Totenlieder

Totenlieder
Absurd
Absurd
Gründung 1992
Genre Black Metal, Pagan Metal
Website http://www.hordeabsurd.com
Aktuelle Besetzung
Gesang, E-Bass Ronald Wolf[1] Möbus
Schlagzeug, E-Gitarre Sven „Unhold“ Zimper
Ehemalige Mitglieder
Schlagzeug Hendrik „Jarl Flagg Nidhögg“ Möbus
Gesang, E-Gitarre, E-Bass Sebastian „Dark Mark Doom“ Schauseil
E-Bass Andreas „Chuck Daniels“ Kirchner
E-Gitarre Udo „Damien Thorn“ H.
Gesang Ragnare
Live- und Session-Mitglieder
E-Gitarre Tormentor
Gesang Jens „Asemit“ Fröhlich
Schlagzeug Denis „Herr Rabensang“ Schoner

Absurd ist eine rechtsextreme[2] deutsche Black- beziehungsweise Pagan-Metal-Band aus ursprünglich Sondershausen[3].

Die Band gilt als eine der bekanntesten Gruppen des National Socialist Black Metal[4] und hat in Teilen der Rechtsrock- und Black-Metal-Szenen Kultstatus[5][6].

Absurd zog mit dem durch die Bandmitglieder begangenen Mord und der späteren neonazistische Laufbahn des Mitglieds Hendrik Möbus deutschlandweites Medieninteresse auf sich.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Sondershausen-Mord

Hauptartikel: Mordfall von Sondershausen

Bekannt geworden ist die Band durch den Mord an dem fünfzehnjährigen Sandro Beyer am 29. April 1993. Die drei damals siebzehnjährigen Bandmitglieder Sebastian Schauseil, Hendrik Möbus und Andreas Kirchner lockten Beyer unter einem Vorwand zu einem Treffen und erdrosselten ihn dort gemeinschaftlich mit einem Stromkabel. Anschließend verscharrten sie ihr Opfer in einem Erdloch. Die Täter, vor allem Sebastian Schauseil und Hendrik Möbus, bezeichneten sich sowohl bereits vor der Tat als auch im anschließenden Prozess als Satanisten.[7]

Hendrik Möbus und Sebastian Schauseil wurden als Haupttäter wegen gemeinschaftlich geplanten Mordes, Freiheitsberaubung und Nötigung vom Landgericht Mühlhausen am 9. Februar 1994 zu einer achtjährigen, Andreas Kirchner als Mittäter zu einer sechsjährigen Jugendstrafe verurteilt [8]. In zahlreichen Medienberichten wurde die Tat als „Satansmord“ bezeichnet, obwohl sie sowohl nach Aussagen der Täter wie auch laut einigen Autoren in keinem satanistischen Kontext stand[9]. Der urteilende Richter hingegen betonte in seiner Urteilsbegründung, dass „die ständige Beschäftigung mit satanistischem Gedankengut und mit Tötungsdarstellungen in Filmen“[8] die Hemmschwelle herabgesetzt habe, sodass eine solche Tat möglich wurde, und „die Tat ohne diesen Hintergrund nicht möglich gewesen wäre.“[10]. Allerdings habe die Ausführung der Tat „nicht das geringste mit einem Ritual oder mit einer satanistischen Tat zu tun. […] Es fehlt jeder rituelle Hintergrund, es fehlt die Vorbereitung, es fehlt die Ausstaffierung …“[11]

Während des Gefängnisaufenthaltes der Täter wandte sich die Band einem neuheidnischen Rechtsextremismus zu, was sich später auch im Bandlogo ausdrückte - aus Drudenfuß und umgedrehten Kreuz wurden Swastika und Mjölnir. Hendrik Möbus, auf alten Bildern der Band noch mit einem Irokesenschnitt zu sehen, war laut der ARD-Dokumentation „Der Satansmord - Tod eines Schülers“ „erst Punk, dann Satanist, jetzt Neonazi“ geworden. Seine damalige Freundin äußerte zu seinem Wandel:

„Mich persönlich hat es schon überrascht. Wobei ja rechts und Satanismus vielleicht gar nicht so verschieden sind. Also zumindest in meinen Augen. Weil sie beide sehr menschenverachtend sind und ein sehr elitäres Denken innehaben, und das ist ja auch das, was Hendrik entspricht. Er wollte immer was besonderes sein, und von sich selber hat er ja auch behauptet, dass er elitäre Tendenzen hat, und damit erkläre ich mir seinen Hang zum Rechten.“

Christina, Hendrik Möbus’ damalige Freundin[12]

