- Oberndorf a.Lech
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Schwaben Landkreis: Donau-Ries Höhe: 407 m ü. NN Fläche: 19,36 km² Einwohner: 2367 (31. Dez. 2007) Bevölkerungsdichte: 122 Einwohner je km² Postleitzahl: 86698 Vorwahl: 09090 Kfz-Kennzeichen: DON Gemeindeschlüssel: 09 7 79 196 Adresse der Gemeindeverwaltung: Eggelstetter Str. 3
86698 Oberndorf a.LechWebpräsenz: Bürgermeister: Hubert Eberle Oberndorf am Lech (amtlich: Oberndorf a.Lech) ist eine Gemeinde im schwäbischen Landkreis Donau-Ries.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Oberndorf a. Lech liegt in der Region Augsburg kurz vor der Mündung des Lech in die Donau.
Gemeindeteile sind Oberndorf, Eggelstetten und Flein. Es existieren folgende Gemarkungen: Eggelstetten, Oberndorf a.Lech.
Geschichte
Hochmittelalter
Oberndorf wird im Jahr 1093 erstmals in einer Schenkungsurkunde urkundlich erwähnt.
Dabei wird ein Heinrich von Oberndorf als Zeuge aufgeführt.
Es ist anzunehmen, dass es sich bei Heinrich von Oberndorf um den Sohn von Berta und dem Pfalzgrafen von Tübingen handelt. Ob jedoch bereits zu diesem Zeitpunkt eine Burg oder ein Schloss in Oberndorf stand, ist nicht bekannt. Die erste urkundliche Erwähnung wurde von Walter Wolf aus Donauwörth übersetzt. Der Wortlaut der Urkunde ist im Buch anlässlich von „900 Jahre Oberndorf * Eggelstetten * Flein 1093-1993 - Bilder aus unserer Heimat“ mit 300 Jahren Häuserchronik von 1992 auf Seite 27 abgedruckt.
Die Marschälle von Oberndorf
Pfarrer Heinrich Heldwein schreibt in seinem Buch „Aus vergangenen Tagen der Pfarrei Oberndorf“, dass schon um das Jahr 1000 ein bischöfliches Marschallamt in Oberndorf bestand, weil Mangold von Werth (Donauwörth) das Vogteiamt über die Lehenszugehörungen dieses Marschallamtes innegehabt hat. Adam Horn schreibt, Oberndorf wurde als oberes Dorf von Genderkingen aus besiedelt und benannt. Es erscheint früh als Sitz eines Adelsgeschlechtes, als dessen ältester Vertreter 1127 Marchward von Oberndorf genannt wird, der bald darauf als bischöflicher Ministeriale erscheint.
Bischof Siegfried II. wurde im Jahr 1077 vom König Heinrich zum Bischof von Augsburg erhoben. Im Buch von Friedrich Zoepfel steht, dass es denkbar wäre, dass er jenem Geschlecht zugehörte, aus dem sich die hochstiftischen Truchsessen von Donnersberg und Kühlental und die Reichsmarschalle von Rechberg abzweigten. In der Urkunde 198 des Bistums Augsburg, welche vom Besitz der Kirche in Flein berichtet, wird gleichfalls ein Salmann Siegfried von Donnersberg genannt.
Der Oberndorfer Ortsadel war seit 1150 Marschall der Bischöfe von Augsburg, seit 1386 besaßen sie auch das Truchsessenamt. Bis ins 15. Jahrhundert war Oberndorf im Besitz der Familie, 1533 verkaufte Wolf von Donnersberg Oberndorf mit allem Zubehör an die Fugger. Oberndorf am Lech wurde Obervogtamt der Grafen Fugger-Glött.
Herrschaft der Fugger
Mit dem Kauf des Schlosses von Oberndorf im Jahr 1533 durch Anton Fugger kam es mit den umliegenden Orten immer wieder zu Verhandlungen und Streitfällen. Das Patronatsrecht und den Kirchensatz von Eggelstetten erwarb das Haus Fugger im Jahre 1537, den von Oberndorf im Jahre 1539. Im Jahr 1576 wurde ein Vertrag zwischen der Herrschaft Oberndorf und der Stadt Rain geschlossen. Aus einer Originalurkunde ist die Einleitung des Vertrages zu lesen, die Übersetzung in heutiger Schrift folgt nachstehend.
- „Zu Wissen und Kund sei allgemein, dass zwischen dem wohlgeborenen Herrn Max Fugger, früher zu Kirchberg und Weißenhorn, als Inhaber der Herrschaft Oberndorf zum einen und dem Bürgermeister und dem Rat der Stadt Rain von gemeiner Statt wegen anderteils beiderseits zu selber guter Gelegenheit folgende Verwechslung und gütlicher Vertrag auf ein stets unwiderrufliches Ende errichtet, abgeredet und beschlossen worden.“
In diesem Vertrag beschreibt die Herrschaft Oberndorf die Grenzen des Bayerngrießes und dem Fuggerwald. Als sogenannte Marksteine wird ein „koppelter Felber“, der Mühlbach, ein „zwuzleter Birnbaum, darin ist ein Kreuz gehauen“, drei Eichenmarkstellen, welche eine „Kröde nach über den Lech auf ein koppedes Birnbäumlein“ nennt, angegeben. Neben dem Bayergrieß wird auch von dem sogenannten Zankgrieß berichtet. Die Herrschaft Oberndorf besaß auch die Gerichtsbarkeit. Dies dürfte der Anlass zur Errichtung eines Schnellgalgens gewesen sein. An welcher Stelle dieser Galgen jedoch errichtet wurde, ist aus dem Brief von Kurfürst Ferdinand an Graf Fugger nicht ersichtlich. Aus einem Originaldruck wird die Einleitung des Briefes in der Übersetzung der Chronik von 1992 auf Seite 36 wiedergegeben.
Bayerische Herrschaft
Mit der Rheinbundakte 1806 kam der Ort zu Bayern. Diese Linie der Fugger unterwarf sich 1806 freiwillig. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde Oberndorf am Lech, bestehend aus den Ortsteilen Oberndorf am Lech, Eggelstetten und Flein.
Einwohnerentwicklung
Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden 1970 1.850, 1987 dann 1.907 und im Jahr 2000 2.312 Einwohner gezählt. Heute leben in Oberndorf 2.383 Einwohner (2006).
Politik
Bürgermeister ist Hubert Eberle. Er wurde im Jahr 2002 Nachfolger vom derzeitigen Landrat des Landkreises Donau-Ries, Stefan Rößle (CSU).
Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 1.042 T€, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 224 T€.
Wappen
Die Wappenbeschreibung lautet: In Silber drei oben gezinnte blaue Balken, im Ganzen belegt mit einer heraldischen goldenen Lilie.
Gemeindepartnerschaften
- Costermano in Italien
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft
Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 213 und im Bereich Handel und Verkehr 115 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 820. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine, im Bauhauptgewerbe drei Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 38 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 989 ha, davon waren 841 ha Ackerfläche.
Bildung
Es gibt seit folgende Einrichtungen (Stand: 1999):
- Kindergärten: 100 Kindergartenplätze mit 96 Kindern
- Volksschulen: 1 mit 7 Lehrern und 150 Schülern
Weblinks
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