Nordrheinwestfalen

Nordrheinwestfalen
Land Nordrhein-Westfalen
Flagge Nordrhein-Westfalens
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Wappen Nordrhein-Westfalens

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Sprache Deutsch, Niederdeutsch[1]
Landeshauptstadt Düsseldorf
Fläche 34.085,27 km²
Einwohnerzahl 17.996.621 (31. Dezember 2007)
Bevölkerungsdichte 528 Einwohner pro km²
Arbeitslosenquote 9,2 % (April 2009)[2]
Gründung 23. August 1946
Schulden 115 Mrd. €
ISO 3166-2 DE-NW
Kontakt:
Offizielle Webseite: www.nrw.de
Politik:
Ministerpräsident: Dr. Jürgen Rüttgers (CDU)
Regierende Parteien: Koalition aus CDU und FDP
Sitzverteilung im Landtag: CDU 89
SPD 74
FDP 12
B'90/Grüne 11
fraktionslos 1 (Linke-Mitglied)
Letzte Wahl: 22. Mai 2005
Nächste Wahl: 2010
Parlamentarische Vertretung:
Stimmen im Bundesrat: 6

Nordrhein-Westfalen (Abkürzung: NRW, NW, Ländercode: NW, niederdeutsch: Noordrhien-Westfalen) ist ein Land im Westen der Bundesrepublik Deutschland. Die Landeshauptstadt ist Düsseldorf.

Nordrhein-Westfalen grenzt im Norden und Nordosten an Niedersachsen, im Südosten an Hessen, im Süden an Rheinland-Pfalz, im Westen an Belgien und die Niederlande. Mit rund 18 Millionen Einwohnern ist Nordrhein-Westfalen das bevölkerungsreichste, flächenbezogen mit 34.080 km² das viertgrößte deutsche Land. Im dichtestbesiedelten Flächenland Europas leben über 20 Prozent der Bewohner Deutschlands. Die Region Rhein-Ruhr ist mit rund 10 Millionen Bewohnern eine der 30 größten Metropolregionen der Welt.

Das Land wurde 1946 von der britischen Besatzungsmacht aus den vormaligen preußischen Provinzen Westfalen und dem Nordteil der Rheinprovinz errichtet und 1947 um das Land Lippe erweitert. Seit 1949 ist Nordrhein-Westfalen ein Land der Bundesrepublik Deutschland. Kulturell ist das Land kein homogener Raum, da die Bewohner der drei Landesteile Westfalen, Rheinland und Lippe ihre kulturelle Identität meist über die unterschiedliche Kultur und Geschichte des jeweiligen Landesteils definieren.

Das Ruhrgebiet war einst vom Kohlebergbau und durch die Montanindustrie geprägt und vollzog ab den 1960er Jahren einen bis heute andauernden Strukturwandel. Auch nach dem Niedergang dieser Industrien ist das Ruhrgebiet durch wichtige Schlüsselindustrien geprägt und eines der wirtschaftlichen Zentren Deutschlands. An der deutschen Wirtschaftsleistung hat das Land einen Anteil von rund 22 Prozent und ist in absoluten Zahlen das wirtschaftsstärkste Bundesland.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Lage und Topografie

Landschaften und Flüsse Nordrhein-Westfalens
Der Langenberg ist der höchste Berg des Landes.
An der Porta Westfalica verlässt die Weser die Mittelgebirge und fließt in die Norddeutsche Tiefebene

Nordrhein-Westfalen liegt im Westen der Bundesrepublik Deutschland. Der Norden ragt weit in die Norddeutsche Tiefebene hinein. Der nördlichste Punkt ist der NRW-Nordpunkt bei Rahden im Nordosten des Landes. Der Nordpunkt liegt nur 100 km südlich der Nordseeküste. Die tiefste natürliche Senke befindet sich im Kranenburger Ortsteil Zyfflich mit 9,2 m ü. NN im Nordwesten des Landes. Der tiefste überirdische Punkt ist jedoch durch den Bergbau entstanden. Der Tagebau Hambach erreicht bei Niederzier eine Tiefe von 293 m unter NN. Dies ist zugleich die tiefste Senke Deutschlands. Etwa die Hälfte des Landes liegt in den relativ flachen Regionen des Westfälischen Tieflands bzw. des Rheinlandes. In der Tiefebene liegen einige wenige isolierte Höhenzüge, darunter die Hohe Mark, die Beckumer Berge, die Baumberge und die Stemmer Berge. Gen Süden sowie im Osten des Landes steigt das Terrain an. Dort hat das Land Anteil an den deutschen Mittelgebirgsregionen. Dazu zählen das Weserbergland mit Eggegebirge, Wiehengebirge, Wesergebirge und Teutoburger Wald im Osten, das Sauerland, das Bergische Land, das Siegerland und Siebengebirge im Süden, sowie die Eifel linksrheinisch im Südwesten des Landes. Das Rothaargebirge im Grenzbereich zu Hessen weist Erhebungen von über 800 m ü. NN auf. Der höchste unter diesen Bergen ist der Langenberg mit 843,2 m ü. NN, dann folgen der Kahle Asten (840,7 m ü. NN) und der Clemensberg (839,2 m ü. NN).

Der planimetrisch festgestellte Mittelpunkt Nordrhein-Westfalens liegt im Süden Dortmund-Aplerbecks in der Aplerbecker Mark (51° 28′ 42″ N, 7° 33′ 18″ O51.4783333333337.5557). Der westlichste Punkt liegt bei Selfkant an der niederländischen Grenze, der östlichste bei Höxter an der Weser und der südlichste bei Hellenthal in der Eifel im Südwesten des Landes.[3] Die größte West-Ost Ausdehnung beträgt rund 235 km. Die größte Nord-Süd Ausdehnung beträgt rund 190 km. Die maximale Ausdehnung von Südwest bis Nordost beträgt rund 300 km. Die Gesamtfläche Nordrhein-Westfalens beträgt rund 34.000 km². Nordrhein-Westfalen ist damit das flächenmäßig viertgrößte Land der Bundesrepublik, repräsentiert damit etwa 8 Prozent der Fläche des Bundes und ist etwas größer als Belgien.

Siehe auch: Liste der Berge und Erhebungen in Nordrhein-WestfalenListe der Mittelgebirge in Nordrhein-Westfalen

Angrenzende Gebiete

Nordrhein-Westfalen grenzt im Norden an Niedersachsen, im Osten an Hessen, im Süden an Rheinland-Pfalz, im Westen an die belgische Region Wallonien (inklusive dem Siedlungsgebiet der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens) und an die niederländischen Provinzen Limburg, Gelderland und Overijssel. Die Grenzlänge zu Niedersachsen beträgt 583 km, zu den Niederlanden 387 km, zu Rheinland-Pfalz 307 km, zu Hessen 269 km und zu Belgien 99 km.[4]

Aufteilung

Das Land lässt sich je nach verwendetem Konzept unterschiedlich gliedern. Besonders verbreitet ist eine Einteilung anhand mehrerer soziokultureller, historischer, naturräumlicher und landschaftlicher Bezüge. Demnach ist das Land Nordrhein-Westfalen zunächst in seine drei Landesteile Nordrhein (nördliches Rheinland, meist einfach als Rheinland bezeichnet), Westfalen und Lippe zu unterteilen, die 1946/1947 zum Land Nordrhein-Westfalen zusammengeschlossen wurden. Besonders zwischen Lippe und Westfalen auf der einen und dem Rheinland auf der anderen Seite bestehen deutliche historische und kulturelle Unterschiede. Der dritte Landesteil Lippe gehört ebenfalls zum westfälischen Kulturraum wird aber als ehemaliger deutscher Bundesstaat mit über 800-jähriger Selbstständigkeit meist als eigenständige Region und als eigener Landesteil angesehen. Eine grobe weitere Unterteilung könnte je nach gewählten Merkmalen so erfolgen:

Mittelgebirgsregion im Sauerland
Blick von der Burg Vogelsang zur Urfttalsperre in der Eifel

Sonderregionen, die sich nicht in obiges Schema einordnen lassen sind im Wesentlichen:

  • das Ruhrgebiet, gehört historisch und kulturell zum Rheinland und Westfalen. Aufgrund der wirtschaftlichen und soziokulturellen Eigenbezüge hat das Ruhrgebiet ein eigenes Regionalbewusstsein, ohne auf das rheinische oder westfälische Bewusstsein zu verzichten.
  • Ostwestfalen-Lippe, landesteilübergreifende Verwaltungseinheit mit dem Regierungsbezirk Detmold, welcher im westfälischen Landesteil die Regionen Minden-Ravensberg und das Hochstift Paderborn sowie den Landesteil Lippe mit dem Lipper Land umfasst.

Siehe auch: Liste der Landschaften in Nordrhein-WestfalenListe der naturräumlichen Einheiten in Nordrhein-WestfalenKulturlandschaften in Nordrhein-Westfalen

Gewässer

Der Rhein verlässt bei Bonn (Bildhintergrund) das Mittelrheintal und fließt in die Kölner Bucht. Aufnahme vom Drachenfels

Der Großteil des Landes liegt zwischen dem Rhein im Westen und der Weser im Osten, die beide zugleich die größten Flüsse des Landes darstellen. Der Rhein durchfließt Nordrhein-Westfalen auf einer Länge von rund 226 km von Süd nach Nord. Das Land hat Anteil am Mittelrhein, Niederrhein und Deltarhein im Grenzbereich zu den Niederlanden. Am Rhein liegen mit Köln, Düsseldorf und Duisburg drei der fünf größten Städte des Landes. Im Einzugsgebiet des Flusses liegen als wichtigste Nebenflüsse flussabwärts betrachtet die Sieg, Wupper, Erft, Ruhr, Emscher, Lippe. Die Ruhr leiht dem Ruhrgebiet ihren Namen. An ihren Ufern liegen die dichtest besiedelten Gegenden des Landes. Westlich des Rheins hat das Land auch Anteil am Einzugsgebiet der Maas. Die Weser durchfließt das Land von Süd nach Nord im äußersten Osten des Landes. Die Weser stellt teilweise den Grenzfluss zu Niedersachsen dar. Die Weser durchfließt das Land in zwei Abschnitten auf rund 116 km (41 und 75 km). In der Westfälischen Bucht stellt die Ems ein weiteres separates Flusssystem dar. Die Ems durchfließt das Land auf rund 156 km Länge in nordwestlicher Richtung. Westlich der Ems hat das Land im Norden außerdem Anteil am Teileinzugsgebiet der Ijssel/Alten Issel, das ebenfalls zum Einzugssystem des Rheins gehört. Das Land Nordrhein-Westfalen wird über die aufgezählten Fließgewässer also vollständig Richtung Nordsee entwässert.

In den bergigen Regionen im Süden Nordrhein-Westfalens befinden sich die meisten der Stillgewässer des Landes darunter rund 70 Talsperren. Damit besitzt Nordrhein-Westfalen mehr Talsperren als jedes andere Land. Zu den größten Talsperren zählen die Rurtalsperre, die Urfttalsperre, die Wahnbachtalsperre, der Sorpesee, die Möhnetalsperre, die Große Dhünntalsperre, sowie die Biggetalsperre. Insgesamt sind rund 1,8 Prozent der Landesfläche von Gewässern bedeckt.

Siehe auch: Liste der Flüsse in Nordrhein-WestfalenListe der Seen in Nordrhein-WestfalenWasserstraßen und Häfen

Geologie und Böden

Braunkohleabbau im Tagebau Hambach und tiefster Punkt des Landes

Nordrhein-Westfalen weist entsprechend seiner inhomogenen naturräumlichen Gliederung eine vielschichtige geologische Gestalt auf. Die südlichen und östlichen Landesteile wurden hauptsächlich durch gebirgsbildende Prozesse während des Paläozoikums und Mesozoikums gebildet. Im Norden und Westen ist die Topographie vor allem auf geologische Vorgänge während der letzten Eiszeiten zurückzuführen. Die Eifel, das Bergische Land, das Sauer- und Siegerland weisen die ältesten Gesteine auf: Sandstein, Grauwacke, Schiefer und Kalkstein treten gefaltet an der Erdoberfläche auf und bilden teilweise das Rheinische Schiefergebirge. Durch die unterschiedlich schnelle Verwitterung und die allmähliche Heraushebung während der letzten ca. 1 Mio. Jahre finden sich im Rothaargebirge die höchsten Berge des Landes. Nördlich der bergigen Region im Süden findet sich das rheinisch-westfälische Steinkohlenrevier mit Kohleflözen aus dem Oberkarbon. Bedeckt ist dieser Teil des Landes durch nach Norden immer mächtiger werdende Schichten jüngerer Sedimente. Nur im Südwesten des Reviers treten die kohleführenden Schichten zutage, so dass hier Tagebau möglich wird. Ostwestfalen-Lippe besteht geologisch aus Gesteinen des Mesozoikums (Trias, Jura, Kreide). Osning und Eggegebirge sind vielfach gefaltete und gebrochene Gebirgsformationen. Die Münsterländer Bucht besteht im Untergrund aus Gesteinen des Mesozoikums. Diese werden aber fast vollständig von quartären Lockergesteinen, insbesondere Kreideschichten, die östlich bis zur Paderborner Hochfläche reichen, überdeckt. Ausnahme sind kreidezeitliche Sedimente, die als Halterner Sande, Beckumer und Baumberger Sande aus der quartären Überdeckung der Kreidemulde herausragen. Die quartären Lockergesteine des Pleistozäns und Holozän reichen südwestlich bis in die Kölner Bucht und in das Niederrheinische Tiefland. Das Niederrheinische Tiefland senkt sich seit dem Tertiär schollenweise ab. Durch diese geomorphologische Aktivität zählt das Gebiet zu einer Erdbeben gefährdeten Region. Ebenfalls im Tertiär entstanden im südlichen Niederrhein Braunkohleflöze, die heute ausgebeutet werden. Im Quartär lagerte sich auch hier Lockergestein in Form von Erosionsschutt (Flussschotter) des Rheinischen Schiefergebirges ab. In der Eiszeit des Pleistozän wurden diese Schichte teils zu Endmoränen geformt, die bei Kleve und Krefeld sichtbar sind.[5]

Im südlichen Mittelgebirgsbereich kommen vorwiegend Braunerden vor. Die Niederrheinische Bucht ist vor allem von Parabraunerden bedeckt, in Gebieten mit hohem Grundwasserspiegel aber meist Gleye. Das Münsterland ist entweder sandig (Podsole) oder eher tonig (Pseudogleye). Im Eggegebirge finden sich nährstoffarme und flachgründige Böden. Hier haben sich am Rand der Westfälischen Bucht sowie in den Tälern des Weserberglandes in den Eiszeiten Lössschichten angelagert. Diese Börden sind besonders fruchtbar.[6]

Flächennutzung

Flächennutzung Nordrhein-Westfalens
Rund ein Viertel der Fläche Nordrhein-Westfalens sind Wälder.

