- Oidor
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Oidor (spanisch: Zuhörer) war die Bezeichnung der richtenden Mitglieder der Real Audiencias oder Chancillerías, Richtergremien, welche im Königreich Kastilien entstanden sind und zu den höchsten Organen der Rechtsprechung im imperialen Spanien in der Neuen Welt waren. Die Bezeichnung stammt von seiner Aufgabe den Streitparteien im Gerichtsverfahren zuzuhören vor allem bei der fase de alegatos, (Beweisaufnahme). Oidores waren Letrados, Absolventen einer Universität, mit Rechtswissenschafts Habilitation. Oidores ließen sich durch die von Relatores (Parteienvertreter, Anwälten) aufbereiteten Fälle vorstellen. [1]
Inhaltsverzeichnis
Ursprung des Amtes
Sich auf den König beziehend, wurde die Aufgabe der Rechtspflege persönlich wahrgenommen. Am Hof von Alcalá Cortes de Alcalá wurde 1348 beschlossen, das mindestens wöchentlich eine öffentliche Sitzung statt zu finden hat, auf welcher sich die Asesores, welche die königliche Macht vertraten treffen und in seinem Namen richten. Die Oidores bildeten in diesem Zusammenhang ein neues Organ, die Audiencia, welche vom König mit der Rechtspflege betraut wurde.
In den spanischen Kolonien
In den spanischen Kolonien in Amerika wurden die Oidoeres mit den gleichen Aufgaben und Zuweisungen betraut wie in Spanien. Sie hat daneben noch weitere hoheitliche Aufgaben. So fungierten die Oidores de las Audiencias nicht nur als Richter der Audiencia, sondern hatten Aufgaben als Juez de la Santa Cruzada (Militärrichter), Juez de Censos (Richter in Steuerrechtsangelegenheiten), Juez de Bienes de difuntos (Erbrichter) oder Oidor Juez de Casados (Familiengericht).
In Mexiko und Lima gab es das Amt des Alcalde del Crimen (Strafrechtsrichter).
Es kam häufig zu Amtsenthebungen einzelner Oidores.
Beim Tod oder Amtsunfähigkeit eines Gouverneurs oder Vicekönigs wurde der (dienst)älteste Oidor übergangsweise geschäftsführender Gouverneur, obwohl er in der Audiencia saß, welche über die Amtsführung im Streitfall zu entscheiden hatte.
Pedro de Valdivia erhielt von einem Oidor Juez de Casados (Familienrichter), den Bescheid, dass er Inés de Suárez zu verlassen habe und sich seiner Frau Marina Ortiz de Gaete zuwenden sollte.
Oidor Eclesiástico
Oidores eclesiásticos waren Kleriker, mit Kirchenrechtsstudium, welche an Kirchengerichten, über Kirchenrechtssachen entschieden, wozu damals auch peinliche Sachen gehörten.
Einzelnachweise
- ↑ Susan Kellogg Law and the Transformation of Aztec Culture, 1500-1700, University of Oklahoma Press, 2005, 320 Seiten S.10
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