Oberingelheim

Oberingelheim
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Ingelheim am Rhein
Ingelheim am Rhein
Deutschlandkarte, Position der Stadt Ingelheim am Rhein hervorgehoben
49.9747222222228.0563888888889Höhenangabe falsch oder mehr als zwei NachkommastellenKoordinaten: 49° 58′ N, 8° 3′ O
Basisdaten
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Mainz-Bingen
Höhe: 80–247 m ü. NN
Fläche: 49,86 km²
Einwohner: 26.355 (31. Dez. 2006)
Bevölkerungsdichte: 529 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 55204–55218
Vorwahlen: 06132
06130-Großwinternheim
06725-Sporkenheim
Kfz-Kennzeichen: MZ
Gemeindeschlüssel: 07 3 39 030
Stadtgliederung: 6 Stadtteile
Adresse der Stadtverwaltung: Neuer Markt 1
55218 Ingelheim
Webpräsenz:
Oberbürgermeister: Joachim Gerhard (CDU)
Ingelheim, 2009
Kolorierter Stich von Ingelheim, Matthäus Merian, 1645

Ingelheim am Rhein liegt auf dem westlichen Ufer des Rheins im Bundesland Rheinland-Pfalz. Die Stadt bezeichnet sich selbst als: Die Rotweinstadt und ist seit 1996 die Kreisstadt des Landkreises Mainz-Bingen. Seit der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts befand sich hier die Ingelheimer Kaiserpfalz, die den Kaisern und Königen bis ins 11. Jahrhundert als Aufenthalts- und Regierungsort diente.

Inhaltsverzeichnis

Etymologie

Die für Rheinhessen typische Endung -heim geht wohl auf fränkische Zeiten zurück, d. h. wahrscheinlich auf das 5. oder 6. Jahrhundert n. Chr. Siedlungen oder Höfe wurden damals mit dem Namen ihres Herren und diesem Suffix versehen. Der Ortsname wird in Urkunden aus späteren Zeiten unter anderem als Ingilinhaim, Ingilinheim (782), Ingilenhaim, Engelheim, Hengilonheim, Engilonheim (822), Engilinheim (826), Hingilinheim (855), Ingilunheim (874), Ingulinheim (889), Ingelesheim (891), Ingelenheim (940), Anglia sedes (1051), Ingilheim und Ingelnheim (1286) überliefert.

Seit 1269 wird zwischen Nieder- und Ober-Ingelheim unterschieden.

Panoramabild Ingelheims
Panoramabild Ingelheims

Geografie

Uffhubtor, altes Stadttor von Ober-Ingelheim

Geografische Lage

Ingelheim am Rhein liegt im Norden von Rheinhessen, am so genannten Rheinknie, westlich der Landeshauptstadt Mainz. Der Rhein bildet die nördliche Grenze des Stadtgebiets. Südlich erstreckt sich die Stadt in das Tal der Selz hinein, die im Stadtteil Ingelheim-Nord in den Rhein mündet.

Die Stadtteile Ingelheim-Mitte und Ingelheim-Süd schmiegen sich an die nordwestliche Ecke des so genannten Mainzer Berges.

Niedrigster Punkt des Stadtgebietes ist der Rheinhafen mit 80,8 m ü. NN. Die beiden höchsten Punkte sind der Mainzer Berg mit 247,8 Meter ü. NN sowie der Westerberg mit 247,5 Meter über NN.

Ausdehnung des Stadtgebiets

Die Nord-Süd Ausdehnung des Stadtgebietes beträgt 7,9 Kilometer, die Ost-West Ausdehnung 5,0 Kilometer.

Nachbargemeinden

Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Ingelheim, sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt: Rechtsrheinisch liegen Geisenheim und Oestrich-Winkel, Linksrheinisch die Orte Heidesheim am Rhein und Wackernheim als Teil der Verbandsgemeinde Heidesheim am Rhein, Verbandsgemeinde Nieder-Olm, Schwabenheim und Gau-Algesheim (VG Gau-Algesheim), Bingen am Rhein.

