Asgardsrei (Album)

Asgardsrei (Album)
Absurd – Asgardsrei
Veröffentlichung

1999

Label

IG Farben Production

Format(e)

CD

Genre(s)

Black Metal

Anzahl der Titel

5

Laufzeit

27 min 22 s

Besetzung
Studio(s)

Adlerskerbe Studio

Chronik
Facta Loquuntur
(1996)
Asgardsrei Werwolfthron
(2001)

Asgardsrei ist ein Mini-Album der rechtsextremen Black-Metal-Band Absurd. Es wurde 1999 von Steffen Zopf, dem Betreiber des Labels No Colours Records, finanziert und unter dem Fantasie-Label „IG Farben Produktion“ - einer Anspielung auf die mit dem NS-Regime verstrickte I.G. Farben, die vor allem durch die Produktion des Giftstoffes Zyklon B bekannt wurde - veröffentlicht.[1] Es handelt sich um das letzte Album Absurds, an dem die Original-Besetzung (außer Andreas Kirchner) beteiligt war.

Inhaltsverzeichnis

Titelliste

  1. Leben ist Krieg, Krieg ist Leben - 4:06
  2. Asgardsrei - 3:38
  3. Crux Gammata - 2:54
  4. Germanien über alles - 10:09
  5. Sonnenritter - 7:04

Hintergrund

Asgardsrei wird von Hendrik Möbus als erstes „ganzheitliches“ Werk angesehen, das auch vom Konzept und Layout „aufeinander abgestimmt“ wurde. Für ihn bedeutet das Werk die Abkehr vom musikalischen Dilettantismus der ersten Veröffentlichungen. [2] Sein Bruder Ronald hingegen äußerte in einem Interview: „"Asgardsrei" litt unter einem total vermurksten Endmix“[3]

Der Name Asgardsrei (Åsgårdsrei) stammt aus der germanischen Mythologie und bezeichnet die skandinavische Version der Wilden Jagd. Nach den Aussagen der Band im Booklet bezeichnet der Begriff „Asgardsrei“ ein göttliches, germanisches Kriegertum, welches sich während des Mittelalters und der Neuzeit Europas vor allem in den Tempelrittern, den deutschen Ordensrittern und der Waffen-SS gezeigt haben soll. Bestandteil der Asgardsrei seien „arische Werte und Fertigkeiten“ um das Überleben der Rasse und des „heiligen Blutes“ zu sichern. Die Band propagiert hierbei einen mit der Rassenlehre des Nationalsozialismus vermischten Neopaganismus.

Inhalt

Asgardsrei zeigt offen die rechtsextreme Gesinnung der Band. Das Lied „Crux gammata“ (lateinisch für Hakenkreuz), ist instrumental gehalten, im Hintergrund laufen die Rede eines nationalsozialistischen Politikers und die Rede von Otto Ernst Remer, welche er am 20. Juli 1944 vor dem Wachbataillon „Großdeutschland“ in Berlin hielt. Der Text von „Germanien über alles“ verherrlicht die Zeit des Nationalsozialismus und propagandiert ein „seit Äonen schon“[4] existierendes großgermanisches Reich „von Ost bis Engeland / Von der Arktis, vom Eismeer, bis zum südlichen Alpenrand“[4]. Das titelgebende Lied „Asgardsrei“ verherrlicht den Tod auf dem Schlachtfeld.

Aufmachung

Das Cover der Erstpressung zeigt mit Schwertern bewaffnete Krieger bei einem Überfall. Das Logo auf dem Cover hat statt dem Drudenfuß eine rundgebogene Swastika, das inverse Kreuz wurde durch einen Mjölnir ersetzt.

Das Booklet der Erstpressung enthält neben den Liedtexten und dem Text „Ein Ruf zu den Waffen....“, einen Essay von Varg Vikernes. Es wird von Fotografien und Zeichnungen aus dem Dritten Reich illustriert. Wo in den Originalbildern ein Hakenkreuz auftauchte, wurde es durch das damalige Logo der Allgermanischen Heidnischen Front, das Wotans Auge darstellt, ersetzt. Auf der Rückseite des Booklets steht in Runen die Aufforderung „Kämpft und siegt für ein einig Großgermanien“.

