- Offiziersschule des Heeres
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Offizierschule des Heeres
VerbandsabzeichenAufstellung 1956 Land Deutschland Streitkräfte Bundeswehr Teilstreitkraft Heer Typ Schule des Heeres Unterstellung Heeresamt Standort Dresden Kommandeur Kommandeur Brigadegeneral Pfrengle Die Offizierschule des Heeres (OSH) in Dresden ist die zentrale Ausbildungsstätte der Bundeswehr für die Offiziere des Heeres.
Sie bildet vornehmlich Offizieranwärter, Offiziere und Stabsoffiziere des Truppendienstes, Offizieranwärter und Offiziere des Militärfachlichen Dienstes, sowie Reserveoffizieranwärter und Reserveoffiziere in Laufbahn-, Verwendungs- und Sonderlehrgängen aus und ist für die Erziehung aller Offizieranwärter des Heeres auf Basis der Richtlinien für Innere Führung verantwortlich. Sie trägt zur Weiterentwicklung der Grundsätze der Taktik im deutschen Heer bei.
Am 14. September 1998 übergab der Bundesverteidigungsminister Volker Rühe durch einen feierlichen Appell die Offizierschule ihrer neuen Bestimmung. Nach dreijähriger Bauzeit entstand auf dem Areal der historischen Albertstadt die zentrale Ausbildungsstätte. Die Schule untersteht dem Heeresamt.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte der Offizierschulen der Bundeswehr
Nach Gründung der Bundeswehr wurde die Ausbildung der Offizieranwärter des Heeres an drei „Heeresoffizierschulen” (HOS) aufgenommen: 1956 in Hannover (Heeresoffizierschule I) und in Husum (Heeresoffizierschule II; wurde 1958 nach Hamburg verlegt), 1958 in München (Heeresoffizierschule III). Die Heeresoffizierschulen waren gegliedert in einen Kommandostab (seit 1967 Schulstab) und zwei bis drei Lehrgruppen. Für die Ausbildung verfügten sie zusätzlich über ein Lehrbataillon.
Die Heeresoffizierschulen bestanden bis zum 30. Juli 1974, dann übernahm ihre Aufgaben die nunmehrige „Offizierschule des Heeres” (OSH) in Hannover. Bis dahin hatten die drei Heeresoffizierschulen in den verschiedenen, nach Dauer und Ausbildungsinhalten mehrfach geänderten Lehrgängen, etwa 50.000 Offizieranwärter ausgebildet.
Siehe auch: Zur Geschichte der Militärschulen Dresdens
Die Kommandeure der Offizierschulen des Heeres
Heeresoffizierschule I (Hannover 1956-1974)
- Brigadegeneral Gaedcke
- Brigadegeneral v. Kahlden
- Brigadegeneral Lüder
- Brigadegeneral Müller-Lankow
- Brigadegeneral Kerschkamp
- Brigadegeneral Schröder
Heeresoffizierschule II (Hamburg 1958-1974)
- Brigadegeneral Hansen
- Brigadegeneral Willemer
- Brigadegeneral v. Uslar-Gleichen
- Brigadegeneral Eckert
- Brigadegeneral Dr. Wulf
- Brigadegeneral Scheuermann
Heeresoffizierschule III (München 1958-1974)
- Brigadegeneral Hesse
- Brigadegeneral Hoheisel
- Brigadegeneral Lemm
- Brigadegeneral Teusen
- Brigadegeneral Dr. Thormeier
Offizierschule des Heeres (Hannover 1974-1998; Dresden seit 14. September 1998)
- Brigadegeneral Schröder
- Brigadegeneral Dr. Wörmann
- Brigadegeneral Grumer
- Brigadegeneral Röhrs
- Brigadegeneral Boës
- Brigadegeneral Lissinna
- Brigadegeneral Dr. Frhr. v. Steinacker
- Brigadegeneral Frhr. v. Senden
- Generalmajor Albert
- Brigadegeneral von Korff
- Brigadegeneral Bentler
- Brigadegeneral Stier
- Brigadegeneral Pfrengle
Organisation und Struktur
Die maßgeblichen Organisationseinheiten der Offizierschule sind die beiden Lehrgruppen, in denen die Lehre durchgeführt wird. Sie werden von weiteren Organisationseinheiten (Stab, Fachmedienzentrum etc.) in der Wahrnehmung des Lehrauftrages unterstützt. An die Offizierschule ist das Taktikzentrum des Heeres (TZH) angegliedert.
Jede Lehrgruppe setzt sich aus fünf sog. Inspektionen zusammen, die wiederum in je 4-5 Hörsälen von ca. 20 Personen Stärke verschiedene Lehrgänge durchführen.
Die Hörsäle werden von Stabsoffizieren (Dienstgrad: Major oder Oberstleutnant) geführt, die zentraler Ansprechpartner für die Lehrgangsteilnehmer sowie Lehroffiziere für Taktik und Logistik sind. In der Lehre werden die Hörsaalleiter von zahlreichen Fachlehrern (z. B. für Geschichte, Recht, Sport etc.) unterstützt.