Stadtgliederung

Ingelheim gliedert sich in gegenwärtig sechs Stadtteile: Ingelheim-Mitte, Ingelheim-Nord, Ingelheim-Süd, Sporkenheim, Groß-Winternheim sowie Ingelheim-West. Die ersten drei Stadtteile trugen bis zur Stadtwerdung im Jahr 1939 die Namen Nieder-Ingelheim, Frei-Weinheim und Ober-Ingelheim. Vielfach werden auch noch die alten Bezeichnungen der Stadtteile verwendet.


Klima

Klimadiagramm[1]

Die Stadt befindet sich in der gemäßigten Klimazone. Die durchschnittliche Jahrestemperatur in Ingelheim beträgt 9,8 °C. Die wärmsten Monate sind Juli und August mit durchschnittlich 18,0 beziehungsweise 18,5 °C und der kälteste Januar mit 1,0 °C im Mittel. Die meisten Niederschläge fallen im Juni und im August mit durchschnittlich 64 Millimeter, der geringste im März mit durchschnittlich 31 Millimeter. Wie ganz Rheinhessen liegt auch Ingelheim wettergeschützt durch Hunsrück, Taunus, Odenwald und Donnersberg. Deshalb liegen die durchschnittlichen Jahresniederschläge auch nur bei 560 Millimetern.

Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Ingelheim
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Temperatur (°C) 1,0 2,0 4,5 9,5 14 17 18 18 14,5 10,5 5 2 Ø 9,7
Niederschlag (mm) 40 35 31 36 52 64 59 64 45 40 51 43 Σ 560
T
e
m
p
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40 35 31 36 52 64 59 64 45 40 51 43


Aula Regia der Kaiserpfalz Karls des Großen

Geschichte

Hauptartikel: Geschichte der Stadt Ingelheim

Das Ingelheimer Gebiet war bereits in vorgeschichtlicher Zeit besiedelt. Besondere Bedeutung erlangt der Ort jedoch erst unter Karl dem Großen und seinen Nachfolgern. Karl ließ hier eine Pfalz errichten, in der in der Folge Synoden und Reichstage abgehalten wurden. Sein Sohn und Nachfolger, Kaiser Ludwig der Fromme, starb am 20. Juni 840 in Ingelheim.

Im Hoch- und Spätmittelalter ging die Bedeutung der Pfalz und damit Nieder-Ingelheims zurück.

Für die deutsche Justizgeschichte ist der Ingelheimer Oberhof von besonderer Bedeutung, da von ihm eine einzigartige Sammlung von Urteilen aus dem 15. und 16. Jahrhundert erhalten ist.

1939 wurden die vormals selbständigen Ortschaften Nieder-Ingelheim, Ober-Ingelheim und Frei-Weinheim zur Stadt Ingelheim am Rhein zusammengeschlossen.

Burgkirche das Wahrzeichen der Stadt

Den Zweiten Weltkrieg überstand Ingelheim als einzige Stadt zwischen Mainz und Koblenz unzerstört. Heute ist Ingelheim ein Mittelzentrum in Rheinland-Pfalz, Große kreisangehörige Stadt (Status nach der Gemeindeordnung Rheinland-Pfalz) und Sitz der Kreisverwaltung des Landkreises Mainz-Bingen. Ebenso beherbergt Ingelheim das mittlerweile weltweit tätige Unternehmen Boehringer Ingelheim.

Einwohner Daten

Religionen

Im Jahr 2004 waren 36 Prozent der evangelischen Konfession zugehörig, 34 Prozent waren katholisch, 24 Prozent konfessionslos und zu zwei Prozent gibt es keine Angaben.

Die sechs katholischen Pfarreien gehören innerhalb des Bistums Mainz zum Dekanat Bingen.

Die fünf evangelischen Pfarreien der EKHN gehören zur Propstei Mainz und innerhalb derer zum Dekanat Ingelheim.

Daneben gibt es in Ingelheim noch jeweils eine kleine baptistische, freireligiöse und islamische Gemeinde sowie eine Gemeinde der Zeugen Jehovas.

