Nominal (Glocke)

Der Nominal (früher: Schlagton) charakterisiert die Tonhöhe einer Kirchenglocke, beispielsweise e¹.

Der Nominal ist kein physikalisch messbarer Ton, sondern wird vom Menschen aus dem Zusammenklang der Teiltöne Terz, Oktave und Duodezime virtuell gebildet (Residualton). Die ergänzende Zahlenangabe bezieht sich auf 16tel-Halbtonschritte (also je 6,25 Cent) über oder unter dem angegebenen Ton, der seinerseits auf ein a¹ bei 435 Hz bezogen wird. Die Tonhöhe ist also bei e¹ +8 dieselbe wie bei f¹ –8. Die 16tel-Abweichung des Nominals einer Glocke lässt sich in 98 % der Fälle nach denen der Teiltöne Terz, Oktave und Duodezime ermitteln.

Glocken mit einem eindeutigen Nominal werden in Europa seit etwa 1200 n. Chr. gegossen.^[1]

Einzelnachweise

1. ↑ So beispielsweise die beiden Zuckerhutglocken in Niederthalhausen (bei Bad Hersfeld).

Weblinks

• Schlagton
• Besonderheiten im Klangaufbau und in der Wahrnehmung von Glockenklänge