Nordrhein-Westfalen ist mit Abstand das dichtest besiedelte Flächenland der Bundesrepublik. Fast 20 Prozent der Fläche sind bebaut. Insbesondere das Ruhrgebiet und die Region Köln-Bonn sind weitgehend verstädtert. Bewaldet sind im Wesentlichen nur die Mittelgebirge im Süden und Osten des Landes. Die Waldfläche macht etwa ein Viertel der Landesfläche aus. Fast der gesamte Rest, insgesamt über 50 Prozent, werden landwirtschaftlich genutzt. In besonderer Weise sind die Regionen Niederrhein, die Westfälische Bucht und Minden-Ravensberg durch den Ackerbau geprägt. Im Bundesvergleich mit den Flächenländern der Bundesrepublik sind der Waldanteil sowie der Anteil landwirtschaftlicher Nutzfläche leicht unterdurchschnittlich. Der Anteil der Siedlungs- und Verkehrsfläche ist der Spitzenwert unter allen Flächenländern.[7]

Geophysik

Das mittlere Rheinland ist eines der bedeutendsten seismisch aktiven Gebiete in Mitteleuropa. Die Messstationen des Geologischen Diensts NRW zeichneten seit 1980 über 800 Erdbeben auf, die zumeist unterhalb der Wahrnehmungsschwelle des Menschen liegen. Im Bereich der Niederrheinischen Bucht verursachten aber immerhin rund 20 Beben nachweislich Schäden, zumeist Gebäudeschäden. Am 13. April 1992 ereignete sich ein Erdbeben der Stärke 5,9 in der Nähe von Roermond. Es war das stärkste Beben in Mitteleuropa seit mehr als 250 Jahren.[8][9]

Neben natürlichen Erdbeben ereignen sich in Nordrhein-Westfalen durch den jahrhundertelangen Bergbau immer wieder menschenverursachte bergbaubedingte Erderschütterungen. Die Bergsenkungen verursachen Erdbeben bis zu einer Stärke von 2,8 auf der Richterskala, die meisten bleiben jedoch unterhalb der Wahrnehmungsschwelle.[10] Durch Gebirgsstürze entstehen zuweilen auch Krater (Tagesbrüche) beträchtlicher Ausmaße. Mithin senken sich durch den Bergbau große Gebiete des Ruhrgebiets. Dadurch werden kontinuierlich Gebäude und andere Infrastruktur im Ruhrgebiet beschädigt.[11][12] Auch nach dem anvisierten Ende des Steinkohlebergbaus werden die beschriebenen Bergsenkungen weiter auftreten.

Siehe auch: Erdbebengebiet Kölner Bucht und Ewigkeitskosten

Klima

Nordrhein-Westfalen liegt vollständig in der gemäßigten Klimazone Mitteleuropas. Das Land liegt weiterhin größtenteils im Bereich des maritimen Klimabereichs, welches sich durch relativ milde Winter auszeichnet. Der Osten des Landes liegt bereits im Übergangsbereich zum kontinentalen Klima. Durch die uneinheitlichen Naturräume ergeben sich aber auch deutliche Unterschiede im regionalen Klima. Die mittlere Jahrestemperatur liegt je nach Höhenlage zwischen 4 °C und 9 °C. Das Münsterland und das Rheinland sind die wärmsten Regionen des Landes. Die geschützten südlichen Teile der Kölner Bucht um Bonn sowie, insbesondere durch Bodenversiegelung, Köln zählen zu den wärmsten Regionen Deutschlands. Hier treten besonders häufig Inversionswetterlagen auf. In der Kölner Bucht ist die vorherrschende Windvorzugsrichtung Richtung Nordwest. In den Höhenlagen des Sauerlandes ist die Vorzugswindrichtung uneinheitlich, aber eher Richtung Nord, Nordost. Im übrigen Land weht der Wind meist Richtung Nordost und bringt vom Atlantik regelmäßig und ganzjährig Niederschläge. Auch die Niederschläge gehen wie die Temperaturen mit der Höhenlage einher. Im Flachland beträgt die jährliche Niederschlagssumme etwa 700 bis 900 mm, im Bereich der Kölner Bucht auch darunter. Im Mittelgebirge steigt die jährliche Niederschlagsmenge auf bis zu 1300 mm, im Bereich des Teutoburger Waldes, des Eggegebirges und im Sauerland auf über 1400 mm.[13][14]

Geschichte

Vorgeschichte einer gemeinsamen Verwaltung

Nordrhein-Westfalen wurde 1946 gegründet und hat als Land keinen historischen Vorgänger, dennoch waren die Gebiete von NRW in seiner Geschichte bereits vor 1946 teilweise und zeitweilig in gemeinsamen Gebieten zusammengefasst.

Mittelalter und Frühe Neuzeit

Reichskreise zu Beginn des 16. Jahrhunderts. Der Niederrheinisch-Westfälische Reichskreis ist in Hellbraun dargestellt.

Im Konflikt zwischen Kaiser Friedrich I. Barbarossa und Heinrich dem Löwen wurde 1180 dessen sächsisches Herzogtum geteilt und die Herzogswürde für Westfalen dem Erzbischof von Köln übertragen. Als im Rahmen der Reichsreform Maximilians I. die Reichsstände zu 1500 sechs, 1512 zehn Reichskreisen zusammengefasst wurden, war einer davon der Niederrheinisch-Westfälische Reichskreis. Über das Gebiet des heutigen Nordrhein-Westfalens hinaus umfasste er den Westen des heutigen Niedersachsens und das belgische Fürstbistum Lüttich. Zählte die Freie Reichsstadt Köln noch zum Reichskreis, so war Kölns linksrheinisches Umland (Kurköln) und Bonn und auch das Herzogtum Westfalen (Sauerland) Teil des Kurrheinischen Reichskreises. Die Reichsstände des Gebietes waren zu einem großen Teil geistliche Gebiete und waren damit fest in der Hand von Adelsfamilien der jeweiligen Territorien (insb. die Stifte Münster, Paderborn), aber auch Osnabrück. Im Zuge der Reformation und der Konfessionalisierung auch Nordwestdeutschlands, entstand eine Zweiteilung: der Niederrhein und Teile Westfalens wurden bzw. blieben dauerhaft lutheranisch, Lippe wurde reformiert. Die Gegenreformation erreichte eine Verstärkung der römisch-katholischen Reichsstände des Gebietes. Insbesondere unter der Herrschaft von Clemens August von Bayern (1700–1761) konnten große Teile des heutigen Nordrhein-Westfalens „vereinigt“ werden: Münster und Paderborn (1719) sowie Kurköln mit dem Herzogtum Westfalen (1723).[15] Clemens August zentralisierte von seinem Haupt- und Regierungssitz in Bonn aber die Verwaltung dieser Territorien nur teilweise. Die Personalunionen in den geistlichen Territorien wechselten. Häufig entschieden sich die Domkapitel bewusst gegen Personalunionen ihrer zukünftigen Fürstbischöfe. Dennoch boten eine nicht zu unterschätzende „nordrhein-westfälische“ Kontinuität die katholischen Adelsfamilien, die sich gegenseitig in den Domkapiteln und Klöstern Positionen verschafften. Die brandenburgisch-preußischen Kurfürsten/Könige wiederum vereinheitlichten zwar die Verwaltung ihrer niederrheinisch-westfälischen Lande, dennoch genossen diese Territorien in Preußen auf Grund ihrer Situation als Exklave große Autonomie. Im Reichsdeputationshauptschluss von 1803 wurden alle geistlichen und die meisten kleineren unter den weltlichen Territorien mediatisiert und größeren weltlichen Territorien zugeschlagen. Brandenburg-Preußen konnte nach Kleve, Ravensberg, Mark und Minden mit Münster und Paderborn wichtige Gebiete erwerben, um schließlich nach dem napoléonischen Zwischenspiel ganz Westfalen und das Rheinland zu beherrschen.

Siehe auch: Geschichte Westfalens

Unter napoleonischem Einfluss

1806 wurden die rechtsrheinischen Teile des nordrheinischen ehem. Kurfürstentums Köln mit dem westfälischen ehem. Fürstbistum Münster unter Aufhebung einiger 1803 entstandener Zwergstaaten durch Kaiser Napoleon I. zum neuen Großherzogtum Berg (und Kleve) mit der Hauptstadt Düsseldorf (wieder) vereinigt. Dazu gehörten auch große Teile Westfalens, während das ebenfalls künstlich geschaffene Königreich Westphalen hauptsächlich außerhalb der namensgebenden Landschaft lag und weite hannoversche bzw. hessische Gefilde umfasste. Zum Großherzog von Berg wurde der Prinz und Marschall Joachim Murat erhoben. Dieses zweite „NRW“, das allerdings ohne das an Frankreich gefallene linke Rheinufer auskommen musste, entwickelte sich unter der Leitung kompetenter Minister und Beamter rechts-, wirtschafts- und gesellschaftspolitisch zu einem der fortschrittlichsten und modernsten deutschen Staaten. 1813 wurde das Großherzogtum von fremden Truppen besetzt, 1815 durch den Wiener Kongress völkerrechtlich als Staat aufgelöst und sein Territorium dem Königreich Preußen einverleibt. Düsseldorf verlor seine führende Rolle als Haupt- und Residenzstadt.

Als Teil Preußens

Hauptartikel: Provinz Westfalen und Rheinprovinz

Freiherr von Vincke war erster Oberpräsident der Provinz Westfalen.

1815 wurde die seit 1806 bestehende staatliche Einheit von Nordrheinland und Westfalen jedoch nicht aufgelöst, sondern sie blieb nun unter dem Dach eines anderen, ebenfalls einzigen Staates, dem Königreich Preußen bestehen. Das Gebiet des heutigen Landes lag dabei in einer westlichen Randlage. Der so vergrößerte Einheitsstaat Preußen gliederte seine westdeutschen Gebiete neu in die Provinz Westfalen mit der „Provinzialhauptstadt“ Münster und die fusionierte Rheinprovinz (“Rheinland”) mit der „Provinzialhauptstadt“ Koblenz. Wenn der neue Oberstaat auch die jeweilige eigene Identität von erweitertem Rheinland und Westfalen tendenziell förderte, so handelte es sich staatsrechtlich bei den „Provinzen“ lediglich um unselbständige Regierungs- und Verwaltungsbezirke in demselben zentralen Einheitsstaat. Als dieser, der seit 1918 die Staatsform des republikanischen Freistaates hatte, 1945 unterging (förmlich 1947 aufgelöst), ging auch die längste Periode der Vereinigung von Nordrhein und Westfalen in einem einzigen Staat zu Ende; sie hatte von 1815 bis 1945, also 130 Jahre gedauert. 1946 bildeten sie einen gemeinsamen selbständigen Staat. Bei dieser Betrachtung bleibt lediglich der Landesteil Lippe außer acht, der vor 1946 über Jahrhunderte eigenständig war.

Gründung des Landes

Die größte Stadt des Landes – Köln – liegt 1945 in Trümmern.
Besatzungszonen in Deutschland ab Februar 1947
Das Ständehaus in Düsseldorf. Sitz des rheinischen Provinziallandtages und ehemaliges Landtagsgebäude von Nordrhein-Westfalen

Hauptartikel: Gründung und Geschichte des politischen System Nordrhein-Westfalens

Nach dem Zweiten Weltkrieg waren die Siegermächte uneins über das weitere Schicksal des Ruhrgebiets. Während Frankreich einen eigenständigen, politisch schwachen Staat oder ein internationalisiertes Gebiet favorisierte, sprach sich die sowjetische Seite für einen Viermächte-Status aus, vergleichbar mit Berlin. Letzteres wurde von den Briten, zu deren Besatzungszone die Region gehörte, entschieden abgelehnt, um den sowjetischen Einfluss nicht nach Westen auszudehnen. Die USA verhielten sich in dieser Frage offiziell neutral, unterstützten aber stillschweigend die Briten. Darüber hinaus befürwortete die britische Regierung eine Eingliederung des Ruhrgebiets in einen zukünftigen deutschen Staat, um eine Wiederholung der schweren Wirtschaftskrise und damit der Instabilität nach dem Ersten Weltkrieg zu vermeiden. Allerdings sollte sowohl die Wirtschaftsmacht als auch das potenziell sozialistische Proletariat des Industriereviers kompensiert werden. Aus diesem Grund entwickelten die Briten die Idee des Zusammenschlusses mit dem ländlich und katholisch geprägten Westfalen. Zudem sollte die Einbeziehung leistungsfähiger Agrarlandschaften die logistisch schwierige Aufgabe der Versorgung des dicht besiedelten Ruhrgebiets erleichtern. Das Projekt war von Anfang an umstritten, nicht zuletzt innerhalb Deutschlands, wo Politiker das wirtschaftliche und Bevölkerungs-Übergewicht des neuen Landes fürchteten. Zudem gab es kaum Gemeinsamkeiten der beiden Landesteile Nordrhein und Westfalen, abgesehen davon, dass beide rund 130 Jahre lang preußische Provinzen gewesen waren. Historisch stand Westfalen Niedersachsen und Nordrhein der zu Rheinland-Pfalz zugeschlagenen südlichen Hälfte des Rheinlandes näher. Am ehesten verwischten sich die Grenzen im Ruhrgebiet.

Seine rechtlichen Grundlagen erhielt Nordrhein-Westfalen mit der Verordnung Nr. 46 der britischen Militärregierung vom 23. August 1946 „Betreffend die Auflösung der Provinzen des ehemaligen Landes Preußen in der Britischen Zone und ihre Neubildung als selbständige Länder“.[16] Aus dem nördlichen Teil der preußischen Rheinprovinz und aus der Provinz Westfalen wurde das neue Land Nordrhein-Westfalen gebildet.