Im Gefängnis konnten die Täter die Band, welche in Teilen der rechtsextremen Szene zu Kultstatus gelangt war, unter dem Namen „In Ketten“ weiterführen. Die zu dieser Zeit aufgenommene und veröffentlichte Kassette „Thuringian Pagan Madness“ zeigt auf dem Cover das Grab des ermordeten Sandro Beyer mit dem Zusatz: „The cover shows the grave of Sandro B. murdered by horde ABSURD on 29.04.93 AB.“ auf der Innenseite. Am 27. September 2007 wurde eine CD-R-Schwarzkopie, die fälschlicherweise „Black Sun Productions“ aus den USA zugeschrieben wird, von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien indiziert [13]. Am 30. Oktober 2007 erfolgte wiederum die Streichung dieses Tonträgers aus der Liste jugendgefährdender Medien [14]. Noch im Gefängnis wurde das Debütalbum Facta Loquuntur, sowie diverse EPs und Split-Veröffentlichungen eingespielt und über diverse Label, u. a. No Colours Records veröffentlicht.[15]

Aus ihren Jugendstrafen wurden die Bandmitglieder 1998 auf Bewährung entlassen. Da Hendrik Möbus bereits kurze Zeit später gegen die Bewährungsauflagen verstieß, indem er bei einem Konzert der Band am 26. September 1998 in Behringen, für das er als Security Naziskins engagiert hatte, den Hitlergruß zeigte und sein Opfer als „Volksschädling“ verhöhnte, wurde seine Bewährung widerrufen[16]. Er konnte in die USA flüchten und bei dem befreundeten Neonazi und Gründer der „National Alliance“ William Pierce untertauchen, wurde dort aber bald von dem United States Marshals Service aufgegriffen. 2001 kam Möbus nach gescheitertem Asylantrag in den USA zum Absitzen seiner dreijährigen Reststrafe erneut in ein deutsches Gefängnis. Wegen Verhöhnung seines Opfers und Zeigen des Hitlergrußes wurde er erneut zu zwei weiteren Haftstrafen von anderthalb Jahren und acht Monaten verurteilt. Am 15. Mai 2003 wurde Hendrik Möbus wegen Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen sowie Volksverhetzung vom Landgericht Erfurt zu einer vierjährigen Haftstrafe, sein Bruder Ronald Möbus zu zwei Jahren auf Bewährung verurteilt[17]. Im Frühjahr 2007 wurde er aus der Haft entlassen.

Weiterer Werdegang

Seit 1999 existiert die Band in häufig wechselnden Besetzungen und weitgehend ohne Beteiligung der Gründungsmitglieder. Kopf der Band ist seit 2000/2001 Ronald Wolf Möbus, der ältere Bruder Hendriks. Unterstützt wird er durch Sven „Unhold“ Zimper („Luror“, „Cryogenic“), welcher das Schlagzeug sowie die Gitarre einspielt. Zusätzlich sind Jens „Asemit“ Fröhlich sowie Denis „Herr Rabensang“ Schoner von der Geraer NSBM-Band Totenburg regelmäßige Studio- und Livemitglieder der Band. Ob eine feste Besetzung besteht, ist nicht klar, da Möbus keine Aussagen dazu machte und sagte, dass er dazu kein Kommentar abgebe und zudem „Absurd (...) mehr als nur die Summe der involvierten Personen [sei]“. [18]

Ronald Möbus betont dabei immer wieder, dass er zu den ursprünglichen Mitgliedern der Band gehörte, in einem sagte er aus, dass „die tatsächliche Urbesetzung (...) so aus[sah], dass DMD Gitarre spielte und sang“, er die Trommel spielen sollte, diese „Position aber [habe er] schon nach einigen Wochen an JFN übergeben, um ihn in die Band zu integrieren, und wollte dann Bass spielen“. [1] Ob diese Aussage jedoch der Wahrheit entspricht, ist fragwürdig, da Hendrik Möbus selbst angab, dass Absurd am 2. Januar 1992 gegründet wurde, nachdem die Mitglieder (Hendrik Möbus, Schauseil und Andreas Kirchner) schon zuvor längerer Zeit zum Spaß zusammen Musik gemacht hätten, womit man ihn in die Band nicht erst hätte integrieren müssen. [19] Tatsache ist jedoch, dass Ronald Möbus die von der Band aufgenommenen Demoaufnahmen vertrieben hatte.

Die Möbus-Brüder betrieben gegen Ende der Neunziger auch das Plattenlabel „Darker Than Black“, das zum Teil offen rechtsextrem auftrat. Nach sechs veröffentlichten CDs beendete im Oktober 1999 eine Hausdurchsuchung mit anschließender Beschlagnahmung des Dezernats Staatsschutz des Thüringer Landeskriminalamt weitere Aktivitäten. Im Juli 2007 nahm das Label erneut seine Aktivitäten auf, wieder liegt der Schwerpunkt auf der Produktion von Tonträgern von Black-Metal- und NSBM-Bands (etwa Ad Hominem}, die unter anderem über den neuen Online-Versand „Merchant of Death“ vertrieben werden.

