- Nordharzlückenschluss
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Heudeber-Danstedt–Bad Harzburg
(Altbaustrecke)Kursbuchstrecke (DB): 330 Streckennummer: 6425 Streckenlänge: 32,2 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Höchstgeschwindigkeit: 120 km/h Legendevon Halberstadt 0,0 Heudeber-Danstedt 188 m nach Vienenburg von Langenstein 4,8 Minsleben B 6n 9,2 Wernigerode Anschluss Harzquerbahn 234 m 10,6 Wernigerode Elmowerk 13,5 Darlingerode 261 m 14,2 Drübeck 17,4 Wahrberg Anschluss Walzwerk 18,4 Ilsenburg 237 m Beginn Neubauabschnitt 22,4 Stapelburg Landesgrenze
Sachsen-Anhalt–NiedersachsenDatei:BSicon exBHF.svg23,6 Eckertal von Braunschweig und Oker 32,2 Bad Harzburg 234 m Ilsenburg–Vienenburg
(Neubauabschnitt)Streckennummer: 6393 Streckenlänge: 13,6 km Legendevon Ilsenburg nach Bad Harzburg 22,3 Stapelburg B 6n von Halberstadt 29,1 Landesgrenze
Sachsen-Anhalt–Niedersachsenvon Braunschweig A 395 Vienenburg Gbf 33,6 Vienenburg 137 m nach Langelsheim nach Bad Harzburg nach Goslar Die heutige Bahnstrecke Heudeber-Danstedt–Vienenburg ist eine 32 Kilometer lange Hauptbahn, die den Nordrand des Harzes erschließt. Sie dient insbesondere dem Tourismusverkehr im Harz und den dortigen Harzer Schmalspurbahnen, aber auch dem Güterverkehr von und zu den Walzwerken in Ilsenburg.
Die Strecke führte ursprünglich von Ilsenburg weiter südlich in Richtung Bad Harzburg. Dieser Abschnitt wurde jedoch durch die Deutsche Teilung nach 1945 unterbrochen. 1996 wurde von Ilsenburg ausgehend ein neuer Streckenabschnitt in Richtung Vienenburg gebaut, der Teile der vorher stillgelegten Bahnstrecke Halberstadt–Vienenburg mitnutzt. Gleichzeitig wurde die Bahn für eine Geschwindigkeit von 120 km/h ausgebaut. Die Strecke dient seitdem als Direktverbindung zwischen Halberstadt und Vienenburg.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Anfänge bis 1945
Eine Direktverbindung zwischen Halberstadt, Heudeber-Danstedt und Vienenburg bestand seit 1869. Diese nahm zwar den kürzesten Weg, ließ jedoch so den dichter besiedelten Harzrand und damit Städte wie Wernigerode und Ilsenburg aus. Der schon damals wichtige Kurort Wernigerode konnte in Berlin durchsetzen, dass die Magdeburg-Halberstädter Eisenbahngesellschaft zu einer etwa neun Kilometer langen Zweiglinie von Heudeber-Danstedt aus verpflichtet wurde. Diese stand ab dem 11. Mai 1872 zur Verfügung.
Nun mehrten sich Forderungen auch aus Ilsenburg mit seiner damals wachsenden Eisenindustrie. Es kam zu langen Verhandlungen über eine Bahnverbindung Wernigerode–Ilsenburg–Bad Harzburg mit möglicher Verlängerung Richtung Goslar, die nach damaliger Einschätzung nicht wirtschaftlich gewesen wäre. Am Ende ließ sich die Preußische Staatsbahn doch noch zum Bau bewegen; am 20. Mai 1884 wurden Ilsenburg und Wernigerode miteinander verbunden. Für eine Strecke mit rein regionaler Bedeutung nahm man auch einen kurvenreichen Verlauf in Kauf. Durch Trassierungsfragen und den Widerstand von Grundbesitzern wurde der Weiterbau nach Bad Harzburg weiter verzögert. Erst ab 1. Oktober 1894 wurde auch hier der Verkehr über Stapelburg und Eckertal, von Anfang an mit durchgehenden Personenzügen von Bad Harzburg nach Halberstadt, aufgenommen.