1947 musste das vormalige Land Lippe auf Betreiben der Briten seine Selbstständigkeit aufgeben. Seine Regierung entschied sich nach Verhandlungen mit beiden benachbarten Ländern Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen (beide britische Verwaltungszone) für den Anschluss an Nordrhein-Westfalen. Am 21. Januar 1947 trat durch die britische Militärverordnung Nr. 77 die Vereinigung in Kraft und sollte durch eine Volksabstimmung in Lippe innerhalb von fünf Jahren bestätigt werden, was jedoch unterblieb. Am 5. November 1948 wurde mit Verabschiedung des „Gesetzes über die Vereinigung des Landes Lippe mit Nordrhein-Westfalen“ durch den nordrhein-westfälischen Landtag der Beitritt auch rechtsformal vollzogen.

Der besonderen wirtschafts- und rüstungspolitischen Bedeutung des Ruhrgebiets trug das am 29. April 1949 beschlossene Ruhrstatut Rechnung: Eine internationale Behörde sollte die Schwerindustrie der Region kontrollieren, politisch durfte Nordrhein-Westfalen sich der Bundesrepublik anschließen. Die Kontrollbehörde wurde allerdings kaum tätig. Produktionsbeschränkungen wurden nach kurzer Zeit wieder aufgehoben, um den wirtschaftlichen Wiederaufbau zu fördern. 1952 wurde die Behörde offiziell aufgelöst, so dass die Montanindustrie ungebremst produzieren konnte.

Chronik

Das ehemalige Bundeskanzleramt in der ehemaligen Bundeshauptstadt Bonn war bis 2000 das Machtzentrum der Bundesrepublik.
Der Rheinländer Jürgen Rüttgers ist seit 2005 Ministerpräsident des Landes.

Nordrhein-Westfalen-Tag

Bis 2006 feierte das Land seine runden Geburtstage mit Veranstaltungen in der Landeshauptstadt Düsseldorf. Ab 2007 finden diese Nordrhein-Westfalen-Tage jährlich in wechselnden Städten des Landes statt. 2007 fand der Nordrhein-Westfalen-Tag in Paderborn, 2008 in Wuppertal statt. 2009 ist Hamm Veranstaltungsort.

Politik und Verwaltung

Gebäude des Nordrhein-Westfälischen Landtags in Düsseldorf

Hauptartikel: Politisches System Nordrhein-Westfalens

Nordrhein-Westfalen ist gemäß dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland und der Verfassung für das Land Nordrhein-Westfalen ein Land der Bundesrepublik Deutschland. Gemäß seiner Verfassung ist das Land nach den Grundsätzen eines republikanischen, sozialen und demokratischen Rechtsstaats organisiert. Die Exekutive wird vom Ministerpräsidenten geleitet, die Legislative liegt beim Landtag. Die Landesverfassungsgerichtsbarkeit wird durch den Verfassungsgerichtshof für das Land Nordrhein-Westfalen ausgeübt. Der Landtag wählt den Ministerpräsidenten.

Landtag

Sitzverteilung im Landtag

Hauptartikel: Landtag Nordrhein-Westfalen

Der Landtag des Landes wird alle 5 Jahre von den Wahlberechtigten Nordrhein-Westfalen nach einem System der personalisierten Verhältniswahl gewählt, bei dem der Mehrheitswahlaspekt dominiert. Die letzte Landtagswahl im Jahre 2005 führte erstmals nach 39 Jahren wieder zu einer CDU-geführten Parlamentsmehrheit. Folgende Tabelle zeigt das amtliche Endergebnis der Landtagswahl vom 22. Mai 2005:

Partei Stimmen Prozent Sitze
CDU 3.696.506 44,8 89
SPD 3.058.988 37,1 74
Grüne 509.293 6,2 12
FDP 508.266 6,2 12
WASG 181.988 2,2
NPD 73.969 0,9
PDS 72.989 0,9
REP 67.220 0,8
Sonstige 74.795 0,9
Summe 8.244.014 100,0 187
Quelle: Innenministerium NRW[17]

Siehe auch: Landtagswahlergebnisse aus Nordrhein-Westfalen seit 1947

Ministerpräsident

Johannes Rau war 20 Jahre lang Ministerpräsident des Landes und einer der vier Bundespräsidenten aus Nordrhein-Westfalen.

Der Ministerpräsident des Landes Nordrhein Westfalen wird vom Landtag gewählt und steht der Exekutive des Landes vor. 2005 wurde Jürgen Rüttgers (CDU) durch die Landtagsabgeordneten der CDU und FDP zum Ministerpräsidenten gewählt. Rüttgers führt eine schwarz-gelbe Koalition. Neun Minister seines Kabinetts gehören der CDU an, zwei der FDP. Die Ministerpräsidenten des Landes waren:

Landesverwaltung

Verwaltungsstruktur für Nordrhein-Westfalen

Die Landesverwaltung gliedert sich in mehrere Ebenen:

  1. Oberste Landesbehörden: Landesministerien, Landesrechnungshof, Landesverfassungsgericht, etc.
  2. Landesoberbehörden: Landeskriminalamt, etc.
  3. Landesmittelbehörden: Regierungsbezirke
  4. Untere Landesbehörden

Landesministerien

Die oberste Verwaltungsebene unmittelbar unter der Landesregierung bilden die 10 Landesministerien (Stand: Juni 2007). Die Leitung dieser Ministerien wird von einem Landesminister wahrgenommen, die zusammen mit dem Ministerpräsidenten die Landesregierung bilden.

Dazu kommt der Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten Andreas Krautscheid, der organisatorisch der Staatskanzlei zugeordnet ist.

Bezirksregierungen

Niederlande Belgien Niedersachsen Rheinland-Pfalz Hessen Essen Wuppertal Solingen Remscheid Hagen Ennepe-Ruhr-Kreis Bochum Dortmund Herne Gelsenkirchen Bottrop Oberhausen Mülheim an der Ruhr Duisburg Kreis Mettmann Düsseldorf Rhein-Kreis Neuss Kreis Heinsberg Mönchengladbach Krefeld Kreis Viersen Kreis Wesel Kreis Kleve Rhein-Erft-Kreis Kreis Düren Rheinisch-Bergischer Kreis Oberbergischer Kreis Kreis Recklinghausen Kreis Borken Kreis Unna Märkischer Kreis Kreis Olpe Hamm Kreis Soest Kreis Coesfeld Kreis Steinfurt Kreis Warendorf Leverkusen Köln Kreis Aachen Bonn Rhein-Sieg-Kreis Aachen Kreis Euskirchen Münster Kreis Siegen-Wittgenstein Hochsauerlandkreis Kreis Paderborn Kreis Gütersloh Kreis Höxter Kreis Lippe Kreis Herford Kreis Minden-Lübbecke Bielefeld
Die fünf Regierungsbezirke des Landes

Auf der Ebene der staatlichen Mittelinstanz ist das Land in fünf Regierungsbezirke gegliedert:

  • Arnsberg – Einwohner: 3.760.454 (31. Dezember 2005)
  • Detmold – Einwohner: 2.069.758 (31. Dezember 2005)
  • Düsseldorf – Einwohner: 5.226.648 (31. Dezember 2005)
  • Köln – Einwohner: 4.378.622 (31. Dezember 2005)
  • Münster – Einwohner: 2.622.623 (31. Dezember 2005)

Bei der Gründung des Landes Nordrhein-Westfalen gab es sechs Regierungsbezirke; mit Wirkung vom 1. August 1972 wurde der Regierungsbezirk Aachen in den Regierungsbezirk Köln eingegliedert. Am 1. April 1947 wurden die Verwaltungen des Regierungsbezirks Minden und des ehemaligen Landes Lippe vereinigt. Der Regierungsbezirk Minden wurde um das Gebiet von Lippe mit den beiden Kreisen Detmold und Lemgo vergrößert und in Regierungsbezirk Minden-Lippe umbenannt. Der Sitz der Regionalregierung wurde von Minden nach Detmold verlegt (Teil der Beitrittszusagen von Nordrhein-Westfalen an Lippe). Am 2. Juni 1947 wurde der Name des neuen Regierungsbezirks von Minden-Lippe in Detmold geändert.

Ausblick
Schon seit einiger Zeit wird diskutiert, die Zahl der Regierungsbezirke von fünf auf drei zu reduzieren. Alle Kommunen im Ruhrgebiet, die im Regionalverband Ruhr organisiert sind, sollen danach erstmals in einem eigenen Regierungsbezirk zusammengefasst werden. Die übrigen Teile des Landes sollen dann den beiden neuen Regierungsbezirken Rheinland und Westfalen (bzw. Westfalen-Lippe) zugeteilt werden. Die Landschaftsverbände sollen hierbei aufgelöst werden. Im Jahr 2005 hat die CDU/FDP-Landesregierung angekündigt, diese Idee bis spätestens 2012 umzusetzen. Danach soll es künftig drei Regionalpräsidien Rheinland, Ruhrgebiet und Westfalen geben, die die teilweise noch aus preußischer Zeit übernommenen Regierungsbezirke ersetzen sollen. Diese Planungen berühren historische und staatsrechtliche Fragen, da sowohl der betroffene Regierungsbezirk Detmold als auch der Landesverband Lippe im Rahmen des Beitrittes des ehemaligen Freistaates Lippe nach Nordrhein-Westfalen 1947 in den Lippischen Punktationen[18] mit klaren Zusagen an Lippe geregelt wurden. Über die staatsrechtliche Bedeutung dieser Vereinbarungen gibt es strittige Auffassungen. Daneben gibt es insbesondere in Westfalen starke regionale Widerstände, welche die angesprochenen Verwaltungseinheiten als zu groß und zentralistisch kritisieren. Anfang März 2008 wurden diese Planungen – zumindest zwischenzeitlich – zurückgestellt.

Kommunale Selbstverwaltung

Kreise, Städte und Gemeinden

Die kommunale Selbstverwaltung wird in Nordrhein-Westfalen von den Kreisen und deren kreisangehörigen Gemeinden und Städten, den kreisfreien Städten sowie den beiden Landschaftsverbänden Rheinland und Westfalen-Lippe und dem Regionalverband Ruhr, so wie den bei den Bezirksregierungen angesiedelten Regionalräten wahrgenommen.

Die Zusammensetzung der Vertretungen wird alle fünf Jahre vom nordrhein-westfälischen Wähler (EU-Bürger über 16 mit Hauptwohnsitz in NRW) neu bestimmt. Die nächsten Kommunalwahlen finden 2009 statt. Über die Zusammensetzung der Vertretungen im Kreis, in den kreisabhängigen Gemeinden und den Kreisfreien Städten bestimmt der Wähler direkt, über jene der beiden Landschaftsversammlungen, des Verbandstages und der fünf Regionalräte nur indirekt.

Kommunalwahlergebnisse seit 1946


Das Land Nordrhein-Westfalen gliedert sich in 31 Kreise und 23 kreisfreie Städte. Die Kreise schließen wiederum 373 kreisangehörige Städte und Gemeinden zusammen. Das Land Nordrhein-Westfalen ist demnach auf unterster kommunaler Ebene in 396 Städte und Gemeinden gegliedert. Nachfolgend eine Auflistung der Gebietskörperschaften Kreise und kreisfreie Städte (in Klammern die jeweiligen Kfz-Kennzeichen):

Niederlande Belgien Niedersachsen Rheinland-Pfalz Hessen Essen Wuppertal Solingen Remscheid Hagen Ennepe-Ruhr-Kreis Bochum Dortmund Herne Gelsenkirchen Bottrop Oberhausen Mülheim an der Ruhr Duisburg Kreis Mettmann Düsseldorf Rhein-Kreis Neuss Kreis Heinsberg Mönchengladbach Krefeld Kreis Viersen Kreis Wesel Kreis Kleve Rhein-Erft-Kreis Kreis Düren Rheinisch-Bergischer Kreis Oberbergischer Kreis Kreis Recklinghausen Kreis Borken Kreis Unna Märkischer Kreis Kreis Olpe Hamm Kreis Soest Kreis Coesfeld Kreis Steinfurt Kreis Warendorf Leverkusen Köln Kreis Aachen Bonn Rhein-Sieg-Kreis Aachen Kreis Euskirchen Münster Kreis Siegen-Wittgenstein Hochsauerlandkreis Kreis Paderborn Kreis Gütersloh Kreis Höxter Kreis Lippe Kreis Herford Kreis Minden-Lübbecke Bielefeld
Kreise und kreisfreie Städte in Nordrhein-Westfalen
Niederlande Belgien Niedersachsen Rheinland-Pfalz Hessen Essen Wuppertal Solingen Remscheid Hagen Ennepe-Ruhr-Kreis Bochum Dortmund Herne Gelsenkirchen Bottrop Oberhausen Mülheim an der Ruhr Duisburg Kreis Mettmann Düsseldorf Rhein-Kreis Neuss Kreis Heinsberg Mönchengladbach Krefeld Kreis Viersen Kreis Wesel Kreis Kleve Rhein-Erft-Kreis Kreis Düren Rheinisch-Bergischer Kreis Oberbergischer Kreis Kreis Recklinghausen Kreis Borken Kreis Unna Märkischer Kreis Kreis Olpe Hamm Kreis Soest Kreis Coesfeld Kreis Steinfurt Kreis Warendorf Leverkusen Köln Kreis Aachen Bonn Rhein-Sieg-Kreis Aachen Kreis Euskirchen Münster Kreis Siegen-Wittgenstein Hochsauerlandkreis Kreis Paderborn Kreis Gütersloh Kreis Höxter Kreis Lippe Kreis Herford Kreis Minden-Lübbecke Bielefeld
Die Kommunen des Landes: dunkelgrau sind die 29 Großstädte dargestellt.

