- Nockenring
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Die Nockentrommel, auch Nockenscheibe oder Nockenring genannt, dient bei einem Sternmotor zur Steuerung der Ventile, entsprechend der Nockenwelle bei einem Reihenmotor.
Es handelt sich um einen Metallring, der konzentrisch zur Kurbelwelle des Motors gelagert ist und von ihr über ein Untersetzungsgetriebe angetrieben wird, wobei er sich, je nach Konstruktion, im gleichen oder im entgegengesetzten Sinn wie die Kurbelwelle drehen kann. Er trägt die Betätigungsnocken für den Ventiltrieb des Motors, die in zwei hintereinander liegenden Ebenen angeordnet sind, eine für die Einlass-, die andere für die Auslassventile. Die Nockentrommel kann sowohl vor als auch hinter den Zylindern angebracht sein. Bei Mehrfachsternmotoren benötigt jeder Stern eine eigene Nockentrommel. Diese Anordnung wurde erstmals in Umlaufmotoren verwendet, bei denen in der Regel nur die Auslassventile über Stoßstangen gesteuert wurden, so dass wirklich nur ein Ring mit einer einzigen Nockenebene benötigt wurde.
Die Untersetzung der Nockentrommel beträgt bei gleichsinnigem Lauf 1 : (z+1), wobei z die Zahl der Zylinder ist, bzw. 1 : (z-1), wenn sie entgegengesetzt dreht. Das heißt bei einem Sternmotor wie dem Siemens Sh 14 mit 7 Zylindern und gleichsinnig drehender Nockentrommel ist sie 1 : 8. Die Zahl der Nocken beträgt in diesem Fall je vier für die Einlass- und die Auslasssteuerung.
Beim Motor BMW 132 mit 9 Zylindern und entgegengesetzt drehender Nockentrommel beträgt die Untersetzung nach der obigen Formel ebenfalls 1 : 8 und die Zahl der Nocken auch nur je vier.
Literatur
- Richard van Basshuysen, Fred Schäfer: Handbuch Verbrennungsmotor Grundlagen, Komponenten, Systeme, Perspektiven. 3. Auflage, Friedrich Vieweg & Sohn Verlag/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden, 2005, ISBN 3-528-23933-6
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