Auch wenn diese Verbindung hauptsächlich der Erschließung der Region diente, gab es eine Reihe von Fernzügen, darunter in den 1930er Jahren durchgehende Kurswagen Hamburg–Wernigerode–Berlin.
Trennung 1945
Obwohl die Strecke keine schweren Zerstörungen erlitten hatten, wurde sie 1945 mit der Aufteilung Deutschlands in Besatzungszonen zwischen Stapelburg und Eckertal unterbrochen. Die Deutsche Bundesbahn gab den Personenverkehr nach Eckertal 1958 auf.
Die Deutsche Reichsbahn zog den öffentlichen Verkehr 1961 von Stapelburg im Grenzbereich bis Ilsenburg zurück. Die Strecke blieb hier jedoch als Militäranschluss erhalten.
Lückenschluss 1996
In der Euphorie nach den Mauerfall wurde bereits im Dezember 1989 das Streckenstück Ilsenburg–Stapelburg wiedereröffnet. In den Folgejahren wurde intensiv über einen oder mehrere Lückenschlüsse zwischen Niedersachsen und Sachsen-Anhalt am Nordharz diskutiert. Es wurde bald klar, dass Bundesregierung und Bahn maximal eine Verbindung zeitnah finanzieren wollten. Die alte Güterstrecke war jedoch für den Regionalverkehr ungeeignet, die Steigungen bei und der Fahrtrichtungswechsel in Bad Harzburg für den Güterverkehr. Daher entschloss man sich zu einer neuen Variante, die von Ilsenburg kommend vor Stapelburg beginnt und noch in Sachsen-Anhalt auf die Strecke nach Vienenburg trifft. Damit konnte der Aufbau in Niedersachsen planungsrechtlich als Renovierung einer bestehenden Strecke betrachtet werden, was die Einrichtung von Bahnübergängen ermöglichte. Am 12. April 1995 wurde Ilsenburg–Stapelburg erneut stillgelegt. Am 2. Juni 1996 wurde die neue Verbindung in Betrieb genommen, Stapelburg erhielt mit dem neuen Haltepunkt zum dritten Mal Bahnanschluss.
Auf der Strecke wurden anfangs auch Interregiozüge eingesetzt, die aber bald wieder verschwanden.
2007 wurde die Strecke wegen Bauarbeiten gesperrt, sie erhielt neue elektronische Stellwerke und wurde für den Einsatz von Neigetechnik ausgerüstet. Ab Dezember 2007 ist sie wieder durchgängig befahrbar. Im Zuge des Umbaus wurden fast alle alten Stellwerke abgerissen, darunter auch der unter Denkmalschutz stehende Bahnhof Ströbeck. Die Denkmalschutzbehörden erstatteten Anzeige. Ein Vorsatz konnte der Deutschen Bahn jedoch nicht nachgewiesen werden.
Betrieb 2007/2008
Das derzeitige Betriebskonzept sieht schnellen Personennahverkehr zwischen Halle und Hannover („Harzexpress“) und Nahverkehrszüge (Veolia Verkehr) mit Halt an allen Stationen jeweils im Zweistundentakt vor. Die Strecke gehört zum Nordharznetz. An Sommerwochenenden werden Ausflugszüge Berlin–„Harz“ angeboten. Seit dem Fahrplanwechsel 2008 hat sich die Fahrzeit aufgrund abgeschlossener Sanierungsmaßnahmen weiter verkürzt.[1]
Daneben wird Stahl zwischen den Werken in Salzgitter und Ilsenburg ausgetauscht.
Literatur
- Josef Högemann: Eisenbahnen im Harz (I). Band 1: Die Staatsbahnstrecken. Verlag Kenning, Nordhorn 1995, ISBN 3-927587-43-5.
- Wolfgang Fiegenbaum, Wolfgang Klee: Rückkehr zur Schiene. Reaktivierte und neue Strecken im Personenverkehr 1980–2001. transpress, Stuttgart 2002, ISBN 3-613-71185-0.
Einzelnachweise
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