- Oberman. Roman in Briefen
-
Oberman. Roman in Briefen ist ein Briefroman des französischen Schriftstellers Étienne Pivert de Senancour, (1770 - 1846), der 1801 in Paris begonnen, 1803 in der Schweiz vollendet und 1804 in zwei Bänden veröffentlicht wurde. Er gilt als eines der wichtigsten Werke der französischen Frühromantik.
In dem Werk gibt es keine klare Handlung: der Protagonist schreibt an einen (möglicherweise imaginären) Empfänger, der genauso im Dunklen verbleibt wie andere Figuren. Während Oberman in die Schweiz reist, gibt er sich philosophischen Betrachtungen hin, die er in seinen Briefen verewigt. Oberman wird von einer „tristesse d'une vague profonde“, einer unerklärlichen Melancholie heimgesucht, die ihn von einem Ort zum anderen treibt, verzweifeln lässt und zur Untätigkeit verdammt. Typisch romantisch im Oberman sind die schwärmerischen Naturbeschreibungen.
Vielen Künstlern diente Oberman als Inspirationsquelle, u.a. Liszt oder Delacroix. Liszt nannte Oberman „das Buch, das stets mein Leid betäubt“. Vallée d'Obermann ist der Titel eines Klavierstückes aus den Années de pelerinage
Der Briefroman diente als Vorlage für das gleichnamige Hörspiel von Rainer Römer (hr 2006), das im März 2006 als Hörspiel des Monats ausgezeichnet wurde.
Sekundärliteratur
- Barth, P.: Die Naturschilderung in Senancours Obermann. (Diss) Tübingen 1911
Siehe auch
Kategorien:- Literarisches Werk
- Literatur (Französisch)
- Romantik (Literatur)
- Roman, Epik
Wikimedia Foundation.