Stolpersteine

Bis 1942 bestand in Ingelheim eine jüdische Gemeinde, deren Entstehung in die Zeit des 16. Jahrhunderts zurückgeht. Um 1850 lebten in Ober-Ingelheim etwa 200 jüdische Einwohner, 1933 in Ober- und Niederingelheim noch insgesamt 134 jüdische Personen. 1840/41 wurde eine im Blick auf die Architekturgeschichte bedeutende Synagoge erbaut (Einweihung am 27. August 1841, Zerstörung 1938). Zahlreiche jüdische Einwohner kamen nach den Deportationen in der NS-Zeit in den Vernichtungslagern ums Leben.

Eingemeindungen

Am 22. April 1972 wurde die Gemeinde Groß-Winternheim eingemeindet.

Einwohnerentwicklung

vor 1939

Jahr Nieder-Ingelheim Ober-Ingelheim Frei-Weinheim gesamt
1815 1360 1738 192 3290
1871       5760
1885 2729 3160 701 6590
1900 3435 3402 838 7675
1905       8098
1910 3852 3479 882 8213
1933 5157 4116 1183 10.456
1939 5526 4309 1200 11.035
Groß Winternheim im März 2009
Schloss Westerhaus auf dem Westerberg seit 1900 im Besitz der Familie Opel

ab 1939

Jahr Einwohnerzahlen
1939 11.035
1945 11.348
1946 11.875¹
1949 12.500
1955 15.078
1. Januar 1957 15.428
1961 15.792
Jahresbeginn 1966 ca. 19.000
1970 18.719
1971 21.501
1972 22.534
1974 23.323
Jahr Einwohnerzahlen
1975 19.224
1980 20.855
1985 21.712
1990 22.111
1995 24.747
1997 25.683
2000 25.840
2001 25.764
2002 25.954
2003 26.153
2004 26.289
¹: Volkszählung
Kämpfer an der Apsis der Saalkirche
Ingelheim Nord (Frei-Weinheim)

Politik

Stadtrat

Bei der Stadtratswahl 2004 ergab sich das folgende Ergebnis

Partei  % Sitze
{{{2}}}, CDUCDU 37,53% (-4,24%) 13
{{{2}}}, SPDSPD 29,64% (-5,90%) 11
{{{2}}}, Die GrünenDie Grünen 10,41% (+2,52%) 4
{{{2}}}, Liste KloseListe Klose 10,19% (+10,19%) 4
{{{2}}}, Freie WählerFreie Wähler 7,30% (-2,33%) 2
{{{2}}}, Freie Demokratische ParteiFreie Demokratische Partei 4,93% (-0,24%) 2


Oberbürgermeister

Ingelheim-Süd (Ober-Ingelheim) mit Burgkirche, St.Michael und Bismarckturm auf dem Westerberg

Bei der Oberbürgermeisterwahl vom 15. Juni 2003 erreichte keiner der Kandidaten die nötige Mehrheit:

Kandidat Partei  %
{{{2}}}, Dr. Joachim GerhardDr. Joachim Gerhard CDU 45,85%
{{{2}}}, Ralf ClausRalf Claus SPD 29,51%
{{{2}}}, Hans-Werner KloseHans-Werner Klose Liste Klose 19,04%
{{{2}}}, Joachim FreyJoachim Frey Die Grünen 5,60%

In der Stichwahl vom 29. Juni 2003 konnte Amtsinhaber Gerhard sich mit 52,76% gegenüber seinem Herausforderer Claus (47,24 %) durchsetzen.