Kreise

  1. Aachen (AC)
  2. Borken (BOR)
  3. Coesfeld (COE)
  4. Düren (DN)
  5. Ennepe-Ruhr-Kreis (EN)
  6. Rhein-Erft-Kreis (BM)
  7. Euskirchen (EU)
  8. Gütersloh (GT)
  9. Heinsberg (HS)
  10. Herford (HF)
  11. Hochsauerlandkreis (HSK)
  12. Höxter (HX)
  13. Kleve (KLE)
  14. Lippe (LIP)
  15. Märkischer Kreis (MK)
  16. Mettmann (ME)
  17. Minden-Lübbecke (MI)
  18. Rhein-Kreis Neuss (NE)
  19. Oberbergischer Kreis (GM)
  20. Olpe (OE)
  21. Paderborn (PB)
  22. Recklinghausen (RE)
  23. Rheinisch-Bergischer Kreis (GL)
  24. Rhein-Sieg-Kreis (SU)
  25. Siegen-Wittgenstein (SI)
  26. Soest (SO)
  27. Steinfurt (ST)
  28. Unna (UN)
  29. Viersen (VIE)
  30. Warendorf (WAF)
  31. Wesel (WES)

Kreisfreie Städte

  1. Aachen (AC)
  2. Bielefeld (BI)
  3. Bochum (BO)
  4. Bonn (BN)
  5. Bottrop (BOT)
  6. Dortmund (DO)
  7. Duisburg (DU)
  8. Düsseldorf (D)
  9. Essen (E)
  10. Gelsenkirchen (GE)
  11. Hagen (HA)
  12. Hamm (HAM)
  13. Herne (HER)
  14. Köln (K)
  15. Krefeld (KR)
  16. Leverkusen (LEV)
  17. Mönchengladbach (MG)
  18. Mülheim an der Ruhr (MH)
  19. Münster (MS)
  20. Oberhausen (OB)
  21. Remscheid (RS)
  22. Solingen (SG)
  23. Wuppertal (W)

Siehe auch: Liste der Kreise und kreisfreien Städte in Nordrhein-Westfalen

Köln ist die größte Stadt Nordrhein-Westfalens.
Platz 2: Dortmund
Platz 3: Essen
Platz 4: Düsseldorf
Platz 5: Duisburg

Die 30 einwohnerreichsten Städte sind in folgender Tabelle dargestellt[19], davon gelten 29 als Großstädte:

Städte mit den meisten Einwohnern in Nordrhein-Westfalen
Stadt Kreis Einwohner
31.12.2000
Einwohner
31.12.2006
Einwohner
31.12.2007
Köln Köln (Stadt) 962.884 989.766 995.397
Dortmund Dortmund (Stadt) 588.994 587.624 586.909
Essen Essen (Stadt) 595.243 583.198 582.140
Düsseldorf Düsseldorf (Stadt) 569.364 577.505 581.122
Duisburg Duisburg (Stadt) 514.915 499.111 496.665
Bochum Bochum (Stadt) 391.147 383.743 381.542
Wuppertal Wuppertal (Stadt) 366.434 358.330 356.420
Bielefeld Bielefeld (Stadt) 321.758 325.846 324.912
Bonn Bonn (Stadt) 307.814 314.299 316.416
Münster Münster (Stadt) 265.609 272.106 272.951
Gelsenkirchen Gelsenkirchen (Stadt) 278.695 266.772 264.765
Mönchengladbach Mönchengladbach (Stadt) 263.014 260.951 260.018
Aachen Aachen (Stadt) 244.386 258.770 259.030
Krefeld Krefeld (Stadt) 239.916 237.104 236.516
Oberhausen Oberhausen (Stadt) 222.151 218.181 217.108
Hagen Hagen (Stadt) 203.151 195.671 193.748
Hamm Hamm (Stadt) 182.427 183.672 183.065
Mülheim an der Ruhr Mülheim (Stadt) 172.862 169.414 168.925
Herne Herne (Stadt) 174.529 169.991 168.454
Solingen Solingen (Stadt) 164.973 162.948 162.575
Leverkusen Leverkusen (Stadt) 161.047 161.336 161.345
Neuss Rhein-Kreis Neuss 150.013 151.626 151.449
Paderborn Paderborn 139.084 144.258 144.181
Recklinghausen Recklinghausen 124.785 121.521 120.536
Bottrop Bottrop (Stadt) 120.611 118.975 118.597
Remscheid Remscheid (Stadt) 119.287 114.925 113.935
Moers Wesel 107.062 107.180 107.111
Bergisch Gladbach Rheinisch-Bergischer Kreis 105.693 105.587 105.840
Siegen Siegen-Wittgenstein 108.476 105.697 105.049
Witten Ennepe-Ruhr-Kreis 103.196 100.248 99.598

Die kleinste Gemeinde des Bundeslandes und auch kleinste Verwaltungseinheit in Nordrhein ist Dahlem im Kreis Euskirchen, die kleinste Stadt und gleichzeitig auch kleinste Verwaltungseinheit im westfälischen Landesteil ist das nur unwesentlich größere Hallenberg im Hochsauerlandkreis.

Siehe auch: Liste der Städte und Gemeinden in Nordrhein-WestfalenErgebnisse der Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen ab 1975

Landschaftsverbände

Niederlande Belgien Niedersachsen Rheinland-Pfalz Hessen Essen Wuppertal Solingen Remscheid Hagen Ennepe-Ruhr-Kreis Bochum Dortmund Herne Gelsenkirchen Bottrop Oberhausen Mülheim an der Ruhr Duisburg Kreis Mettmann Düsseldorf Rhein-Kreis Neuss Kreis Heinsberg Mönchengladbach Krefeld Kreis Viersen Kreis Wesel Kreis Kleve Rhein-Erft-Kreis Kreis Düren Rheinisch-Bergischer Kreis Oberbergischer Kreis Kreis Recklinghausen Kreis Borken Kreis Unna Märkischer Kreis Kreis Olpe Hamm Kreis Soest Kreis Coesfeld Kreis Steinfurt Kreis Warendorf Leverkusen Köln Kreis Aachen Bonn Rhein-Sieg-Kreis Aachen Kreis Euskirchen Münster Kreis Siegen-Wittgenstein Hochsauerlandkreis Kreis Paderborn Kreis Gütersloh Kreis Höxter Kreis Lippe Kreis Herford Kreis Minden-Lübbecke Bielefeld
Die Lage der nordrhein-westfälischen Landschaftsverbände. (Sitz der Verbände markiert)

Neben Niedersachsen ist Nordrhein-Westfalen das einzige Bundesland, in dem Landschaftsverbände wichtige öffentliche Aufgaben erfüllen. Die heutigen Landschaftsverbände gehen auf Einrichtungen der preußischen Provinzen Rheinland und Westfalen zurück. Die damaligen Provinziallandtage hatten bestimmte Befugnisse in verschiedenen Bereichen. Diese Rechte sind nach der Gründung von Nordrhein-Westfalen auf die Landschaftsverbände Rheinland mit Sitz in Köln und Westfalen-Lippe in Münster übergegangen. Wurden die Provinziallandtage vor 1933 in eigenen Wahlen bestimmt, setzen sich die heutigen Landschaftsversammlungen aus entsandten Mitgliedern der Kreistage und der Stadträte im Fall von kreisfreien Städten zusammen. Die Zusammensetzung der Versammlung bildet damit die politischen Mehrheitsverhältnisse in den Kreisen (und damit in Westfalen-Lippe bzw. Rheinland insgesamt) ab. Verfassungsrechtlich gelten die Landschaftsverbände heute als ein Teil der kommunalen Selbstverwaltung. Dieser Vorstellung nach sind sie ein Zusammenschluss der Gebietskörperschaften zur Erfüllung von Aufgaben, die über die Leistungsfähigkeit der einzelnen Kommunen hinausgehen. Zu den Aufgaben der Landschaftsverbände gehören von jeher der Betrieb von (psychiatrischen) Landeskrankenhäusern etwa in Marsberg. Ebenso wichtig sind kulturelle Aufgaben. So finanzieren die Landschaftsverbände etwa die Freilichtmuseen in Detmold und Hagen.

Im Zuge der Reform der Regierungsbezirke wird auch eine Reform der Landschaftsverbände diskutiert, die aber ähnlich umstritten wie die Reform der Regierungsbezirke ist. Gemäß diesen Plänen könnten die Landschaftsverbände bis 2012 aufgelöst werden.

Ergebnis der Bundestagswahl 2005

Erststimmenmehrheit bei den Bundestagswahlen 2005

Bei der Bundestagswahl 2005 entfielen auf die Parteien in Nordrhein-Westfalen folgende Anteile:

Amtliches Endergebnis der Bundestagswahl 2005 (2002), nur NRW
Partei Stimmenanteil 2005
(Zweitstimmen)
Stimmenanteil 2002
(Zweitstimmen)
Direktmandandate 2005
CDU 34,4 % 35,1 % 24
SPD 40,0 % 43,0 % 40
Bündnis 90/Die Grünen 7,6 % 8,9 %
FDP 10,0 % 9,3 %
Linkspartei (2002: PDS) 5,2 % 1,2 %

Wappen und Flagge

Hauptartikel: Wappen Nordrhein-Westfalens und Flagge Nordrhein-Westfalens

Das Landeswappen spiegelt die räumliche Zusammensetzung des Landes wider. Der Wappenschild ist daher dreigeteilt. Für das Rheinland steht im linken Teil das silberne Wellenband als Symbol für den Rhein auf grünem Grund. Im rechten Teil repräsentiert das Westfalenpferd den Landesteil Westfalen. In der unten eingezogenen Spitze steht die Lippische Rose für das Lipper Land. Die Landesflagge besteht aus den Farben Grün, Weiß und Rot. Diese sind eine Kombination der Provinzialfarben des Rheinlands (Grün-Weiß) und Westfalens (Weiß-Rot). Auf der Landesdienstflagge ist das Wappen abgebildet.

Verdienstorden

Der Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen ist die höchste Auszeichnung des Landes. Er wurde im März 1986 vom damaligen Ministerpräsidenten Johannes Rau gestiftet.

Partnerregionen

Im Rahmen des Weimarer Dreiecks unterhält Nordrhein-Westfalen Beziehungen zu folgenden drei Partnerregionen[20]:

Partnerland beim Aufbau einer demokratischen Verwaltung nach der deutschen Wiedervereinigung war das Land Brandenburg.

Weitere öffentliche Einrichtungen

Neben Düsseldorf und den Verwaltungssitzen der Bezirksregierungen zeichnet sich vor allem Bonn durch eine hohe Anzahl von öffentlichen Einrichtungen aus. Bonn war bis 1990 Bundeshauptstadt und bis 2000 Regierungssitz der Bundesrepublik Deutschland. In der Bundesstadt Bonn sind gemäß dem Berlin/Bonn-Gesetz einige Ministerien, Dienstsitze und weitere damit im Zusammenhang stehende Behörden und Einrichtungen verblieben oder wurden dort als Ausgleich angesiedelt. Seit 1996 nennt Bonn sich „die UN-Stadt am Rhein“, weil in die „überflüssig“ gewordenen ehemaligen Bundeseinrichtungen 16 Einrichtungen der Vereinten Nationen eingezogen sind.

Siehe auch: UN-CampusListe der internationalen Organisationen in BonnUN-Einrichtungen in Bonn

Bevölkerung

Demographie

Nordrhein-Westfalen ist mit rund 18 Millionen Einwohnern das bevölkerungsreichste Land der Bundesrepublik. Zugleich ist das Gebiet mit einer Bevölkerungsdichte von 528 Einwohnern pro km² unter den Flächenländern das mit Abstand am dichtesten besiedelte Land. Die Bevölkerung ist dabei jedoch recht ungleich verteilt. Eher dünn besiedelt sind Ostwestfalen-Lippe, das Münsterland sowie die eher bergigen Regionen im Süden des Landes. Die Metropolregion Rhein-Ruhr ist mit rund 10 Millionen Einwohnern eine der am dichtesten besiedelten und bevölkerungsreichsten Regionen Europas. Folgende Tabelle zeigt die Bevölkerungsentwicklung des Landes.

Bevölkerungsentwicklung von Nordrhein-Westfalen
Jahr Einwohner
1930 11.407.000
1940 12.059.000
1950 12.926.000
1955 14.442.000
1960 15.694.000
1965 16.619.450
1970 17.033.651
Jahr Einwohner
1975 17.129.200
1980 17.057.488
1985 16.674.001
1990 17.349.651
1991 17.509.866
1992 17.679.166
1993 17.759.300
Jahr Einwohner
1994 17.816.079
1995 17.893.045
1996 17.947.715
1997 17.974.487
1998 17.975.516
1999 17.999.800
2000 18.009.865
Jahr Einwohner
2001 18.052.092
2002 18.076.355
2003 18.079.686
2004 18.075.352
2005 18.058.105
2006 18.028.745
2007 17.996.621

Zahlen sind Fortschreibung des Bevölkerungsstandes. Die Zahlen ab 1965 beziehen sich auf die Bevölkerung zum 31. Dezember des jeweiligen Jahres. Bis 1960 Mittlere Jahresbevölkerung. Bis einschließlich 1986 geschätzte Werte. Die Fortschreibung des Bevölkerungsstandes basiert ab 1987 auf den Ergebnissen der Volkszählung von 1987. Daten vor 1977 wurden auf den Gebietsstand 1. Juli 1976 umgerechnet. Quellen: Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik NRW.[21][22]

Die Bevölkerungsvorausberechnung sagt eine Gesamtbevölkerung von nur noch 16,16 Millionen für das Jahr 2050 voraus. Der Anteil der Über-65-Jährigen an der Gesamtbevölkerung wird der Prognose nach bis 2050 auf fast 30 Prozent steigen.[23] 2006 beträgt der Anteil der Über-65-Jährigen rund 19,7 Prozent (1950: 8,8 Prozent). Der Anteil der Unter-15-Jährigen beträgt 2006 noch 14,7 Prozent (1950: 22,6 Prozent)[24]

2006 gab es im Land rund 8,5 Millionen Haushalte. Die durchschnittliche Haushaltsgröße beträgt demnach 2,12 Personen. In 37 Prozent dieser Haushalte wohnt allerdings nur eine Person. Noch 1950 betrug die durchschnittliche Haushaltsgröße noch über 3 Personen. Der Anteil der Einpersonenhaushalte betrug 1950 nur 16,9 Prozent.[25] Der Anteil der Alleinstehenden ist noch höher als der Anteil der Einpersonenhaushalte. 2006 waren rund 39 Prozent der Bevölkerung alleinstehend. In einer „klassischen“ Paarbeziehung mit Kindern leben nur rund ein Viertel der Nordrhein-Westfalen.[26]

2006 hatte Nordrhein-Westfalen mit 1,36 Kindern je Frau die dritthöchste Fertilitätsrate unter den Bundesländern in Deutschland. 2007 stieg dieser Wert auf 1,39. Jedoch gibt es starke regionale Unterschiede. Vergleichsweise hohe Werte von über 1,5 finden sich im Norden und Osten des Landes. Den Spitzenplatz nimmt der Kreis Lippe mit 1,61 (2007) ein. Niedrige Werte finden sich im Ruhrgebiet, z.B. Bochum mit 1,15 oder Dortmund mit 1,33. Den höchsten Wert im Ruhrgebiet hat Duisburg mit 1,45. Remscheid ist die kreisfreie Stadt in NRW mit der höchsten Fertilitätsrate, 1,56. Sehr niedrige Werte weisen die Landeshauptstadt Düsseldorf mit 1,29 und die bevölkerungsreichste Stadt Köln mit 1,26 auf. [27]

2006 betrug der Anteil der Einwohner mit Migrationshintergrund 22,6 Prozent.[28] Der Anteil der Nichtdeutschen an der Gesamtbevölkerung betrug am 31. Dezember 2006 10,6 Prozent[29] Die größten Gruppen sind Türken (580 Tausend Einwohner), Italiener (128), Polen (102) und Griechen (93).[30]

Regionalbewusstsein

Im Karneval ist die rheinische Lebensfreude besonders präsent.

