Obenende

Obenende

Obenende ist ein Stadtteil der Stadt Papenburg im nördlichen Emsland und hat rund 12.500 Einwohner. Das Obenende ist von zahlreichen Kanälen durchzogen, die insgesamt eine Länge von über 20 Kilometer haben.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Es grenzt nördlich an den Ortsteil Völlenerkönigsfehn der Gemeinde Westoverledingen, südlich an Aschendorf (Aschendorfermoor), westlich an den Stadtteil Untenende und östlich an die Gemeinde Surwold. Obenende sticht besonders als Wohngegend hervor, während sich das Stadtleben hauptsächlich im Stadtteil Untenende abspielt.

Geschichte

Im Jahre 1683 wurde eine Kastenschleuse am Beginn des Mittelkanals errichtet. 1727 wurde vom Mittelkanal weiterführend der Bau des Splittingkanals begonnen, um das Moor zu entwässern und den gestochenen Torf auf den Schiffsweg abzutransportieren. 1777 wurde die erste Schleuse auf dem Gebiet des Obenende errichtet, das sogenannte 3. Verlaat befindet sich gegenüber dem Hotel Hilling am Ende des Mittelkanals, 1871 wurde die Schleuse in Höhe des Forsthauses ihrer Bestimmung übergeben. Das letzte Teilstück des Splittingkanals wurde um das Jahr 1898 fertiggestellt und reicht nun bis nach Börgerwald an den Rand des Hümmling, damit erreicht der Splittingkanal eine Länge von 12 km, von denen 7,5 km auf Papenburger Gebiet gegraben wurden. Als erster Kanal zweigt die 1. Wiek vom Splittingkanal ab. Im Jahre 1791 war die 1. Wiek so weit ausgegraben, dass die ersten Siedlerstellen, auch Plaatzen genannt, ausgegeben werden konnten. Etwa 400 Meter weiter dem Splittingkanal folgend von der Abzweigung der 1. Wiek, wurde die Umländerwiek abgezweigt. Bereits 1791 sind die ersten Siedler auf der Umländerwiek vermerkt. Von der Umländerwiek zweigt der Lüchtenburgkanal rechtwinklig ab. Der Lüchtenburgkanal hat, laut A. Geppert, den Namen von einem Beobachtungsstand (beobachten = lugen), der sich am Weg von Papenburg nach Bockhorst befand. In einer Karte von 1797 wird er als „Lugtenburg“ bezeichnet. Nach der 1. Wiek und der Umländerwiek wurde als dritter Seitenkanal zum Splitting die Süderwiek gegraben, im Jahre 1794 war die Süderwiek, wie sie zu jener Zeit genannt wurde, bis zur Kurve Ecke Barenbergstraße fertiggestellt. Die heutige Bezeichnung Bethlehemkanal soll von einer einsamen Siedlerstelle herrühren, die an den Stall zu Bethlehem erinnerte. Im Jahre 1873 wurde die Chemische Industrie AG gegründet und errichtete Betriebsstätten am Bethlehem, heute "neue Glashütte". 1878 ist in Höhe der heutigen Wohnsiedlung Obermoor eine Glashütte errichtet worden, heute "alte Glashütte".

Bildung

Am Obenende gibt es drei Grundschulen: Michaelschule, Waldschule und Splittingschule und die Haupt- und Realschule Michaelschule, die größte Schule der Stadt. Zudem steht hier die Historisch Ökologische Bildungsstätte, in der Tagungen und Vorträge stattfinden. Schulen und Kindergärten arbeiten oft mit der HÖB zusammen.

Sport

Am Obenende gibt es drei Sportplätze, den Sportpark Obenende des SC Blau Weiß 94 Papenburg, den Sportplatz bei der Michaelschule, der ebenfalls im Besitz vom SC Blau Weiß 94 Papenburg ist, sowie den Sportplatz von Eintracht Papenburg. Während sich Eintracht Papenburg nur auf das Obenende bezieht, ist SC Blau Weiß 94 Papenburg in der ganzen Stadt aktiv. Eintracht Papenburg wurde 1959 gegründet. Blau Weiß Papenburg gibt es seit 1994, seit der Fusion von Germania und Amisia.

Bevölkerung

Obenende war traditionell ein Stadtteil der Arbeiter und Bauern. Der Großteil der Obenender Bevölkerung wohnte ursprünglich an den Kanälen, die das Obenende durchziehen: Mittelkanal, Splitting, 1. Wiek, Umländerwiek, Lüchtenburg, Bethlehem. Durch die Zunahme der Bevölkerung wurden neue Baugebiete erschlossen: Obermoor, Splitting West, An der Marienkirche, Mendelstraße, Am Takelmast. Eine traditionsbedingte Rivalität, die heute der Vergangenheit angehört, waren die Fußballspiele zwischen den Sportvereinen Germania 08 von Untenende und Amisia 09 von Obenende. Seit 1994 sind die beiden Vereine zum SC Blau Weiß Papenburg fusioniert.

Religion

Es gibt am Obenende zwei katholische Gemeinden, St. Michael im Zentrum von Obenende und St. Marien am Splitting, sowie eine evangelische Gemeinde, die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Papenburg. Die Geschichte von St. Michael begann 1784, als im Auftrag der Familie Landsberg-Velen eine Kapelle an der Kreuzung Splitting und Umländerwiek errichtet wurde. Eine Stiftungsurkunde des Bistums Münster aus dem Jahr 1785 genehmigte endgültig die Eingaben des Pfarrers Frerking vom Untenende betreffend Abhaltung des Gottesdienstes in der Obenender Kapelle. Am 16. Oktober 1869 wurde aus der Filialkirche eine selbständige Gemeinde. Im September 1908 begann man mit dem Bau der neuen Michaelskirche. Das Gotteshaus wurde im November 1910 vollendet und am 12. September 1911 eingeweiht. Die großen Entfernungen, die die Bewohner vom Obenende teilweise in Kauf nehmen mussten, um den Gottesdienst beizuwohnen, machten den Ruf nach einer zweiten Kirche immer lauter. Am 17. April wurde der erste Gottesdienst durch Pfarrer Brackel in der Turnhalle der Splittingschule gefeiert. Am 1. Mai 1956 war die Grundsteinlegung der St. Marienkirche. Eingeweiht wurde sie durch Weihbischof Johannes von Rudolff am 1. Mai 1957. [1]

Sehenswertes

  • Wahrzeichen des Stadtteils ist der "Alte Turm", eine Nachbildung des ehemaligen Leuchtturms von Riga, der bereits Mitte des 19. Jahrhunderts errichtet wurde (Einweihung 1850). Interessierte Bürger möchten ein Leuchtfeuer etablieren.[2]

Weblinks

Quellen

  1. http://www.gemeindeverbund-obenende.de/
  2. http://www.i57.de/article.php?op=view&aid=754
53.0757.4363888888889

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