Altes E-Werk mit Uffhubtor und neugestalteter Grünfläche

Ergebnisse der Stadtratswahlen seit 1946

  • 1946
    • CDU: 42,2%
    • SPD: 26%
    • KPD: 9,2%
    • Liste Gemünden/Gaul: 22,6%
Wahlberechtigte: 6899
Wahlbeteiligung: 88,6%
  • 1948
    • CDU: 35,1%
    • SPD: 33,1%
    • DP: 25,3%
    • KP: 6,5%
  • 9. November 1952
    • Freie Bürgerliste Rausch: 40,1%, 2882 Stimmen - 11 Sitze
    • SPD: 23,04%, 1656 Stimmen - 6 Sitze
    • CDU: 22,43%, 1612 Stimmen - 6 Sitze
    • FDP: 10,21%, 734 Stimmen - 2 Sitze
    • KPD: 4,2%, 303 Stimmen
Wahlberechtigte: 9488
Wahlbeteiligung: 77,76%, 7378 Stimmen, 7187 gültige Stimmen
  • 1956
    • SPD: 36,79%, 2611 Stimmen - 9 Sitze
    • CDU: 27,06%, 1920 Stimmen - 7 Sitze
    • Wählergruppe Bambach: 24,45%, 1735 Stimmen - 6 Sitze
    • FDP: 11,7%, 830 Stimmen - 3 Sitze
Wahlberechtigte: 9979
Wahlbeteiligung: 72,62%, 7247 Stimmen, 7096 gültige Stimmen
  • 23. Oktober 1960
    • SPD: 42,61%, 3114 Stimmen - 11 Sitze
    • CDU: 36,65%, 2679 Stimmen - 10 Sitze
    • FDP: 16,92%, 1237 Stimmen - 2 Sitze
    • Wählergruppe Kaufmann: 3,82%, 279 Stimmen
Wahlberechtigte: 10.695
Wahlbeteiligung: 70,14%, 7502 Stimmen, 7309 gültige Stimmen
  • 25. Oktober 1964
    • SPD: 51,7% - 13 Sitze (absolute Mehrheit)
    • CDU: 34,7%, 2800 Stimmen - 9 Sitze
    • FDP: 13,6%, 1098 Stimmen - 3 Sitze
Wahlberechtigte: 11.369 (50a CDU) 11312 (40a Ing)
Wahlbeteiligung: 72,77%, 8231 Stimmen (50a CDU) 8232 (40a Ing)
  • 8. Juni 1969
    • CDU: 37,15%, 3397 Stimmen - 12 Sitze
    • SPD: 34,45%, 3150 Stimmen - 11 Sitze
    • FDP: 10,45%, 956 Stimmen - 3 Sitze
    • Freie Wählergruppe Kaege: 17,95%, 1641 Stimmen - 5 Sitze
Wahlberechtigte: 12.295
Wahlbeteiligung: 75,51%, 9309 Stimmen, 9144 gültige Stimmen
  • 23. April 1972
    • SPD: 41,99%, 4263 Stimmen - 14 Sitze (nach 40a 4264)
    • CDU: 38,92%, 3952 Stimmen - 12 Sitze
    • FDP: 8,79%, 892 Stimmen - 2 Sitze
    • Wählergruppe Kaege: 10,28%, 1044 Stimmen - 3 Sitze
Wahlberechtigte: 13.992
Wahlbeteiligung: 73,46%, 10.280 Stimmen, 10.153 gültige Stimmen
  • 17. März 1974
    • CDU: 46,6%, 5092 Stimmen - 17 Sitze (40a: 46,40%)
    • SPD: 34,34%, 3769 Stimmen - 12 Sitze
    • FDP: 10,26%, 1126 Stimmen - 3 Sitze
    • FWG: 8,98%, 986 Stimmen - 3 Sitze
Wahlberechtigte: 14.027
Wahlbeteiligung: 79,17%, 11.106 Stimmen, 10.973 gültige Stimmen
  • 10./11. Juni 1979
    • SPD: 42,12%, 4322 Stimmen - 14 Sitze
    • CDU: 41,52%, 4261 Stimmen - 13 Sitze
    • FDP: 8,21%, 842 Stimmen - 2 Sitze
    • FWG: 8,15%, 837 Stimmen - 2 Sitze
Wahlberechtigte: 14.238
Wahlbeteiligung: 73,54%, 10.470 Stimmen, 10.262 gültige Stimmen
  • 17. Juni 1984
    • CDU: 40,7%, 4576 Stimmen - 15 Sitze
    • SPD: 44,1%, 4966 Stimmen - 16 Sitze
    • FDP: 7,8% - 2 Sitze
    • FWG: 10,6% - 2 Sitze
    • DKP: 1 % - 112 Stimmen
Wahlberechtigte: 15408
Wahlbeteiligung: 74,9%, 11.252 gültige Stimmen
  • 18. Juni 1989
    • SPD: 41,0% - 15 Sitze
    • CDU: 31,2% - 11 Sitze
    • FWG: 10,6% - 4 Sitze
    • FDP: 7,75% - 3 Sitze
    • Grüne: 7,38% - 2 Sitze
  • 12. Juni 1994
    • SPD: 36,6% - 13 Sitze
    • CDU: 31,0% - 11 Sitze
    • FWG: 6 Sitze
    • Grüne: 4 Sitze
    • FDP: 2 Sitze
Wahlbeteiligung: 70%, 11.781 Stimmen