Nordrhein-Westfalen ist ein „Bindestrich-Land“ das erst 1946/1947 nach Beschluss der britischen Besatzungsmacht aus den heutigen drei Landesteilen gebildet wurde. Kulturelle Überlegungen traten dabei hinter wirtschaftliche Überlegungen, das Ruhrgebiet als Ganzes zu erhalten, zurück. Wirtschaftlich war die Region also bereits früh eng miteinander verflochten. Die Bewohner der drei Landesteile Westfalen, Lippe und Rheinland haben seit der Landesgründung nur bedingt ein gemeinsames nordrhein-westfälisches Regionalbewusstsein entwickelt. Trennend wirken vor allem die historischen, kulturellen, sprachlichen und mentalitätsmäßigen Unterschiede zwischen dem Rheinland und Westfalen-Lippe. Westfalen-Lippe steht kulturräumlich Niedersachsen näher als dem Rheinland. Den Rheinländern wird oft eine besondere Lebensfreude nachgesagt, wohingegen der Westfale als eher norddeutsch-zurückhaltend gilt. Aber auch innerhalb dieser Regionen sind weitere ausgeprägte Regionalidentitäten vorhanden, die sich oftmals bis auf die im Mittelalter gebildeten Territorien zurückführen lassen. Die heute 568,9 km[31] lange rheinisch-westfälische Binnengrenze zwischen den ehemaligen preußischen Provinzen innerhalb des heutigen Landes wird von Verfechtern der jeweiligen regionalen Identität über die preußische Zeit hinweg als uralte Kulturgrenze angesehen, die sich bis auf die fränkisch-sächsischen Stammesgrenze des 8. Jahrhunderts zurückverfolgen lasse. Das für so ein kleines Gebiet bemerkenswert ausgeprägte Regionalbewusstsein der Lipper speist sich vor allem aus seiner langen Eigenständigkeit, denn kulturräumlich ist das Lipperland kaum vom restlichen Westfalen, insbesondere dem angrenzenden Minden-Ravensberg abzugrenzen. Die Identität der Rheinländer geht ebenfalls über die Grenzen Nordrhein-Westfalen hinaus und bezieht sich meist auf den homogenen Kulturraum, der in etwa der ehemaligen Rheinprovinz entspricht, also auch Teilen des heutigen Rheinland-Pfalz und Randgebieten Ostbelgiens.

Die alten Gegensätze zwischen den Landesteilen verblassen nur langsam. Die beiden Landschaftsverbände für Westfalen-Lippe und das Rheinland sind mit der regionalen Kulturpflege beauftragt und institutionalisieren gewissermaßen so die kulturräumliche Trennung des Landes. Mit Ostwestfalen-Lippe und insbesondere dem Ruhrgebiet sind aber mittlerweile auch landesteilübergreifende und identitätsstiftende Regionen entstanden. Über 60 Jahre nach der Gründung Nordrhein-Westfalens ist aber auch festzustellen, dass sich das Landesbewusstsein, gefördert durch Institutionen wie z. B. dem Westdeutschen Rundfunk, zunehmend an den Landesgrenzen orientiert. Von einem echten Landesbewusstsein kann man noch nicht sprechen.[32]

Siehe auch: Lied für NRW

Sprache

Hauptartikel: Dialekte in Nordrhein-Westfalen

Sprachen in Nordrhein-Westfalen

So vielschichtig wie die Bevölkerungsstruktur in Nordrhein-Westfalen sind die regionalen Dialekte bzw. weitgehend zurückgedrängten historischen Sprachen. Amts- und Verkehrssprache ist heute im Wesentlichen Deutsch. Insbesondere in Westfalen, insbesondere im Nordosten, in den Städten und in der jüngeren Generation ist selbst eine lokale Sprachfärbung nur noch vereinzelt festzustellen und der örtliche Dialekt überwiegend durch das Hochdeutsche ersetzt. Dennoch sind auch heute noch die ehemaligen lokalen Sprachgrenzen zwischen Westfalen-Lippe und dem Rheinland deutlich zu spüren. Die Dialekte in Nordrhein-Westfalen teilen sich auf in Fränkische im rheinischen Landesteil und in Niedersächsische (Westfälische) im westfälischen und lippischen Landesteil. Das Westfälische ist ein Dialekt des Niederdeutschen, das als eigene Sprache anerkannt werden kann. Eine Sonderform des Dialekts ist das Ruhrdeutsch, das sich unter Beimischung der Einwanderersprachen erst spät als Kontinuum zwischen dem Westfälischen und Fränkischen entwickelt hat. Der wohl bekannteste Dialekt ist durch den Karneval das Kölsch. Die Sprachen und Dialekte dienen auch heute noch als Quelle der kulturellen Identität der Regionen. Niederländisch gilt in den Gebieten des Niederrheins als Minderheitensprache.

Religion

Der Kölner Dom ist das größte Kirchengebäude und die größte Touristenattraktion des Landes.

Nordrhein-Westfalen ist ein Gebiet mit einer historisch bedingten vielgestaltigen Religionslandschaft. Im Zuge der Konfessionalisierung nahmen einige Territorien die evangelische Konfession – mehrheitlich in seiner lutherischen, teilweise auch in seiner calvinistischen Variante – an. Dazu zählten etwa Lippe, Minden-Ravensberg, das Bergische Land, das märkische Sauerland oder das Siegerland. Andere Gebiete blieben katholisch. Dies waren etwa das kölnische Rheinland, das Sauerland, das Münster- und das Paderborner Land. Diese Gliederung blieb über mehrere Jahrhunderte in etwa gleich. In Teilen des Landes führte die Migrationsbewegung des 19. Jahrhundert (betroffen vor allem das Ruhrgebiet) und die Flüchtlingsströme nach dem Zweiten Weltkrieg zu gewissen Verschiebungen. Seit den 1960er Jahren sowie nach 1990 sorgten erneut Migrationsbewegungen aus dem Ausland noch einmal für Veränderungen. Weitere Änderungen sind mit dem allgemeinen Säkularisierungsprozess in Westeuropa verbunden. Gleichwohl sind insgesamt die in der Reformation entstandenen konfessionellen Grenzen noch immer sichtbar. Nahezu 76 % der nordrhein-westfälischen Bevölkerung sind Mitglieder einer Religionsgemeinschaft oder sind dort aktiv, wenn es keine formale Mitgliedschaft gibt. 24,7 % der Bevölkerung sind folglich konfessionslos. Der römische Katholizismus ist mit rund 42,2 % vertreten. Etwa 28,3 % der Nordrhein-Westfalen sind Mitglied in einer der evangelischen Landeskirchen. Im Bundesdurchschnitt ist dies leicht unterdurchschnittlich. Kleinere, in einer Gemeinde aktiven oder formell anhand einer Religionsgemeinschaft zählenden Gruppen sind:

  • Muslime: 2,78 % (Dies sind etwa die Hälfte aller Nordrhein-Westfalen mit muslimischen Hintergrund, die also selbst oder deren Familie aus überwiegend islamisch geprägten Ländern stammen, insgesamt etwa 5,5 % der Gesamtbevölkerung.)
  • Orthodoxe: 0,49 %
  • kleine christliche Religionsgemeinschaften: 1,05 % (darin enthalten u.a. rund 0,5 % neuapostolische Christen[33])
  • Östliche Religionen (Buddhismus, Hinduismus, etc.): 0,20 %
  • Weitere Religionen: 1,17 %

Quelle: Ruhr-Uni Bochum[34][35]

Jüdische Gemeinden in Nordrhein-Westfalen sind nach Vertreibung oder Vernichtung im Dritten Reich kaum noch vertreten. Zustrom erhalten die jüdischen Gemeinden jedoch mittlerweile aus den Zuwanderern aus der ehemaligen UdSSR. Mittlerweile gehören wieder rund 30.000[36][37] (unter 0,2% der Gesamtbevölkerung) Nordrhein-Westfalen jüdischen Gemeinden an.

Der hoch industrialisierte und urbanisierte Rhein-Ruhr-Raum zog viele muslimische Migranten an. Die Moscheebauvorhaben sorgen regelmäßig für teils heftig geführte Kontroversen, bundesweites Aufsehen erregte der Fall der repräsentativen Zentralmoschee Köln.[38]

Persönlichkeiten

Ludwig van Beethoven stammt aus dem heutigen Land Nordrhein-Westfalen.

Das bevölkerungsreiche Nordrhein-Westfalen bzw. das Gebiet des heutigen Landes hat natürlich zahlreiche bedeutende Persönlichkeiten hervorgebracht. Nur eine kleine Anzahl kann hier genannt werden.

Politiker
Allein vier Bundespräsidenten wurden im späteren Nordrhein-Westfalen geboren: Gustav Heinemann, Heinrich Lübke, Johannes Rau, Walter Scheel. Mit Konrad Adenauer und Gerhard Schröder stammen auch zwei Bundeskanzler aus Nordrhein-Westfalen. Über die Grenzen des Bundeslandes bekannte Politiker sind: Wolfgang Bosbach, Wolfgang Clement, Jürgen W. Möllemann, Franz Müntefering, Ronald Pofalla, Norbert Röttgen, Jürgen Rüttgers, Ulla Schmidt, Peer Steinbrück, Frank-Walter Steinmeier, Rita Süssmuth, Guido Westerwelle und nicht zuletzt Friedrich Engels.

Künstler

Philosophen und Literaten

Wissenschaftler

Kirchenleute

Unternehmer

Bildung und Forschung

Fürstbischöfliches Schloss Münster, Sitz und Wahrzeichen der Westfälischen Wilhelms-Universität
Wissenschaftspark, Gelsenkirchen

Schulen

In Nordrhein-Westfalen sind für alle Schüler drei bis fünf Grundschuljahre (bis zur Klasse 4) vorgesehen. Es schließt sich der Besuch einer Hauptschule, einer Realschule, eines Gymnasiums oder einer Gesamtschule an. Nach dem Regierungswechsel 2005 wurde ein neues Schulgesetz beschlossen, welches eine verpflichtende Empfehlung für den Übergang in eine der weiterführenden Schulen durch die Grundschullehrer vorsieht. Dem Beispiel anderer Bundesländer folgend wurden auch zentrale Abschlussprüfungen an Gymnasien und Gesamtschulen, also das Zentralabitur, eingeführt. Die Regelschulzeit wurde dabei auf zwölf Jahre verkürzt. In allen Schulen wurden wieder Kopfnoten eingeführt.[39]

Nach den vom Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen herausgegebenen Bildungsreporten betrug der Anteil privater, staatlich genehmigter Lehreinrichtungen im Schuljahr 2005/2006 bei den allgemein bildenden Schulen 5,2 Prozent.[40] 2006/2007 erhöhte sich der Anteil auf 5,3 Prozent.[41]

Siehe auch: Abitur in Nordrhein-Westfalen

Universitäten

Noch in den 1950er Jahren gab es in Nordrhein-Westfalen nur wenige Hochschulen oder vergleichbare Bildungseinrichtungen. Traditionsreiche Universitäten bestanden mit der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster, der Universität zu Köln, der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn, die 1818 die Nachfolge der alten Universität in Duisburg antrat, oder der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule in Aachen. Im Oktober 2007 wurde die RWTH Aachen von einem Gremium aus Vertretern von Politik und Wissenschaft als „Elite“-Universität ausgewählt.

Im Jahre 1907 wurde in Düsseldorf eine medizinische Akademie gegründet, die im Jahre 1965 von der Landesregierung in eine Universität umgewandelt wurde, heute unter dem Namen Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf bekannt. In der Landeshauptstadt befindet sich zudem die Kunstakademie Düsseldorf, welche vor allem durch Joseph Beuys, Jörg Immendorff und Markus Lüpertz bekannt wurde.

In vielen Regionen des Landes und insbesondere im Ruhrgebiet, bestanden dagegen kaum höhere Bildungseinrichtungen. Dies änderte sich erst mit der Bildungsexpansion der 1960er und frühen 1970er Jahre. Alleine im Ruhrgebiet bestehen nunmehr sechs Universitäten und neun Hochschulen. Zahlreiche Forschungsinstitute und Technologiezentren machen das Ruhrgebiet zu Europas dichtester Bildungs- und Forschungslandschaft. Hierbei sind die Ingenieur- und Naturwissenschaften besonders stark vertreten. Bei den Drittmitteleinnahmen liegt Nordrhein-Westfalen aufgrund der vielfältigen Hochschullandschaft deutschlandweit auf Platz 1. Die erste Hochschule des Ruhrgebiets, die Ruhr-Universität Bochum, wurde erst 1962 gegründet. Zu den Hochschulen im Ruhrgebiet zählen weiter die Universität Duisburg-Essen, die aus einer Fusion der Gerhard-Mercator-Universität Duisburg und der Universität-Gesamthochschule Essen hervorgegangen ist, die Technische Universität Dortmund, die private Universität Witten/Herdecke, die Fernuniversität in Hagen und die Folkwang Hochschule im Ruhrgebiet mit den Schwerpunkten Musik, Darstellende Künste und (seit 2008) Design. In Westfalen gab es weitere Universitätsneugründungen: die Universität Bielefeld, die Universität Paderborn, die Universität Siegen und die Bergische Universität Wuppertal.

