- Oberleitungsbus Castellón de la Plana
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Linie T1 Streckenlänge: 2,037 [1] km LegendeUniversidad Jaime I Avda. Sos Baynat Paseo Universidad Riu Sec Pintor Oliet Parque Ribalta Grao (ab Ende 2011 / Anfang 2012)
Der Oberleitungsbus Castellón de la Plana ist der einzige Oberleitungsbus-Betrieb in Spanien. Am 25. Juni 2008 fand die offizielle Eröffnungsfeier der ersten und bislang einzigen Linie in der Universitätsstadt Castellón de la Plana statt. Betrieben wird sie von der örtlichen Verkehrsgesellschaft Autotransportes Colectivos Castellonenses S.A., abgekürzt ACCSA. Neunzehn Jahre nach der Schließung des Betriebs in Pontevedra, er wurde 1989 stillgelegt, verkehren damit wieder Oberleitungsbusse in Spanien.Eine Besonderheit des Betriebs in Castellón ist die überwiegend auf Eigentrassen basierende Streckenführung sowie die optische Spurführung nach dem französischen System CiVis. Vor seiner Einführung wurde das System örtlich als TVRCas – Transporte en Vía Reservada de Castellón bezeichnet, seit seiner Eröffnung wird es jedoch unter dem Markennamen TRAM geführt.[1] Dieses Kürzel steht für TRAnsporte Metropolitano de la Plana.
Die neue Obus-Linie T1, zur Abgrenzung von der konventionellen Omnibuslinie 1 mit dem Zusatz T für TRAM bezeichnet, bedient insgesamt fünf Haltestellen. Mit einer Streckenlänge von nur 2,037 Kilometern ist sie derzeit der kleinste Obus-Betrieb Europas und einer der kleinsten der Welt. Noch kürzer sind nur die Obusstrecken in den chinesischen Städten Handan (circa ein Kilometer) und Tai'an (1,75 Kilometer).[2][3]
Vorhanden sind drei zwölf Meter lange dreitürige Solo-Obusse des Typs Cristalis vom französischen Hersteller Irisbus. Sie tragen die Betriebsnummern 146 bis 148 und verkehren in den Hauptverkehrszeiten im Fünf-Minuten-Takt. In den Schwachverkehrszeiten sowie in den Semesterferien wird mit nur zwei Fahrzeugen im Acht-Minuten-Takt gefahren. Am Wochenende verkehrt hingegen nur ein Wagen alle 15 oder 30 Minuten. Die einfache Fahrt dauert sieben Minuten.
Die Fahrzeuge besitzen einen starken Diesel-Hilfsantrieb um auch ihr abseits der Strecke liegendes Depot erreichen zu können. Ebenso wenden die Wagen an der provisorischen Endstelle Parque Ribalta mit dem Hilfsmotor. Dort steht zwar ein Kreisverkehr als Wendeschleife zur Verfügung, dieser ist aber nicht elektrifiziert. Später sollen außerdem auch in der historischen Innenstadt von Castellón Abschnitte ohne Oberleitung befahren werden, dadurch sollen optische Beeinträchtigungen des Stadtbilds vermieden werden.
Zur Jahreswende 2011/2012 ist geplant, die bestehende Linie um 3,87 Kilometer bis zum Hafen Grao zu verlängern.[4] Später soll eine zweite Linie folgen, ebenfalls überwiegend auf Eigentrasse und mit optischer Spurführung. Weitere ähnliche Projekte in der Provinz Valencia sind in Planung.
In Castellón bestand bereits ab 1962 ein kleiner Obus-Betrieb mit nur vier Wagen des Herstellers Pegaso, dieser konnte sich aber gegenüber der Konkurrenz von Schmalspurbahn und zahlreichen Dieselbuslinien nicht durchsetzen. Er wurde deshalb schon 1969, nach nur sieben Betriebsjahren, wieder eingestellt.
Einzelnachweise
- ↑ a b Jürgen Lehmann, Bericht über die Betriebseröffnung
- ↑ Handan - Kleiner Betrieb mit rund einem Kilometer Linienlänge
- ↑ Unter zwei Kilometer Trolleybuslinie
- ↑ Langsamer Projektfortschritt
Weblink
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