Bürgermeister vor 1939

  • Nieder-Ingelheim
    • Weitzel um 1881
    • Leonard Muntermann (DDP, 1912 - 7. April 1932)
  • Ober-Ingelheim
    • Dr. Georg Rückert (Februar 1932 - April 1933)
    • Gaul (1933-)

(Ober-) Bürgermeister seit 1939

Bürgermeister seit 1946, Oberbürgermeister ab 1972

  • 1939-1945: Franz Bambach (NSDAP)
  • 15. April 1945 - 23. Juni 1945: Georg Schick
  • 23. Juni 1945 - : Dr. iur. Georg Rückert (SP)
  • 22. September 1946-1948: Dr. iur. Georg Rückert (SP)
  • 1949 - 1. Oktober 1956: Dr. rer. pol. Heinz Brühne (SPD)
  • 1957-1964: Heinz Kühn (Ingelheim)
  • 1964-1965: Albert Saalwächter (Ingelheim)
  • 1966-1972: Hans-Ulrich Oehlschlägel, BM (SPD)
  • 1972-1975: Hans-Ulrich Oehlschlägel, OB (SPD)
  • 1975-1995: Anno Vey (CDU)
  • 1995- : Dr. Joachim Gerhard (CDU)

Wappen

Blasonierung: In Silber ein schwarzer, rot bewehrter und bezungter Adler.

Der Adler ist der Reichsadler. Die Herkunft des Wappens erklärt sich über die Reichsfreiheit des Ingelheimer Grundes.

Alte Wappen

Nieder-Ingelheim (1530-1939)
Ober-Ingelheim (bis 1939)
Nieder-Ingelheim: In Silber ein schwarzer, rot bewehrter Adler hinter einer durchgehenden roten Zinnenmauer.
Ober-Ingelheim: In Silber ein schwarzer, rot bewehrter und bezungter Adler.


Patenschaften

  • Airbus Ingelheim am Rhein D-ABJE, Boeing 737-530, SN 25310/2126
  • Bis zur Außerdienststellung am 28. Juni 2001 bestand eine Partnerschaft zu S58 Pinguin, einem Schnellboot der Deutschen Marine.

Städtepartnerschaften

Am 24. Oktober 1975 wurde die Dreierpartnerschaft zwischen Ingelheim, Autun und Stevenage offiziell besiegelt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Ingelheimer Fassenacht

Es gibt in Ingelheim eine gut ausgeprägte Fassenachtkultur die allerdings sehr unter dem Einfluss aus der Mainzer Fassenacht steht. Insgesamt 4 Vereine zählt die Stadt:

  • Carneval-Verein „Wäschbächer" 1885
  • Carnevalverein Frei-Weinheim
  • Ingelheimer Carnevalverein
  • Narrenclub Ingelheim 1987

Museen

Das Museum bei der Kaiserpfalz informiert in einer eigenen Abteilung über die nach 785 von Karl dem Großen in Ingelheim erbaute Kaiserpfalz. Präsentiert werden archäologische Kleinfunde, Objekte aus dem Bereich der Bauplastik sowie ein anschauliches Modell des einst imposanten Bauwerks. Reste der Kaiserpfalz sind in unmittelbarer Nähe des Museums zu besichtigen. Von europäischer Bedeutung ist der 1996 gefundene goldene Solidus, die bisher einzige gefundene Goldmünze mit dem Bildnis Karls des Großen [2]

Musik

  • Sinfonieorchester des Weiterbildungszentrums
  • Ingelheimer Konfettis ( Show und Gesangsgruppe )
  • Ingelheimer Kantorei
  • Bläserchöre Ingelheim
  • Carolus Magnus-Ingelheimer Kaiserpfalzbläser
  • Telemann-Chor Ingelheim

Gesangsvereine

    • GV Liederkranz 1857
    • GV Einigkeit 1885
    • GV Germania 1862
    • MGV 1866
    • Schubert-Quartett 1924 e.V.

