- Oberdeutsches Fachwerk
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Das oberdeutsche Fachwerk, in der älteren Literatur alemannisches Fachwerk genannte Fachwerk ist in seiner spätmittelalterlichen Phase gekennzeichnet durch Rähmbauweise mit weitem Abstand der Ständer, angeblattete Kopf- und Fußbänder, durchlaufende Sturz- und Brustriegel und eingespannte Fenster, Wohnstuben mit Bohlenwänden, auch nach außen vortretende Fenstererker und Bohlendeckenlage, die nur um Balkenquerschnitt vorragenden, in sich abgezimmerten Stockwerke ruhen auf den end gelegten Deckenbalken, die mit dem häufig wegen der großen Spannweite verdoppelten Rähm verkämmt sind, einfachvierkant hervortreten und von Knaggen gestützt werden. Die Fassade wirkt durch die klaren Konstruktionslinien. Das Verbreitungsgebiet reicht vom Neckar bis zu den Alpen, westlich bis zum Rhein und östlich bis zum Bayrischen Wald. Da sich das alemannische Fachwerk oftmals langfristig als instabil erwies, wurde dessen Bau ab dem 16. Jahrhundert teilweise verboten.
Herausragende Beispiele alemannischen Fachwerks:
- Stadtkanzlei und Schoberhaus in Pfullendorf
- Rathäuser in Markgröningen, Besigheim und Esslingen am Neckar
- Palmsches Haus in Mosbach (Baden)
- Baumannsches Haus in Eppingen
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