- Offensive 77
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Der Begriff Offensive 77 wurde sowohl von der Rote Armee Fraktion (RAF), wie auch von Medien und Ermittlungsbehörden im Zusammenhang mit den Terroranschlägen der Gruppe ab 1977 verwendet. [1] Ziel der Offensive war die Befreiung der inhaftierten Terroristen aus den Gefängnissen. Sie begann mit dem Mordanschlag auf den Generalbundesanwalt Siegfried Buback am 7. April 1977 und endete mit der Todesnacht von Stammheim am 18. Oktober 1977.
RAF-Mitglied Peter-Jürgen Boock sagte dazu:
- Die für 1977 vorgesehenen Aktionen hatten ihren Schwerpunkt in der Befreiung der Gefangenen. Die Gruppe war der Auffassung, daß die Entführung einer einzelnen Person nicht ausreichen würde, um das angestrebte Ziel durchsetzen zu können. Es sollte deshalb eine zweite Person in einem zeitlich kurzen Abstand entführt werden, insbesondere um auch Gegenmaßnahmen durch die Fahndung zu vermeiden. Die beiden Aktionen sollten Schlag auf Schlag erfolgen und sich gegenseitig ergänzen. (Protokoll der Vernehmung von Peter-Jürgen Boock am 1. April 1992) [2]
Der Journalist Butz Peters formulierte später:
- Die "Offensive 77" ist nach Vorstellung der RAF mehr als die bloße Abfolge einzelner Taten. Sie sieht in den aufeinanderfolgenden Angriffen eine "Aktionseinheit": Durch sie soll der Staat immer weiter weich geklopft werden... [3]
Zeittafel Offensive 77
7. April 1977 Mord an Siegfried Buback 28. April 1977 Baader, Ensslin und Raspe zu lebenslänglich verurteilt 1. Juli 1977 Überfall auf ein Waffengeschäft 30. Juli 1977 Jürgen Ponto ermordet 25. August 1977 misslungener Raketenwerfer-Anschlag auf das Gebäude der Bundesanwaltschaft 5. September 1977 Schleyer-Entführung (Deutscher Herbst beginnt) 13. Oktober 1977 Landshut-Entführung 18. Oktober 1977 Todesnacht von Stammheim 19. Oktober 1977 Schleyer tot aufgefunden Siehe auch: Zeittafel Rote Armee Fraktion
Einzelnachweise
- ↑ Butz Peters, Tödlicher Irrtum. Die Geschichte der RAF. Argon-Verlag, Berlin 2004, ISBN 3-87024-673-1. S.774
- ↑ Die zweite Generation der RAF bei extremismus.com
- ↑ Butz Peters, Tödlicher Irrtum, S.378
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