Bauwerke

Die Stadt verfügt über eine Reihe sehenswerter historischer Bauwerke.

Weitere

Parks

  • Kommerzienrat-Boehringer-Anlage
  • Emmerlingscher Park
  • Rosengärtchen
  • Uffhubtor-Anlage

Naturdenkmäler

Bienenfresser über Ingelheim
  • Kalkflugsande bzw. Kalkflugsanddünen

In den Gemarkungen Nieder-Ingelheim und Frei-Weinheim, im wesentlichen nördlich der Autobahn entlang der Konrad-Adenauer-Straße, aber auch südlich der Autobahn - sogar innerhalb des Werksgeländes der Firma Boehringer Ingelheim - befinden sich Kalkflugsande. Ebenso befindet sich ein Vorkommen im Bereich der Griesmühle.

Diese Erdformationen stehen unter Naturschutz nach dem rheinland-pfälzischen Landespflegegesetz. Ihre Beschädigung, Beseitigung etc. gilt als unausgleichbarer Eingriff in Natur und Landschaft. Städtebauliche Nutzungen in Bereichen von Kalkflugsanden sind daher regelmäßig ausgeschlossen bzw. werden nur in ganz besonderen Ausnahmefällen genehmigt. Zwei solcher Ausnahmefälle waren der Bau der Konrad-Adenauer-Straße (von der Autobahnbrücke bis zur Rheinstraße) und der Bau der Kindertagesstätte an der Sporkenheimer Straße.

Sport

  • 1. Schwimmsportverein Ingelheim 1966 e.V.
  • RV Ingelheim
  • SpVgg Ingelheim
  • TUS Ober-Ingelheim
  • Turngemeinde 1847 Corp. Nieder-Ingelheim
  • SV Ingelheim 1949 e.V.
  • VfL Frei Weinheim
  • HSC Ingelheim
  • TV Frei-Weinheim
  • MFG-Ingelheim e.V. - Modellfluggruppe Ingelheim e.V.
  • TSC Ingelheim
  • FSC Ingelheim 07

Gemeinwesen

  • Mütter- und FamilienZentrum e.V. MütZe

Ansässig im alten Gymnasium in Ober-Ingelheim ist die MütZe zu finden. Die MütZe kümmert sich um einen generationsübergreifenden Austausch aller Ingelheimer Bewohner. Babysitterbörse, Handarbeitsstunden, Frühstück und Mittagessen, Hausaufgaben- und Ferienbetreuung werden regelmäßig angeboten, sowie Kurse und Veranstaltungen rund um alle Familienthemen von Baby über Gesundheit bis hin zu Kreativität.

In Ingelheim bestehen außerdem noch ein Haus der Jugend (weicht bald einem Einkaufszentrum wird durch einen Neues HdJ ersetzt) und ein Mehrgenerationshaus

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Seit 1972 jährliche Folk-Musikveranstaltung, das Eurofolkfestival Ingelheim auf dem Burgkirchen-Festgelände. Es gilt als eines der Nachfolgefestivals der berühmten Waldeck-Festivals. Ein Großteil der Besucher besteht aus Menschen der Hippiekultur und Jugendlichen aus der Umgebung wie auch aus ganz Deutschland. Die Besucherzahl variiert zwischen 2000 bis 3000 Besuchern. Es findet meist zwischen Mitte Juni bis Mitte Juli statt und dauert immer von Freitag bis Sonntag. Vom Ingelheimer Eurofolkfestival aus wurde 1974/75 das OpenOhr Festival in Mainz gegründet.
  • Hafenfest auf der Jungau, alljährlich Anfang August.
  • Ingelheimer Rotweinfest auf dem Burgkirchen-Festgelände, findet alljährlich vom letzten Wochenende im September bis zum ersten Wochenende im Oktober statt.
  • Kerb in Groß-Winternheim, 2. Wochenende im September
  • Internationale Tage, alljährlich seit 1959.
  • Umsonst-und-drinnen, internationales Musikfestival für Nachwuchsgruppen.
  • Kinderfest der DPSG Ingelheim, alljährlich an Christi Himmelfahrt seit 1969 auf der Jungau in Frei-Weinheim.
  • Entekerb, im Oktober in Frei-Weinheim.
  • Altstadtfest, 2. Wochenende im August, veranstaltet vom NCI
  • Fest der Generationen, zweiter Samstag im September rund ums alte Gymnasium, veranstaltet von der MütZe

