- Niña
-
Niña Rekonstruktionsversuch der Niña
Schiffsdaten andere Schiffsnamen - Santa Clara
Schiffstyp Karavelle Kiellegung um 1491 Schiffsmaße und Besatzung Länge ca. 20 m (Lüa)Breite ca. 7 m Tiefgang max. ca. 2 m Takelung und Rigg Anzahl Masten 4 Die Niña war eines der drei Schiffe, mit denen Christoph Kolumbus auf seine Reise nach Indien aufbrach. Der Name bedeutet im Spanischen „kleines Mädchen“.
Sie wurde unter dem Namen Santa Clara um 1491 im andalusischen Hafen Moguer, unweit von Palos de la Frontera, auf Kiel gelegt. Der Besitzer hieß Juan Niño, daher der Spitzname. Nach den Eintragungen im „Libro de Armadas“ war sie eine viermastige Karavelle mit einer Länge von ca. 20 m, einer Breite von ca. 7 m und einem Tiefgang von etwas über 2 m. Die Ladekapazität betrug ca. 60 Tonnen.
Kapitän der Niña auf ihrer ersten Reise war Vicente Yáñez Pinzón. Nach ihrer Rückkehr nach Palos im März 1493 wurde sie auf Kolumbus' zweiter Reise erneut eingesetzt und verließ Cádiz bereits wieder im September. Kolumbus war inzwischen Eigentümer der Niña und wählte sie als sein Flaggschiff bei der Entdeckung von Jamaika und Kuba. Am 12. Juni 1494 kehrte er auf ihr nach Hispaniola zurück. Das stark beschädigte Schiff musste repariert werden; erst 1496 konnte Kolumbus nach Spanien zurückkehren.
1497 wurde die Niña für eine Handelsreise nach Rom eingesetzt, möglicherweise ohne Kolumbus' Zustimmung. In der Nähe von Sardinien wurde sie von französischen Piraten aufgebracht. Die Besatzung konnte jedoch das geforderte Lösegeld bezahlen und mit der Niña nach Spanien zurückkehren.
1498 wurde sie erneut für eine große Westindienfahrt ausgerüstet. Sie erhielt eine neue Beplankung, einen 200-Pfund-Anker, neue Segel und wurde mit 18 Tonnen Weizen, 17 Tonnen Wein, 7 Tonnen Schiffszwieback, 2 Tonnen Mehl, 2.000 Pfund Käse und eine Tonne Pökelfleisch beladen, außerdem mit Olivenöl, Sardinen, Trauben und Knoblauch. Sie sollte 90 Siedler befördern, darunter auch vier Frauen. Zur Verteidigung gegen Piraten wurde sie mit 10 Kanonen, 80 Kanonenkugeln, 54 langen und 20 kurzen Lanzen sowie 100 Pfund Schwarzpulver bewaffnet. Sie setzte am 3. Februar 1498 Segel und lieferte ihre Fracht im Oktober 1499 wohlbehalten in Hispaniola ab.
Wegen einer Meuterei in seiner Kolonie war Kolumbus inzwischen in Geldnöte geraten und war gezwungen, seine geliebte Niña an einen gewissen Diego Ortiz zu verkaufen. Über ihr weiteres Schicksal ist nichts bekannt.
Literatur
- Eugene Lyon: 15th-Century Manuscript yields First Look at Niña, in: National Geographic, Vol. 170, No. 5, November 1986
- Wolfram zu Mondfeld, Peter Holz, Johannes Soyener: Die Schiffe des Christoforo Colombo 1492: Santa Maria, Niña, Pinta. Köhler Verlagsgesellschaft, Herford 1991. ISBN 3782205162.
Siehe auch
Weblinks
Commons: Niña – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Frachtsegler
- Viermaster
- Amerikanische Geschichte
- Christoph Kolumbus
Wikimedia Foundation.