Die Universitäten Bochum, Duisburg-Essen, Hagen, Köln und Münster sind die größten Universitäten des Landes und gehören, gemessen an der vom Statistischen Bundesamt angegebenen Anzahl ordentlicher Studierender im Wintersemester 2006/2007, zu den 10 größten Universitäten in Deutschland. Im Wintersemester 2005/2006 waren insgesamt etwa 470.000 Studenten eingeschrieben.[42] Insgesamt hat das Land inklusive der Fachhochschulen 26 öffentliche Hochschulen, 7 staatliche Kunst- und Musikhochschulen, 22 anerkannt private Hochschulen sowie 4 Fachhochschulen, die nicht der Dienst- und Fachaufsicht des Landes unterliegen.[43]

Siehe auch: Liste mit allen Hochschulen in Nordrhein-Westfalen

Forschung und Entwicklung

Zahlreiche Organisationen und Einrichtungen der Wissenschaft haben ihren Sitz in Nordrhein-Westfalen, besonders in der Bundesstadt Bonn, dem ehemaligen Regierungssitz. In vielen verschiedenen Wissenschaftsgebieten engagieren sich die Alexander von Humboldt-Stiftung, die Deutsche Forschungsgemeinschaft, die Deutsche Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt, der Deutsche Akademische Austauschdienst, die Deutsche Forschungsgemeinschaft, die Helmholtz-Gemeinschaft, die Max-Planck-Gesellschaft, der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft und die Studienstiftung des deutschen Volkes. Die Max-Planck-Gesellschaft betreibt verschiedene Institute und auch die Fraunhofer-Gesellschaft ist mit mehreren Einrichtungen vertreten. Das Forschungszentrum Jülich zählt zu den größten Forschungseinrichtungen Europas. Die NRW Graduate Schools werden durch das Land gefördert und sind Einrichtungen der Spitzenforschung innerhalb der bestehenden Universitäten.

Aufgrund der vielfältigen starken Forschungslandschaft liegt Nordrhein-Westfalen in der Zahl der gesamten Drittmitteleinnahmen im bundesweiten Vergleich der Länder auf Platz 1. [44]

Wirtschaft

Hauptartikel: Wirtschaft Nordrhein-Westfalens

Werk von ThyssenKrupp bei Duisburg. Thyssen Krupp ist das größte der verbliebenen Unternehmen aus der Montanindustrie.

Land von Kohle und Stahl war in den 1950er und 1960er Jahren eine durchaus treffende Selbst- und Fremdbeschreibung für Nordrhein-Westfalen. Das montanindustrielle Ruhrgebiet war nach dem Wiederaufbau wieder eine der wichtigsten Industrieregionen Europas und hat zum Wirtschaftswunder nicht nur im Land, sondern in der gesamten Bundesrepublik entscheidend beigetragen. Spätestens seit den 1960er Jahren begannen sich die negativen Seiten dieser industriellen Monostruktur zu zeigen. Immer wiederkehrende Stahl- und Kohlekrisen ließen den montanindustriellen Sektor immer mehr zusammenschmelzen. Dagegen erlebten im produzierenden Sektor die Unternehmen jenseits des Ruhrgebiets insbesondere im Maschinenbau, der metall- und eisenverarbeitenden Industrie einen erheblichen Aufschwung. Der Strukturwandel fiel in Nordrhein-Westfalen regional sehr unterschiedlich aus. Auch wenn immer noch Teile des alten Reviers hohe Arbeitslosenzahlen aufweisen, ist der Strukturwandel von der Industrie- zur Wissensgesellschaft in den industriellen Kernen insgesamt in den letzten Jahrzehnten weit fortgeschritten.

Trotz des Strukturwandels und des jahrelangen unterdurchschnittlichen Wirtschaftswachstums bildete das Land mit einem BIP von 529,4 Milliarden Euro im Jahr 2007 das wirtschaftsstärkste Land Deutschlands und eine der wichtigsten Wirtschaftszentren der Welt.[45] Das Land erwirtschaftet damit rund 21,8 Prozent (Jahr 2007) der deutschen Wirtschaftsleistung. Dennoch gehört Nordrhein-Westfalen in der Pro-Capita-Betrachtung zu den eher wirtschaftsschwachen Ländern Westdeutschlands.[46] Die Arbeitslosenquote lag im Februar 2009 bei 8,9 %. Dieser Wert liegt 0,3 Prozentpunkte über der bundesdeutschen Arbeitslosenquote und 1,9 Prozentpunkte über der westdeutschen Quote. Die Arbeitslosigkeit ist nach Bremen die zweithöchste aller westdeutschen Länder.[47]

Verkehrsinfrastruktur

Straßen

Die A 1 bei Wuppertal-Ronsdorf im Blombachtal

Insbesondere die Ballungsräume an Rhein und Ruhr sind durch eines der dichtesten Straßennetze Europas erschlossen:

  • In Nord-Süd-Richtung verlaufen die Bundesautobahnen A 1 (Puttgarden-Saarbrücken), A 3 (Emmerich-Passau), A 31 (Emden-Bottrop), A 33 (Osnabrück-Bad Wünnenberg), A 43 (Münster-Wuppertal), A 45 (Dortmund-Seligenstadt), A 57 (Kleve-Köln), A 59 (Dinslaken-Bonn) und A 61 (Kaldenkirchen-Hockenheim).
  • In Ost-West-Richtung verlaufen die Bundesautobahnen A 2 (Oberhausen-Berlin), A 4 (Aachen-Görlitz), A 30 (Bad Oeynhausen-Bad Bentheim), A 40 (Straelen-Dortmund), A 42 (Kamp-Linfort-Castrop-Rauxel), A 44 (Aachen-Kassel), A 46 (Heinsberg-Bestwig) und A 52 (Elmpt-Marl).

Der historische „Ruhrschnellweg“, die heutige Autobahn A 40, (teilweise auch als B 1 geführt) ist für seinen Beinamen „Ruhrschleichweg“ bekannt, da er eine der Straßen mit dem bundesweit höchsten Verkehrsaufkommen und durch tägliche Verkehrsstaus geprägt ist. Die Autobahn A 445 (Hamm-Arnsberg) soll nach Endausbau des Teilstücks Hamm-Werl die A 2 mit der A 46 verbinden, der fertiggestellte Abschnitt führt von Werl nach Arnsberg.

Die Länge des Straßennetzes beträgt etwa 20.000 Kilometer.[48] Davon sind rund 2.180 km Autobahnen, 5.000 km Bundesstraßen und 12.700 km Landesstraßen. Dazu kommen neben anderen kommunalen Straßen Kreisstraßen mit einer Gesamtlänge von rund 9.800 km.[49]

Schienen

Personenverkehr

Das statistisch gesehen sicherste Verkehrssystem des Landes ist die Wuppertaler Schwebebahn.

Wichtigste Knotenbahnhöfe (Bahnhofskategorie 1) des Schienenpersonenfernverkehrs sind Köln Hbf, Dortmund, Düsseldorf und Essen. Bahnhöfe der Kategorie 2 sind: Bielefeld, Bochum, Bonn, Duisburg, Düsseldorf Flughafen, Hagen, Hamm, Köln-Deutz, Köln Flughafen, Münster, Oberhausen, Siegburg/Bonn, Solingen und Wuppertal. Dem Dortmunder Hauptbahnhof ist der große Abstellbahnhof Dortmund Bbf an der Strecke nach Hamm angeschlossen. Als östlichster Punkt des Rhein-Ruhr-Gebietes und als ein wichtiger Schnittpunkt des Nord-Süd- und Ost-Westverkehrs Deutschlands enden und beginnen viele Fernverkehrszüge in Dortmund.

Die Grundlage für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) in Nordrhein-Westfalen bildet ein Integraler Taktfahrplan (ITF) in Abstimmung mit den Verkehrsverbünden in Nordrhein-Westfalen, den Aufgabenträgern für den SPNV, entwickelt wurde. Nordrhein-Westfalen verfügt über drei zeitlich und räumlich aufeinander abgestimmte Zuggattungen für den SPNV:

Seit der Regionalisierung des SPNV gehört neben der Planung und Ausgestaltung des Verkehrsangebots die Bestellung der jeweiligen Linien zur Aufgabe der neun nordrhein-westfälischen Zweckverbände. In Nordrhein-Westfalen bestehen derzeit flächendeckend mit allen Eisenbahnverkehrsunternehmen Verkehrsverträge mit unterschiedlichen Laufzeiten. Neun Eisenbahnverkehrsunternehmen teilen sich den Betrieb auf den Nahverkehrsstrecken. Die tariflichen Barrieren zwischen den verschiedenen Verkehrsverbünden und -gemeinschaften wurden durch den NRW-Tarif abgebaut.

Siehe auch: Nahverkehrslinien in Nordrhein-WestfalenBahnhöfe in Nordrhein-WestfalenIC-LinienICE-Linien

Güterverkehr

Im Bereich des Güterverkehrs zählt der Bahnhof Hagen-Vorhalle zu den größten Rangierbahnhöfen in Deutschland. Der Umschlagbahnhof Köln Eifeltor in Köln ist (2005) Deutschlands größter Containerumschlagbahnhof für den kombinierten Frachtverkehr Schiene/Straße.

Flughäfen

Flughäfen und Landplätze in Nordrhein-Westfalen

Das wichtigste interkontinentale und nicht nur landesweit bedeutende Drehkreuz ist der Großflughafen Düsseldorf International. Er ist den Passagierzahlen nach der drittgrößte Flughafen Deutschlands, von hier starten jährlich 18 Millionen Menschen mit 75 verschiedenen Fluggesellschaften zu weltweit 175 Zielen in 62 Ländern. Hauptsächlich kontinentale Flüge starten vom Flughafen Köln/Bonn, der auch einer der wichtigsten Frachtflughäfen Deutschlands ist. Weitere Flughäfen mit einigen internationalen Verbindungen existieren in Dortmund mit dem Flughafen Dortmund, am Niederrhein in Weeze (Airport Weeze), in Greven mit dem Flughafen Münster/Osnabrück und in Büren mit dem Flughafen Paderborn/Lippstadt. Daneben gibt es noch kleinere und Regionalflughäfen, darunter den Verkehrslandeplatz Mönchengladbach, den Flughafen Essen/Mülheim und den Siegerlandflughafen.

Wasserstraßen und Häfen

Das bedeutendste Gewässer in verkehrstechnischer Hinsicht in Nordrhein-Westfalen ist der Rhein. In Teilen des Unterlaufs ist auch die Ruhr schiffbar und spielte als Transportweg für die Montanindustrie des nach ihr benannten Ruhrgebiets eine wichtige Rolle. Durchgängig schiffbar ist auch die Weser sowie in Teilen die Ems.

In Datteln kreuzen sich vier Kanäle, Rhein-Herne-Kanal, Wesel-Datteln-Kanal (WDK), Datteln-Hamm-Kanal und Dortmund-Ems-Kanal, die damit den größten europäischen Knotenpunkt für die Binnenschifffahrt bilden. Eine Sehenswürdigkeit ist das Schiffshebewerk Henrichenburg. Der Ruhrschifffahrtskanal verbindet außerdem den Rhein (Duisburger Hafen) mit dem Mülheimer Rhein-Ruhr-Hafen. Der Gesamtumschlag an den Kanälen des Ruhrgebiets beträgt etwa 25 Mio. Tonnen. Über die genannten Schifffahrtskanäle und den im nördlichen Nordrhein-Westfalen verlaufenden Mittellandkanal werden der Rhein, die Weser und in Verlängerung die noch weiter östlich gelegenen Wasserstraßen miteinander verbunden. Sowohl der größte Binnenhafen als auch der größte Kanalhafen Europas befinden sich im Ruhrgebiet. Der Duisburger Hafen „duisport“, der vom Rhein, von der Ruhr und vom Rhein-Herne-Kanal zu erreichen ist, gilt als Verkehrsdrehscheibe der deutschen Binnenschifffahrt. Er hat zusammen mit den privaten Werkshäfen einen jährlichen Umschlag von mehr als 100 Mio. Tonnen. Im Gegensatz dazu hat der Dortmunder Kanalhafen trotz seiner Größe in den vergangenen Jahrzehnten mit dem Rückgang der Stahlerzeugung erheblich an Bedeutung verloren.

Radwege

Hauptartikel: Radverkehrsnetz NRW

Das landesweite Radverkehrsnetz hat eine Gesamtlänge von ca. 13.800 km auf und ist weitgehend einheitlich beschildert. Das Radverkehrsnetz ist inhaltlich in fast 50 Themenrouten gegliedert. Daran anknüpfend ergänzen die kommunalen Radverkehrsnetze diese landesweite Radweginfrastruktur. Einige Kommunen sind dazu in der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Städte, Gemeinden und Kreise in Nordrhein-Westfalen organisiert. Münster ist die inoffizielle Fahrradhaupststadt von Deutschland.

Kultur und Freizeit

Alleine durch die bloße Einwohnerzahl des Landes hat Nordrhein-Westfalen eine Vielzahl Kulturschaffender und kultureller Einrichtungen zu bieten. In Nordrhein-Westfalen leben geschätzte 30.000 Künstler[50] Im Übrigen spiegeln sich auch in der polyzentrischen Kulturlandschaft die ausgeprägten regionalen Unterschiede des Landes in kulturräumlicher Sicht.

