- Obligato
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Obligato bezeichnet in der klassischen Musik, dass eine Stimme in einem Instrumental- oder Vokalstück nicht weggelassen werden darf, im Gegensatz zur Partitur-Angabe „ad libitum“. Ihre Wurzeln hat diese Angabe in der Barockmusik, wo im Gegensatz zu einer ausgeschriebenen Obligato-Stimme Continuo-Stimmen meist nicht voll ausgeschrieben waren; dagegen wurde in Partituren ab dem 19. Jahrhundert meist jede Stimme ausgeschrieben, so dass die Verwendung des Zusatzes selten wurde. Die Angabe eines Instruments mit dem Zusatz Obligato bedeutet beispielsweise, dass dieses nicht weggelassen werden darf wie die Violine obligat in der Salonmusik. Der Name kommt aus dem Italienischen, wo es „festgelegt, verbindlich“ bedeutet.
Im Jazz kann Obligato auch eine improvisierende Begleitung zur Hauptstimme bedeuten. Der Ausdruck wird zunächst vor allem im New Orleans Jazz in Bezug auf die Improvisation der Klarinette verwendet, die das die Melodiestimme spielende Kornett umspielt. Aber auch in anderen Jazzformen kann das Obligato vorkommen. So z. B. u. a. im Zusammenspiel von Billie Holiday und Lester Young oder Gerry Mulligan und Paul Desmond
In Musiktraktaten des 16. und des 17. Jahrhunderts wurde obligato auch gleichsinnig zu einer ostinaten Stimme des Generalbasses verwendet.
Weblinks
- Handwörterbuch der musikalischen Terminologie (PDF-Datei; 25 kB)
Kategorie:- Musizierpraxis
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