- Kanton Oberingelheim
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Der Kanton Oberingelheim (franz.: Canton de Oberingelheim) war einer von zehn Verwaltungseinheiten, in die sich das Arrondissement Mainz im Département du Mont-Tonnerre gliederte. Der Kanton war in den Jahren 1798 bis 1814 Teil der Ersten Französischen Republik (1799–1804) und des Ersten Französischen Kaiserreichs (1804–1814).
Inhaltsverzeichnis
Lage
Hauptort des Kantons ist Oberingelheim. Die Grenze nach Norden bildet der Rhein, nach Westen der Kanton Bingen und der Kanton Wöllstein, nach Süden die Kantone Niederolm und Wörrstadt.[1]
Vor der Annexion des linken Rheinufers in den französischen Revolutionskriegen gehörte das Gebiet des Kantons Oberingelheim überwiegend zum reichsunmittelbaren Ingelheimer Grund. Weitere Gebiete gehörten zu Kurmainz, Kurpfalz und zur Grafschaft Saarbrücken.[2]
1814 wurde das Donnersberg Département und damit auch der Kanton Oberingelheim vorübergehend Teil des Generalgouvernements Mittelrhein. Durch Artikel 47 der Wiener Kongressakte über die Gebietsaufteilung gelangte der Kanton an das Großherzogtum Hessen und wurde in die Provinz Rheinhessen eingegliedert.
Verwaltungsgliederung
Der Kanton Oberingelheim gliederte sich in 18 Gemeinden, die von 11 Mairies verwaltet wurden. Im Jahr 1806 lebten im Kanton insgesamt 12.449 Einwohner.[3]
Gemeinden
nach Schaab[4]:
- Mombach, Budenheim, Heidesheim mit Wackernheim und Gau-Algesheim waren zuvor kurmainzisch verwaltet
- Ober-Ingelheim, Nieder-Ingelheim, Frei-Weinheim, Groß-Winternheim, Sauer-Schwabenheim, Bubenheim
- Horrweiler, Aspisheim, Appenheim, Nieder-Hilbersheim, Engelstadt und Elsheim, zuvor kurpfälzisch
- Exklave Jugenheim in Rheinhessen der Grafschaft Saarbrücken
Landwirtschaftliche Nutzfläche
Im Historisch-statistischen Jahrbuch des Departements vom Donnersberg für die Jahre 9 bzw. 10 der fränkischen Republik [5] wird die Landwirtschaftliche Nutzfläche folgendermaßen beschrieben:
- Terres labourables (Ackerfelder): 6436,48 Hektar
- Prés (Grünland): 573,84 Hektar
- Vignes (Rebfläche): 591,60 Hektar
- Forêts (Wälder): 762,96 Hektar
Einzelnachweise
- ↑ Wilhelm Hesse: Rheinhessen in seiner Entwickelung von 1798 bis Ende 1834 | ein statistisch-staatswirthschaftlicher Versuch, Mainz, Verlag Kupferberg, 1835
- ↑ Ludwig Petry: Der Ingelheimer Grund vom Ausgang des 14. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts. in: Johanne Autenrieth, ( Hrg.): Ingelheim am Rhein. Ingelheim, Boehringer, 1964, S. 201 ff
- ↑ Heinrich Steinmetz: Das linksseitige Rheingebiet unter der Herrschaft der Franzosen 1792 - 1813. Unter besonderer Berücksichtigung des Donnersbergs-Departements., Kaiserslautern, Kayser, 1913
- ↑ Karl Anton Schaab: Geschichte der Stadt Mainz. vier Bände, Mainz 1841–1851, Band 3: (1847) Geschichte der Großherzoglich Hessischen Rheinprovinz
- ↑ Friedrich Lehne: Historisch-statistisches Jahrbuch des Departements vom Donnersberge für die Jahre 9 bzw. 10 der fränkischen Republik, Mainz, Pfeiffer bzw. Craß, 1801 bzw. 1802
Die Arrondissements im Département du Mont-Tonnerre 1798–1814Mainz (Mayence) mit den Kantonen
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