Museen und Ausstellungen

Grabmal des Poblicius aus dem römischen Köln im Römisch-Germanischen Museum

Nach einer Erhebung des Instituts für Museumsforschung verfügte Nordrhein-Westfalen im Jahr 2004 über insgesamt 683 allgemein zugängliche und nicht ausschließlich kommerzielle Museen, darunter 253 Volkskunde- und Heimatkundemuseen, 105 Kunstmuseen, 43 Naturkundemuseen, 113 Naturwissenschaftliche und technische Museen 39 historische und archäologische Museen sowie über 100 kulturgeschichtliche Spezialmuseen. Die 528 Museen, die Besucherstatistiken lieferten, meldeten für 2004 etwa 14,7 Mio. Besucher.[51]

Die bekanntesten Kunstmuseen des Landes sind die Bundeskunsthalle (Bonn), das Kunstmuseum Bonn, die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen (Düsseldorf), das Wallraf-Richartz-Museum (Köln), der museum kunst palast (Düsseldorf), das Museum Folkwang (Essen), das Museum Ludwig (Köln), die Kunsthalle Bielefeld und das MARTa in Herford. Seit dem Ende der 1960er Jahre prägt eine große Anzahl von Galerien die Kulturlandschaft Kölns, das damit zu den wichtigsten internationalen Kunsthandelsplätzen gehört. Außerdem findet in Köln jährlich Kunstmessen Art Cologne und Cologne Fine Art statt. Eine bedeutende Skulpturensammlung ist die Skulpturensammlung Viersen.

Eines der meistbesuchten Museen ist das Haus der Geschichte in Bonn zur Geschichte der Bundesrepublik. Einblick in die Industriegeschichte des Landes Nordrhein-Westfalen vermitteln u. a. das Deutsche Bergbau-Museum Bochum, das Deutsche Tabak- und Zigarrenmuseum (Bünde) und das Westfälische Industriemuseum mit 8 Standorten sowie das Rheinische Industriemuseum mit 6 Standorten. Zahlreiche alte Anlagen der Montanindustrie „entlang der Route der Industriekultur“ können mittlerweile besichtigt werden. Herausragend sind der Landschaftspark Duisburg-Nord und die Zeche Zollverein in Essen auf deren Gelände weitere Museen darunter das red dot design museum für Industriedesign untergebracht sind. Die drei Landesteile präsentieren ihre Kultur darüber hinaus jeweils in weiteren Museen. Dazu zählen das Rheinische Landesmuseum Bonn, das Rheinische Freilichtmuseum, das Westfälisches Freilichtmuseum Detmold und Hagen, LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte (Münster) und das Lippische Landesmuseum (Detmold). Das Heinz Nixdorf MuseumsForum (Paderborn) ist eines der größten Computermuseen der Welt. Die meisten der aufgezählten Einrichtungen in Bonn sind in der Museumsmeile zusammengeschlossen, zu dem noch weitere Museen gezählt werden, u. a. das bekannte Naturkundemuseum Koenig. In Düsseldorf befindet sich das Aquazoo – Löbbecke Museum und im Neandertal vor den Toren der Stadt das Neanderthal Museum, welches die Evolution des Menschen behandelt.

Über die römische Geschichte vornehmlich des Rheinlandes informieren das Westfälisches Römermuseum Haltern, das Römisch-Germanische Museum (Köln) sowie der Archäologische Park Xanten. Das Städtische Gustav-Lübke-Museum Hamm stellt eine der größten altägyptischen Sammlungen Deutschlands aus.

Siehe auch: Liste der Museen in Nordrhein-Westfalen

Theater

Denkmal für den populären rheinischen Volksschauspieler Willy Millowitsch vor dem in Köln ebenso legendären Hänneschen-Theater
Die Neue Philharmonie Westfalen, eines der drei Landesorchester, in der Kölner Philharmonie

Das Schauspielhaus Bochum ist eine der renommiertesten Bühnen für Sprechtheater in Deutschland. Eines der großen Dreispartenhäuser ist das Theater Dortmund. Das lippische Landestheater Detmold ist ein Dreispartenhaus und die größte Reisebühne Europas. Daneben zählen auch die Opernhäuser in Köln, Essen und in Düsseldorf/Duisburg zu den bekanntesten ihrer Art in Deutschland. Eine der ältesten städtischen Häuser sind die Städtischen Bühnen Münster. Die weiteren Landestheater sind das Rheinisches Landestheater in Neuss, das Westfälische Landestheater in Castrop-Rauxel und das Landestheater Burghofbühne in Dinslaken. Kleinere aber doch sehr populäre Bühnen sind beispielsweise das Düsseldorfer Kom(m)ödchen, Millowitsch-Theater oder das Hänneschen-Theater in Köln. Daneben gibt es auch ungewöhnliche Spielstätten wie die Balver Höhle und die zahlreichen Freilichtbühnen. Dazu zählen die Naturbühne Hohensyburg, die Freilichtbühne Bökendorf oder die Südwestfälische Freilichtbühne Freudenberg. Die Ruhrfestspiele sind die wohl bekanntesten Theaterfestspiele des Landes. Mit der Waldbühne Heessen in Hamm befindet sich auch das besucherstärkste Amateur-Freilichttheater Deutschlands in Nordrhein-Westfalen.

Neben den Balletten an den genannten Opernhäusern gibt es zahlreiche weitere Tanzensembles. Weltbekannt ist Wuppertaler Tanztheater unter Leitung von Pina Bausch. Weiterhin sind zu nennen das Tanzhaus NRW (Düsseldorf) und das Choreographisches Zentrum NRW, das auch das Performing Arts Choreographisches Zentrum (PACT) auf dem Gelände der Zeche Zollverein in Essen bespielt. Alle zwei Jahre findet die Internationale Tanzmesse mit Unterstützung des NRW Landesbüro Tanz statt.

Die bekanntesten kommerziellen Musicals des Landes sind Starlight Express in Bochum, Spamalot in Köln und Ich will Spaß im Essener Colosseum Theater.

Musik

Die Heimat Ludwig van Beethovens hat drei Landesorchester: die Neue Philharmonie Westfalen, die Philharmonie Südwestfalen und die ostwestfälische Nordwestdeutsche Philharmonie. Daneben gibt es eine große Anzahl freier Ensemble und 15 kommunale Sinfonieorchester. Dazu zählen das Kölner Gürzenich-Orchester, das Beethoven Orchester Bonn und die Dortmunder Philharmoniker. Bekannt sind außerdem die Orchester des WDR (u. a. das WDR Sinfonieorchester Köln, Rundfunkorchester und die WDR Big Band).[52] Große Spielstätten sind die bereits genannten Häuser der großen Schauspielhäuser. Darüber hinaus sind beispielsweise die Tonhalle Düsseldorf, die Kölner Philharmonie, die Rudolf-Oetker-Halle in Bielefeld, die Beethovenhalle (vgl. auch Festspielhaus Beethoven) in Bonn, das Konzerthaus Dortmund und die Philharmonie Essen zu nennen. In der Viersener Festhalle finden jährlich die internationale Jazz Festival Viersen statt, in Bonn das Internationale Beethovenfest, in Moers das Moers Festival und in Witten die Wittener Tage für neue Kammermusik. Bis 2003 fand in Köln die Popkomm statt.

Im ChorVerband NRW sind mehr als 3.000 Chöre mit rund 250.000 Mitgliedern organisiert. Dazu gehört auch der landesweit und international agierende Landesjugendchor NRW. Weitere bekannte Chöre sind der Kölner Männer-Gesang-Verein, Die Westfälischen Nachtigallen, der Kölner Domchor und der Bach-Verein Köln. Auch der WDR hat mit dem WDR Rundfunkchor Köln einen eigenen Chor. In den Karnevals- und Schützenvereinen sind unzählige Musikkorps und Spielmannszüge integriert. Zur Tradition der Bergleute im „Revier“ gehören die zahlreichen Bergmannschöre.

Das Land finanziert vier staatliche Musikhochschulen: die weltbekannte Hochschule für Musik Detmold, Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf, Folkwang Hochschule im Ruhrgebiet sowie die Musikhochschule Köln.

Im Bereich der Popmusik im weiteren Sinne zählt der Ballungsraum Rhein-Ruhr neben Berlin, Hamburg und München zu den vier wichtigsten Musikstandorten Deutschlands.[53] Düsseldorf verfügt über eine besonders erfolgreiche und bunte Musikszene. So kommen Die Toten Hosen, die Pioniere elektronischer Musik Kraftwerk, der Volkssänger Heino und Marius Müller-Westernhagen aus der Landeshauptstadt. Die Loveparade fand 2007 das erste Mal im Ruhrgebiet statt. Künstler wie der aus dem Ruhrgebiet stammende Herbert Grönemeyer oder die fest im rheinischen Brauchtum verankerten Willi Ostermann, die Bläck Fööss oder Die Höhner sind wichtige Träger der regionalen Identität der jeweiligen Region.

Weitere Kulturveranstaltungen

Mit dem wirtschaftlichen Strukturwandel an Rhein und Ruhr erfuhr auch die Kulturszene im Kernraum des Landes einen Aufschwung. Das Ruhrgebiet definiert sich nicht mehr ausschließlich über „Kohle und Stahl“. Das Ruhrgebiet bzw. Essen präsentiert sich 2010 unter der Bezeichnung RUHR.2010 als erste nordrhein-westfälische Stadt als Kulturhauptstadt Europas. Das Ruhrgebiet als Kulturregion präsentiert sich daneben regelmäßig auf den Ruhrfestspielen und der RuhrTriennale. Ein bekanntes Literaturfestival ist die Lit.Cologne. Bekannt sind außerdem die Internationalen Kurzfilmtage in Oberhausen.

Bauwerke

Post Tower in Bonn

Die größte Touristenattraktion des Landes und zugleich der Bundesrepublik ist der Kölner Dom mit rund 6 Millionen Besuchern jährlich. Er ist neben dem Aachener Dom, der Zeche und Kokerei Zollverein und den Schlössern Augustusburg und Falkenlust eine der der vier UNESCO-Welterbestätten des Landes.

Bekannte weitere sakrale Bauten neben den Kirchen der größeren Städte sind u. a. der Altenberger Dom und das Kloster Corvey. Die größten und bekanntesten Schlösser in Nordrhein-Westfalen sind u. a. das Westfälische Versailles Schloss Nordkirchen, Schloss Burg, sowie als Bestandteil der Rheinromantik die Burgruine Drachenfels im Siebengebirge. Die beiden größten und wohl bekanntesten Denkmäler sind das Hermannsdenkmal in Lippe und das Kaiser-Wilhelm-Denkmal an der Porta Westfalica. Im Zweiten Weltkrieg waren die in den wirtschaftlichen Zentren des jetzigen Landes gelegenen Städte besonders durch Bombardierungen betroffen. Die historischen Innenstadtbereiche wurden dabei vielfach zerstört. Ausnahmen bilden nur wenige Städte wie Lemgo, Soest, Höxter, Blomberg oder Freudenberg. Die Innenstadt der Münsteraner Innenstadt um den Prinzipalmarkt wurden nach dem Krieg nach historischem Vorbild wiedererrichtet.

Das höchste Hochhaus des Landes ist der Post Tower (162,5 Meter) in Bonn. Er ist rund 5 m höher als der Kölner Dom, der damit das zweithöchste Gebäude des Landes darstellt. Das dritthöchste Gebäude ist der KölnTurm. Das Colonia-Haus in Köln ist das vierthöchste Gebäude des Landes und das höchste Wohnhaus Europas. Höchster Fernmeldeturm ist der Colonius in Köln. Bekannter als dieser ist allerdings der Rheinturm als Wahrzeichen Düsseldorfs.

Siehe auch: Liste der Burgen, Schlösser und Adelssitze in NRW • Liste der Klöster und Stifte in NRWListe der historischen Orts- und Stadtkerne in NRWListe der höchsten Bauwerke in NRWListe der Ausflugsziele und Sehenswürdigkeiten im RuhrgebietListe technischer Denkmäler in NRW

Natur

Die Senne in Ostwestfalen-Lippe ist einer der wenigen Heidelandschaften im Land.

Insgesamt ist Nordrhein-Westfalen etwa zu 25 Prozent bewaldet. Dies ist nur ein leicht unterdurchschnittlicher Wert im Bundesvergleich. Andererseits erreicht der Anteil der Siedlungs- und Verkehrsfläche Spitzenwerte für ein deutsches Flächenland. Für den Naturschutz und die Naherholung für die Bewohner insbesondere der dichtbesiedelten Region Rhein-Ruhr weisen die Randregionen des Landes eine bedeutende Rolle auf. Der Strukturwandel im Ruhrgebiet und Umweltschutzmaßnahmen führten insgesamt zu einer starken Verbesserung der Luft- und Wasserqualität in der Region Rhein-Ruhr.[54] Insgesamt hat Nordrhein-Westfalen Anteil an 14 Naturparks, die teilweise auch aneinander grenzen. Der größte dieser Parks ist der Naturpark Teutoburger Wald / Eggegebirge in Ostwestfalen-Lippe. Nimmt man grenzüberschreitende Gebiete dazu ist der Naturpark Hohes Venn – Eifel der größte Naturpark des Landes. Der Nationalpark Eifel wurde im Jahre 2004 geschaffen und ist der erste Nationalpark des Landes. Diskutiert wird die Schaffung eines weiteren Nationalparks im Siebengebirge (anvisiert bis 2010) sowie die Einrichtung eines Nationalparks Senne-Egge. Daneben sind im Land über 2.700 Naturschutzgebiete ausgewiesen. Geschützt sind rund 7 Prozent der Landesfläche (etwa 240.000 Hektar).[55] Das ist der anteilsmäßig gesehen drittgrößte Wert aller Länder.[56] Zu den Natura 2000 Gebieten zählen rund 34.000 km² (rund 8 % der Landesfläche).[57] Das ist ein im Bundesvergleich relativ niedriger Wert.[58]

Einige der bekanntesten Naturdenkmäler sind die Atta-Höhle, die Balver Höhle und die Externsteine bei Horn-Bad Meinberg.