Es existieren diverse Nachpressungen des Asgardsrei-Album, die meistens noch zusätzliche Lieder enthalten und mit alternativen Covern ausgestattet sind. Eine von dem US-amerikanischen Label Resistance Records herausgegebene Neuauflage zeigt auf dem CD-Druck einen SS-Offizier vor einer Trommel, auf der die Worte „Adolf Hitler Standarte“ stehen, sowie ein Meer von Hakenkreuzflaggen auf dem Inlay mit dem Text „Absurd hails all those who believes in the Fourteen Words“. Eine auf 100 Kopien limitierte LP-„Spezialversion“, die auf dem polnischen Label „Wolftower Productions“ erschien, zeigt als Frontmotiv einen SS-Totenkopf sowie als Gatefold-Gestaltung ein Foto Adolf Hitlers[5]. Bei der auf demselben Label erschienenen Kassettenversion wurde das Pentagramm des Logos gegen ein schwarzes Hakenkreuz auf rotem (Cover) bzw. weißem (Inlay) Grund ausgetauscht[6].

Promo: Sonnenritter

Das Demo wurde auf 88 Exemplare beschränkt[7]. 88 steht in der rechtsextremen Symbolik für den Hitlergruß.

  1. Germanien über alles - 10:13
  2. Als die Alten jung noch waren - 2:39
  3. Crux Gammata - 2:54

Sonstiges

  • Das Intro zu „Asgardsrei“ wurde von Rob Darken von der polnischen Band Graveland komponiert und aufgenommen[8].
  • Das Lied „Sonnenritter“ wurde von Hendrik Möbus während seiner Haftzeit geschrieben, welches er Josef Maria Klumb schickte, der den Text leicht bearbeitete und mit seiner Band Von Thronstahl die Musik dazu komponierte. Klumbs eigenen Aussagen nach wusste er damals weder von der rechtsextremen Gesinnung Möbus’ noch von dem Sondershausen-Mord.[9]
  • Das Mastering wurde von Peter Kubik von der Band Abigor durchgeführt[10], für welche Hendrik Möbus bereits 1995 einen Liedtext verfasste[11].
  • Die Lieder Asgardsrei, Als die Alten jung noch waren sowie Tod vor Sonnenaufgang wurden 2008 in deutlich besserer Qualität für das Album Der Fünfzehnjährige Krieg neuvertont.

Einzelnachweise

  1. Christian Dornbusch/Hans-Peter Killguss: Unheilige Allianzen Black Metal zwischen Satanismus, Heidentum und Neonazismus, rat (reihe antifaschistischer texte), Unrast Verlag, Hamburg/Münster 2005, S.150
  2. Moynihan, Michael/Søderlind, Didrik: Lords of Chaos, Zeltingen-Rachig: ProMedia, 2002 ISBN 3-936878-00-5, S. 311ff.
  3. Interview mit Ronald Möbus
  4. a b Text zu „Germanien über alles“ im Booklet der CD
  5. Abbildungen bei cultmetal.com
  6. Abbildung in: Christian Dornbusch/Jan Raabe: RechtsRock - Made in Thüringen. Landeszentrale für politische Bildung Thüringen, 2006, ISBN 3-937967-08-7, S. 71.
  7. http://www.thepaganfront.com/absurd/disc.html
  8. Erwähnung auf der Rückseite des Inlays: „Intro wurde komponiert und aufgenommen durch Rob Darken im ISENGARD-Studio. Heil Dir!“
  9. Interview mit Josef Maria Klumb
  10. CD-Eintrag bei Discogs
  11. Booklet des Albums „Nachthymnen“, CD 1995, Napalm Records: „All lyrics by Abigor, except "The Dark Kiss" by JFN.“

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