Kulinarische Spezialitäten

Regionale rheinhessische Spezialitäten sind Spargel oder Schattenmorellen.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Die A 60 führt durch das Stadtgebiet und hat dort zwei Anschlussstellen. Die B 41 endet in Ingelheim. Die Autobahnen A 61 und A 63 liegen in unmittelbarer Nähe. Über die Autobahn ist der Flughafen Frankfurt in rund 30 Minuten zu erreichen. Der Flughafen Frankfurt-Hahn ist über die Bundesautobahnen A 60 und A 61 sowie die B 50 in rund 50 Minuten zu erreichen.

Ingelheim liegt an den Bahnstrecken Mainz-Bingen-Köln (Linke Rheinstrecke) und Saarbrücken-Mainz-Frankfurt. Zwischen Ingelheim-Nord und Oestrich-Winkel verkehrt eine Rheinfähre. Die Stadtteile sowie die umliegenden Gemeinden bedienen Stadtbus- sowie Regionalbuslinien der Omnibusverkehr Rhein-Nahe GmbH. Der Schienennahverkehr wird über den Rhein-Nahe-Nahverkehrsverbund bedient.

Ansässige Unternehmen

Landwirtschaftliche Erzeugnisse

Größte
Weinbaugemeinden
im Anbaugebiet
Rang nach
Rebfläche
(innerhalb
von RLP)
Bestockte
Rebfläche
Rebsorten
Weißwein Rotwein
ha  %
  26228 67,4 32,6
Worms 3 1490 59,6 40,4
Nierstein 6 783 75,6 24,4
Alzey 8 769 69,0 30,1
Westhofen 9 764 68,7 31,3
Alsheim 10 704 69,3 30,7
Bechtheim 11 654 70,2 29,8
Ingelheim am Rhein 12 641 45,1 54,9
Flörsheim-Dalsheim 13 635 65,0 35,0
Bingen am Rhein 15 590 72,6 27,4
Saulheim 16 508 72,2 27,8
Osthofen 20 464 67,8 22,2
Guntersblum 21 461 71,8 28,2
Dittelsheim-Heßloch 23 446 68,6 31,4
Stadecken-Elsheim 24 433 69,2 30,8
Quelle: Weinbau 2005/2006.
Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz
Bad Ems, Mai 2006.

Von den 4987 Hektar Gemarkungsfläche werden 641 Hektar für Weinbau und 1373 Hektar für Ackerbau genutzt. Die landwirtschaftlichen Hauptprodukte sind Sauerkirschen, Spargel und Wein. Obwohl die Stadt in einer vom Weißwein dominierten Region liegt, werden in Ingelheim am Rhein auf 54,9 Prozent der bestockten Rebfläche Rotweinsorten angebaut. Mit 641 Hektar bestockter Rebfläche ist die Stadt außerdem nach Worms (1.490 Hektar), Nierstein (783 Hektar), Alzey (769 Hektar), Westhofen (764 Hektar), Alsheim (704 Hektar) und Bechtheim (654 Hektar) größte Weinbaugemeinde Rheinhessens und eine der größten im gesamten Bundesland Rheinland-Pfalz.

Das Fachgebiet Gemüsebau der Forschungsanstalt Geisenheim betreibt in Ingelheim ein Spargelversuchsfeld. Die Forschungsergebnisse können im Internet eingesehen werden. [3]

Medien

Lokale Tageszeitung: Allgemeine Zeitung Ingelheim innerhalb der Rhein Main Presse, herausgegeben von der Verlagsgruppe Rhein Main, Mainz.