Siehe auch: Liste der Naturparks in DeutschlandListe der Naturschutzgebiete in Nordrhein-Westfalen

Parkanlagen

Glaselefant im Maximilianpark in Hamm

Die Parks in Nordrhein-Westfalen sind ein weiterer Naherholungsraum. Herauszuheben sind die vier regionale Gartenrouten: „Gärten der kulturellen Ereignisse in Ostwestfalen“, „Gartenroute der Münsterländer Schloss- und Parklandschaft“, „Parks und Gärten als Element der Stadtentwicklung“ im Ruhrgebiet und die „Gärten und Parks im Rheinland, Einblicke – Ausblicke: Garten, Architektur, Landschaft“. Viele Parks sind außerdem in Parknetzwerken organisiert. Zu nennen sind das European Garden Heritage Network, die länderübergreifende Straße der Gartenkunst zwischen Rhein und Maas und das Projekt Garten_Landschaft OstWestfalenLippe. Seit 1984 richtet das Land außerdem regelmäßig Landesgartenschauen aus, die erste fand im Maximilianpark in Hamm statt. Wahrzeichen dieser ersten Landesgartenschau war der größte begehbare Glaselefant der Welt, der vom Künstler Horst Rellecke entworfen, der ehemaligen Kohlenwäsche der Zeche Maximilian aufgesetzt wurde. Das Land richtete außerdem bereits neunmal die Bundesgartenschau aus. Bekannte Parks sind u. a. der Grugapark und der Westfalenpark.

Siehe auch: Kulturlandschaften in Nordrhein-Westfalen

Kulinarisches

Hauptartikel: Rheinische Küche und Westfälische Küche

In Bezug auf die nordrhein-westfälische Küche ist einmal mehr die Zweiteilung in einen rheinischen und westfälisch-lippischen Teil zu erkennen. Zu der Rheinischen Küche zählen auch die Küchen des Niederrheins und des Bergischen Landes. Die Westfälische Küche und die hierzu zählende Lippische Küche sind im weiteren Sinne ein Teil der norddeutschen Küche. Die Westfälische Küche ist vor allem deftig und Fleisch spielt eine große Rolle. Die Rheinische Küche ist ebenfalls bodenständig, erscheint im Vergleich zur Westfälischen Küche aber etwas raffinierter. Im Südwesten des Landes wird Wein am Rhein angebaut. Ansonsten ist Nordrhein-Westfalen ein „Bierland“. Neben dem vor allem in Westfalen verbreiteten Pils gibt es mit Altbier und Kölsch zwei Biersorten, die vor allem im Rheinland verbreitet sind.

Sport

Das Westfalenstadion in Dortmund ist das größte Stadion des Landes und der Bundesrepublik Deutschland und Austragungsort der Heimspiele von Borussia Dortmund
Die Lanxess Arena ist Austragungsort einiger Heimspiele der Köln 99ers, der Kölner Haie und des VfL Gummersbach.
Die Veltins-Arena in Gelsenkirchen ist noch vor der LTU Arena in Düsseldorf das größte vollüberdachte Stadion des Landes.
Die LTU Arena in Düsseldorf zählt mit dem verschließbaren Dach und der fortschrittlichen Klimatechnik zu den modernsten Multifunktionsarenen der Welt.

Fußball

In sportlicher Hinsicht ist die Fußballtradition Nordrhein-Westfalens hervorzuheben. Die bekanntesten nordrhein-westfälischen Fußballvereine sind Alemannia Aachen, Arminia Bielefeld, VfL Bochum, SG Wattenscheid 09, Bonner SC, Borussia Dortmund, Fortuna Düsseldorf, MSV Duisburg, Rot-Weiss Essen, FC Schalke 04, 1. FC Köln, Bayer 04 Leverkusen, Borussia Mönchengladbach, Preußen Münster, Rot-Weiß Oberhausen, KFC Uerdingen 05 und Wuppertaler SV Borussia. Die erfolgreichsten Vereine aus Nordrhein-Westfalen im Frauenfußball sind der FCR Duisburg, SG Essen-Schönebeck, SG Wattenscheid 09, FFC Brauweiler Pulheim und FFC Heike Rheine.

Siehe auch: Fußball im Ruhrgebiet

Eishockey

Eishockey ist in Nordrhein-Westfalen ebenfalls sehr populär. Die DEG Metro Stars (Düsseldorf), die Kölner Haie, die Krefeld Pinguine, die Iserlohn Roosters und die Füchse Duisburg spielen in der höchsten deutschen Spielklasse, der DEL, die Moskitos Essen in der zweiten Bundesliga. Hinzu kommen diverse Vereine in der Ober- und Regionalliga.

Basketball

Im Spitzenfeld der Basketball-Bundesliga bewegen sich seit einigen Jahren regelmäßig die Telekom Baskets Bonn und die Köln 99ers. Rekordmeister Bayer Giants Leverkusen wird ab der Saison 2008/2009 in Düsseldorf als Giants Düsseldorf antreten.

Handball

Insbesondere Ostwestfalen-Lippe und das Bergische Land sind Standort mehrerer Handball-Hochburgen. In der Handballbundesliga spielen zzt. (2008/09) der TSV Dormagen, TUSEM Essen, der VfL Gummersbach, GWD Minden und der TBV Lemgo

Weitere Sportarten

Zu den bekannten Volleyballvereinen gehören evivo Düren, der Moerser SC und der SV Bayer Wuppertal bei den Herren und der USC Münster sowie der TSV Bayer Leverkusen bei den Damen. Ein Mekka des Reitsports bildet der CHIO in Aachen. Ein bedeutendes Reitturnier im Landesteil Westfalen ist das Balve Optimum.

Beliebte Tennisturniere sind der Düsseldorfer World Team Cup und die Gerry Weber Open in Halle (Westf.). Im Faustball errang die Damen-Mannschaft des TV Voerde den Weltpokal 2001. Borussia Düsseldorf ist der erfolgreichste deutsche Tischtennisverein der letzten Jahrzehnte. Im Badminton spielte der FC Langenfeld recht erfolgreich. Beim Rudern hat der RTHC Bayer Leverkusen mit Stephan Volkert einen mehrmaligen Olympiasieger in seinen Reihen. Beim Hockey sind die Herren des CHTC (Krefeld) sowohl amtierender Hallenhockey-Meister als auch Europacup-Sieger.

Mit dem TV Westfalia 1891 e.V. Hamm stellt NRW auch eine der erfolgreichsten deutschen Faustballmannschaften. Der Verein erreichte fünf deutsche Feld- und 11 deutsche Hallen-Faustballmeisterschaften der Herren, die Damen erreichten eine deutsche Meisterschaft auf dem Feld. In der Viersener Festhalle findet die jährliche Billard-Weltmeisterschaft Dreiband statt. Von den 1950er bis zum Ende der 1970er Jahre dominierte der SC Rote Erde Hamm die Wasserball-Bundesliga und wurde 11 Mal Deutscher Meister und 4 Mal Pokalsieger. Hinzu kamen zahlreiche Vizemeisterschaften seit den 1980er Jahren.

Siehe auch

Portal
 Portal: Nordrhein-Westfalen – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Nordrhein-Westfalen

Literatur

  • Ludwig Bußmann (Hrsg.): Die Wirtschaft des Landes Nordrhein-Westfalen. Köln u. a., 1988, ISBN 3-927098-08-6
  • Rolf Steiniger: Ein neues Land an Rhein und Ruhr. Die Ruhrfrage 1945/46 und die Entstehung Nordrhein-Westfalens. Kohlhammer, Köln 1990, ISBN 3-17-011113-2
  • Jörg Engelbrecht: Nordrhein-Westfalen in historischer Perspektive. In: Werner Künzel / Werner Relleke (Hrsg.): Geschichte der deutschen Länder. Entwicklungen und Traditionen vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Münster, 2005. S. 255–278.
  • Walter Först: Kleine Geschichte Nordrhein-Westfalens. Düsseldorf, 1986.
  • Peter Grafe u. a. (Hrsg.): „Der Lokomotive in voller Fahrt die Räder wechseln“. Geschichte und Geschichten aus Nordrhein-Westfalen. Berlin/Bonn, 1987, ISBN 3-8012-0118-X
  • Jürgen Hartmann (Hrsg.): Handbuch der deutschen Bundesländer. Bonn 1997
  • Karl-Rudolf Korte/Marin Florack/Timo Grunden: Regieren in Nordrhein-Westfalen. Wiesbaden 2006, ISBN 3-531-14301-8
  • Landschaftsverband Rheinland und Landschaftsverband Westfalen-Lippe (Hrsg.): Handbuch der Historischen Stätten Nordrhein-Westfalen, Alfred Kröner Verlag, Stuttgart 2006, 3., völlig neu bearbeitete Auflage, ISBN 3-520-27303-9
  • Nordrhein-Westfalen Jahrbuch 2007, 8. Jahrgang, K. G. Saur Verlag, München 2006, XIV, 508 S., ISBN 3-598-23954-8 (mit allen wichtigen Adressen und Personen des öffentlichen Lebens!), auch als CD-ROM, ISBN 3-598-23955-6
  • NRW-Lexikon. Politik, Gesellschaft, Wirtschaft, Recht, Kultur. Opladen, 2000, ISBN 3-8100-2336-1
  • Andreas Schulte (Hrsg.): Wald in Nordrhein-Westfalen. Zwei Teilbände, insgesamt 1082 S. Aschendorff, Münster 2003, ISBN 3-402-06481-2
  • Gerold Schmidt: Zum 50jährigen Bestehen des Landes Nordrhein-Westfalens: Der historische Beitrag des Rheinlandes zur Entstehung Nordrhein-Westfalens. In: Rheinische Heimatpflege, Köln, 33.Jg./1996, S. 268–273.

Weblinks

Anmerkungen

  1. nach der Europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprachen
  2. arbeitsagentur.de: Schnellübersichten, abgerufen im April 2009
  3. Landesvermessungsamt Nordrhein-Westfalen – Der geographische Mittelpunkt von Nordrhein-Westfalen
  4. Landesvermessungsamt Nordrhein-Westfalen – Der geographische Mittelpunkt von Nordrhein-Westfalen
  5. Landesamt für Umwelt, Natur und Verbraucherschutz NRW: Kapitel 2: Allgemeine Landesdaten
  6. Landesamt für Umwelt, Natur und Verbraucherschutz NRW: Kapitel 2: Allgemeine Landesdaten
  7. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg 7/2006
  8. Geologischer Dienst NRW: Geophysik, Erdbebendienst
  9. Bezirksregierung Köln: Der geographische Mittelpunkt von Nordrhein-Westfalen
  10. DerWesten.de: Erdbeben: Bei uns keine Gefahr?, WAZ NewMedia
  11. Stern.de: Die Rache des Berges
  12. Focus.de: Die Zeitbombe im Pott
  13. Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz: Niederschlagsverteilung
  14. Landesamt für Umwelt, Natur und Verbraucherschutz NRW: Kapitel 2: Allgemeine Landesdaten
  15. hinzu kamen 1724 Hildesheim und 1728 Osnabrück, letzteres ebenfalls im niederrheinisch-westälischen Kreis
  16. Verordnung Nr. 46 – Auflösung der Provinzen des ehemaligen Landes Preußen in der Britischen Zone und ihre Neubildung als selbständige Länder.
  17. Innenministerium des Landes Nordrhein-Westfalen: Wahlarchiv
  18. Wikisource: Lippische Punktationen
  19. LDS NRW, Juni 2008
  20. Land Nordrhein-Westfalen. Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen: NRW und seine europäischen Nachbarn
  21. Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen: Landesdatenbank Nordrhein-Westfalen,
  22. Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen: Mittlere Jahresbevölkerung
  23. Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik: Vorausberechnung der Bevölkerung 2005 bis 2025/2050 in NRW
  24. Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik: Bevölkerung in NRW nach Alter und Geschlecht
  25. Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik: Privathaushalte in NRW
  26. Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik NRW: Mikrozensus
  27. [1]
  28. Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW: Sozialberichte NRW. Personen mit Migrationshintergrund.
  29. Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik: Bevölkerung in NRW am 31.12.
  30. Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik: Ausländische Bevölkerung in NRW. Ergebnisse des Ausländerzentralregisters
  31. Landesvermessungsamt NRW: Der geographische Mittelpunkt von Nordrhein-Westfalen
  32. Hans Heinrich Blotevogel: Regionalbewusstsein und Landesidentität am Beispiel von Nordrhein-Westfalen. Institut für Geographie. Uni Duisburg. 2/2001
  33. Neuapostolische Kirche in Deutschland: Zahlen, Daten, Fakten 2006
  34. Volkhard Krech: Was glauben die Menschen in Nordrhein-Westfalen? Erste Ergebnisse einer Untersuchung über religiöse Pluralität, Ruhr-Uni Bochum, 2006
  35. Lehrstuhl für Religionswissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum; Volkhard Krech: Religion plural
  36. Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik NRW: Steigende Mitgliederzahlen jüdischer Gemeinden in NRW
  37. Suska Döpp: Jüdisches Leben in NRW, WDR
  38. FAZ.net; Martin Schiller: Moscheebau. Entscheidung in Köln
  39. Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen: NRW Schulgesetz verabschiedet
  40. Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen: Bildungsreport NRW 2006
  41. Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen: Bildungsreport NRW 2007
  42. Ministerium für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie des Landes Nordrhein-Westfalen: Statistik und Planung
  43. Ministerium für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie des Landes Nordrhein-Westfalen: Hochschullandschaft NRW
  44. Drittmitteleinnahmen der Hochschulen in 2002, Destatis, (PDF)
  45. Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen: Konjunkturindikatoren NRW
  46. Arbeitskreis Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder
  47. Bundesagentur für Arbeit: Arbeitslosenzahlen im Oktober 2008. -Länder und Kreise-
  48. Ministerium für Bauen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen. Straßen.NRW: Straßenbetriebsdienst
  49. Ministerium für Bauen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen. Straßen.NRW: Geschäftsbericht 2006
  50. Landesregierung NRW: Kultur
  51. Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik NRW: Museen in NRW 2004
  52. Landesregierung NRW: Orchester
  53. Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Energie NRW: Musikwirtschaft. Nordrhein-Westfalen: „Mekka der Livemusik“
  54. Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen: Umweltakzente NRW 2006
  55. Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW: Naturschutzgebiete in Nordrhein-Westfalen
  56. Bundesamt für Naturschutz: Naturschutzgebiete
  57. Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW: Welche Schutzgebiete bilden NATURA 2000
  58. Umweltbundesamt: Umwelt Deutschland

51.4783333333337.5557Koordinaten: 51° N, 8° O


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