt wurde sie im Jahre 1222. Sie soll auf Pfählen und Ellernblöcken in sumpfigem Gelände errichtet worden sein. Ursprünglich war es eine dreischiffige romanische Basilika. In ihrer jetzigen Gestalt ist sie im Westbau frühgotisch, während die übrigen Teile spätgotisch sind. Die Anbauten kamen im 13. (Chorraum) bzw. 15. Jahrhundert hinzu. Die Hallenkirche besitzt verschiedenartig gegliederte Pfeiler, einen einschiffigen Chor und Doppeltürme. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde ein Teil der Fenster mit Glasmalereien versehen (Glasmalerei Ferd. Müller, Quedlinburg). Nach einem Brand zu Heilig Abend 1996 (ausgelöst durch eine defekte Sitzbankheizung) musste die Kirche umfassend saniert werden, da der Innenraum stark verrußt, Fenster durch teils geschmolzenes Zinn beschädigt wurden und Teil der Decke sich lösten.[1] Im Zuge der Sanierung wurde die Heizung durch eine Umluftheizung ersetzt und am nördlichen Chor außen eine WC-Anlage installiert. Da ein Großteil der Mittel durch Spenden von Quedlinburger Privatleuten und Firmen aufgebracht wurden, dauert die Sanierung noch an und ist bis heute nicht vollständig abgeschlossen. Neue Beschädigungen im Bereich der Türme machen weitere Außensanierungen notwendig. Das neue Lichtkonzept wird wegen Geldmangels nicht umgesetzt werden.

In Anlehnung an eine Überlieferung aus der Bauzeit der Kirche wird die Nikolai-Kirche auch als „Schäferkirche“ bezeichnet. Der Sage zufolge fand ein ortsansässiger Schäfer einen reichen Schatz, den er für die Erbauung dieser Kirche zur Verfügung stellte. Deshalb schmücken die beiden Figuren „Schäfer und sein Hund“ zwei Ecken des Turmes. Aufgrund der Statik mussten diese Figuren heruntergenommen werden, sie sind derzeit im Kircheninneren aufgestellt. Eine inhaltlich sehr ähnliche Geschichte wird für die Schäferfiguren am Magdeburger Dom berichtet.

Pastor an der Kirche war im 18. Jahrhundert Johann Christian Erxleben. Seine Ehefrau Dorothea Christiane Erxleben (* 13. November 1715; † 13. Juni 1762) promovierte 1754 an der Universität Halle als erste deutsche Ärztin.

Bilder

Einzelnachweise

  1. http://www.baufachinformation.de/denkmalpflege.jsp?md=2003097118092

Weblinks

51.78961388888911.1495222222227Koordinaten: 51° 47′ 23″ N, 11° 8′ 58″ O


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