Stadtfernsehen "Blickpunkt Ingelheim", welches jeden Montag und Dienstag auf dem Regionalen Kanal K3 auf Sendung geht.

Öffentliche Einrichtungen

Bildung

Ingelheim beherbergt:

  • drei Grundschulen (Präsident-Mohr-Grundschule, Theodor-Heuss-Grundschule, Brüder-Grimm-Grundschule)
  • eine Grund- und Hauptschule (Pestalozzi-Grund- u. Hauptschule)
  • eine Berufsbildende Schule, die BBS Ingelheim
  • eine Schule für Lernbehinderte (Albert-Schweitzer-Sonderschule)
  • eine Realschule, die Kaiserpfalz-Realschule
  • eine Integrierte Gesamtschule "Kurt Schumacher"
  • ein Gymnasium, das Sebastian-Münster-Gymnasium

Unter dem Dach des Weiterbildungszentrums Ingelheim arbeiten:

  • Volkshochschule,
  • Fridtjof-Nansen-Akademie für politische Bildung,
  • Musikschule und
  • Jugendbildungswerk.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

  • Albert Gerhard de Roock (* 1787 in Zaltbommel (Holland); † 22. August 1867 in Ingelheim), am 8. August 1863 zum Ehrenbürger von Nieder-Ingelheim ernannt.
  • Kommerzienrat Albert Boehringer (* 1861 in Stuttgart; † März 1939 in Ingelheim), 1921 zum Ehrenbürger von Nieder-Ingelheim ernannt.
  • Albert Boehringer (* 7. Juni 1890 in Ingelheim; †) Am 7. Juli 1951 zum Ehrenbürger von Ingelheim ernannt
  • Georg Rückert (* 8. November 1901; † 12. September 1990), Regierungspräsident i.R. und erster Nachkriegsbürgermeister von Ingelheim.
  • Andreas Saalwächter (* 24. Oktober 1876 in Nieder-Ingelheim; † 10. August 1967 ebd.), Heimatkundler. Am 13. Oktober 1953 Ehrenbürger von Ingelheim. Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande.
  • René Monrose, Bürgermeister von Autun. 1965 Ehrenbürger von Ingelheim.
  • Robert Boehringer, Unternehmer und Lyriker, 1974 Ehrenbürger von Ingelheim
  • Marcel Lucotte (* 16. Januar 1922; †), Bürgermeister von Autun. Ehrenbürger von Ingelheim.
  • Christian Rauch (* 1878; † 31. Januar 1976), Archäologe. Am 16. Dezember 1974 Ehrenbürger von Ingelheim.
  • Brian Hall, ehemaliger Bürgermeister von Stevenage und Leader of the Council (Vorsitzender der Mehrheitsfraktion). Im September 2005 zum Ehrenbürger ernannt.

Söhne und Töchter der Stadt

Sebastian Münster

Weitere Persönlichkeiten

Literatur- und Kartenverzeichnis

  • Hans-Georg Meyer; Gerd Mentgen: Sie sind mitten unter uns: zur Geschichte der Juden in Ingelheim. Ingelheim 1998 ISBN 3-924124-29-9
  • Friedrich, Reinhard [Hrsg.]: Karl der Große in Ingelheim: Bauherr der Pfalz und europäischer Staatsmann; Katalog zur Ausstellung im Alten Rathaus Nieder-Ingelheim, 29. August bis 27. September 1998. Ingelheim 1998. ISBN 3-00-003290-8
  • Landesamt für Vermessung und Geobasisinformation Rheinland-Pfalz: Ingelheim am Rhein. Topographische Karte 6014 (1:25.000). ISBN 3-89637-076-6

Dokumente

  • Bild von Oberingelheim aus J.F. Dielmann, A. Fay, J. Becker (Zeichner): F.C. Vogels Panorama des Rheins, Bilder des rechten und linken Rheinufers, Lithographische Anstalt F.C. Vogel, Frankfurt 1833

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Deutscher Wetterdienst, Normalperiode 1961–1990
  2. Webseite der Kaiserpfalz Ingelheim.
  3. Geisenheimer Online-Beratungssystem: [www.asparagus-info.org]

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