Die Inspektionen werden von einem Oberstleutnant (i. d. R. gewesener Bataillonskommandeur) geführt, der zudem für die Politische Bildung der Lehrgangsteilnehmer verantwortlich ist. Der Inspektionschef wird vom Hörsaaloffizier und Inspektionsfeldwebel in der Führung der Inspektion unterstützt.
Dem Hörsaaloffizier (Dienstgrad: Leutnant/Oberleutnant) kommt vor allem in Schwerpunktlehrgängen für Offizieranwärter des Truppendienstes eine herausragende Rolle zu. Er unterstützt das Inspektionspersonal in allen Belangen und ist dadurch die gute Seele der Inspektion. Der Hörsaaloffizier ist den Lehrgangsteilnehmern (Durchschnittsalter 20 Jahre) sowohl in seiner dienstlichen als auch seiner Lebenserfahrung wesentlich näher als das übrige Lehrpersonal. Als junger Offizier, Kamerad und Mensch ist er ihnen Beispiel und Ansprechpartner zugleich. Er schließt damit die Lücke im Ereignis- und Erfahrungshorizont, die aufgrund der hohen Dienstgradstruktur zwischen den Offizieranwärtern (Dienstgrad: Obergefreiter/Hauptgefreiter bis Oberfähnrich) und dem übrigen Lehrpersonal klafft.
Wappen und Verbandsabzeichen
Das Wappen (internes Verbandsabzeichen) der Offizierschule des Heeres symbolisiert die den deutschen Offizier auszeichnenden Tugenden. Historisches Gedenken, ethische Bindungen und die Verpflichtungen der Gegenwart sind in ihm vereint:
Das Eiserne Kreuz gilt seit 1813 über alle Kriege und politischen Veränderungen hinweg als Symbol deutschen Soldatentums. Es mahnt an die wegweisenden Überlegungen zum Verhältnis von Staat, Bürger und Armee, die im Wesentlichen auf General von Scharnhorst zu Beginn des 19. Jahrhunderts zurückgehen.
Der rote Schildgrund symbolisiert die Bindung des Soldatenberufes an das Gewissen und seine Pflichterfüllung bis hin zur Aufopferung des eigenen Lebens. Im 20. Jahrhundert wird die Mahnung an die Pflicht in besonderem Maße verkörpert durch Generaloberst Ludwig August Theodor Beck, Generalmajor Henning von Tresckow und Oberst Claus Graf Schenk von Stauffenberg. Damit soll verdeutlicht werden, dass an der Offizierschule des Heeres nicht das Waffenhandwerk im Vordergrund steht, sondern dass geistige und sittliche Kräfte militärische Führung bedingen. Die Lehre von der Inneren Führung steht gleichbedeutend neben der militärischen Führungslehre vom Gefecht der verbundenen Waffen.
Der Helm der Ritterrüstung verweist auf die Ritterakademie Ettal und die historische Leitfigur des Prinz Eugen.
Die Waffenfarben Schwarz, Rot, Gold symbolisieren die Auftragserfüllung der Offizierschule des Heeres in der Pflicht für den Dienst am Staat zur Wahrung von Recht und Freiheit des deutschen Volkes.
Das Verbandsabzeichen (getragen am linken Ärmel des Dienstanzugs) zeigt ähnlich wie alle Abzeichen der Truppenschulen zwei gekreuzte Schwerter auf rotem Grund. Darüber hinaus signalisiert ein "S", dass es sich um eine der Schule des Heeres handelt. Die silber-schwarze Umkordelung steht im Gegensatz zu den Wappen der anderen Truppenschulen für keine für eine Truppengattung spezifische Waffenfarbe, sondern entspricht der Umrandung z. B. der Divisionsverbandsabzeichen sowie des Heeresamtes, da die Offiziere auch aus allen Truppengattungen stammen. Damit entspricht es insgesamt dem Wappen des Heeresamtes mit einem zusätzlichen "S".
Die Symbolsprache der Offizierschule findet sich im Jahrgangsring wieder, den die Absolventen der OSH tragen dürfen.
Aktuelles
In der Nacht zum Ostermontag 2009 kam es zu einem Brand, bei dem 42 Pkw, Busse und Lastkraftwagen ausbrannten. Unbekannte Täter hatten an vermutlich mindestens drei Stellen des Fuhrparkes Feuer gelegt. Über 20 Löschfahrzeuge waren im Einsatz.[1]
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ sz-online.de: „Das waren keine Anfänger“ - Nach dem Brandanschlag auf die Offizierschule verdichten sich Hinweise auf ein politisches Motiv. (15.4.2009)
Weblinks
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51.07611111111113.765277777778Koordinaten: 51° 4′ 34″ N, 13° 45′ 55″ O
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