Ronald Möbus betrieb das Label Nebelklang, auf dem neben den jeweils aktuellen Absurd-Alben auch andere CDs von Bands, die zum Teil dem neonazistischen Black/Pagan Metal-Spektrum entstammen, veröffentlicht werden.[20] Laut Möbus handelt es sich hierbei um keinen Nachfolger des Labels „Darker Than Black“.[18]

Sebastian Schauseil war bis 2006 Mitglied bei der Neofolk-/Metal-Band Halgadom des Rechtsaktivisten Frank Krämer (Stahlgewitter). Außerdem spielt er zusammen mit unter anderem Sven Zimper in der Black-Metal-Band „Wolfsmond“ sowie in seiner zusammen mit seiner Ehefrau gegründeten Neofolk-Band „In Acht und Bann“.

Andreas Kirchner ist seit seiner Haftstrafe weder im Black-Metal-Bereich noch in der rechtsextremen Szene in Erscheinung getreten.

Im Jahr 2008 erschien die Best-Of Der Fünfzehnjährige Krieg, auf der neu aufgenommene Stücke von Bandgründung bis einschließlich 2002 enthalten sind. Das Intro stellt eine kurze Zusammenfassung der Bandgeschichte in Form von Nachrichtenausschnitten dar.

Im August 2008 wurden mehrere Objekte in Thüringen und Sachsen polizeilich durchsucht, bei dieser Aktion wurde auch eine Reihe von Absurd-Veröffentlichungen beschlagnahmt. Diese sollten wegen des Verdachts auf Gewaltverherrlichung und Volksverhetzung einer Prüfung durch die BPjM unterzogen werden. [21] [22] Am 1. September 2008 kündigte die Band an, auf unbestimmte Zeit hin alle derzeitigen Aktivitäten einzustellen. Im Dezember 2008 kam es zur Indizierung des letzten Albums „Der Fünfzehnjährige Krieg“, das nun auf der Liste A steht.

Ideologie und Ausrichtung

Die Texte der Band beinhalten nationalsozialistische, antisemitische, neuheidnische, anti-christliche sowie morbide Themen. Oft werden wie im Falle der Lieder Pesttanz und Der scharlachrote Tod die Juden in einem Atemzug mit getöteten Christen genannt. Ferner finden sich bei christenfeindlichen Texten einzelne Anspielungen auf das Judentum, wie etwa in Gottloses Mordgesindel („Beugten sich nie dem Gott der Hebräer, die Geister der Ahnen waren ihn stets näher“) oder Heidenwut („Für uns galt nur Sieg oder Walhall, Kriegsrunen statt jüdischem Flehen“). Eindeutig antisemitisch hingegen ist der Text zu Der Sieg ist unser, wo auf aggressive Art und Weise die Vernichtung Israels und Judas besungen wird. In den Booklets zu Der fünfzehnjährige Krieg, Blutgericht und einer Neuauflage von Facta Loquntuur wurden Wörter wie „Juden“ oder „jüdisch“ mit Sternchen zensiert. Auf dem Cover zum vierten Album Blutgericht ist zudem im Hintergrund auch eine brennende Kirche zu sehen, bei genauer Betrachtung fällt auf, dass ein Davidstern an dem Gebäude zu finden ist, was die im rechtsextremen Lager weit verbreitete Vorstellung eines „Judäo-Christentums“ untermauern soll. Auf dem Poster zu dem Album ist an dieser Stelle jedoch eine hellere Stelle durch die Flammen zu sehen, womit man den Davidstern nur leicht angedeutet sehen kann.

Stil

Musik

Anzeige von 1993

Alle Demos und das Debütalbum Facta Loquuntur weisen starke Einflüsse von Oi! und Rock against Communism (RAC) auf.[18][23] Zu den musikalischen Vorbildern zählten Bands wie Der Fluch, Mercyful Fate, Manowar und Danzig. Dem steht die damalige Selbstdarstellung der Band entgegen, die sich von Anfang an als Black-Metal-Band bezeichnete. So hatte Hendrik Möbus in einem Interview mit der Schülerzeitung des Professor-Irmisch-Gymnasiums gesagt: „Wir spielen den härtesten, rauesten und genialsten Black Metal in ganz Deutschland.“[24] Über das zweite Demo Death from the Forest schrieben Christian Dornbusch und Hans-Peter Killguss:

„[D]ie Musik hatte weder etwas mit dem Black Metal der 1980er Jahre noch mit dem der norwegischen Bands gemeinsam. Vielmehr glich sie einer Mischung aus primitivem Hard Rock mit einigen Punk Elementen. Aufgrund des offensichtlichen musikalischen Dilettantismus wurde die Band lange Zeit von den meisten Black-Metal-Fans eher belächelt.“

Christian Dornbusch, Hans-Peter Killguss: Unheilige Allianzen. Black Metal zwischen Satanismus, Heidentum und Neonazismus, S. 52

In einer Kleinanzeige im Magazin Sub Line wurde dieses Demo als „unheiliger, harter Gitarrenrock, wild und ungestüm; für all die schwarzen Seelen dort draußen“ beworben. Die Webseite „Mansion of Metal“ kategorisiert es als “essentially crappy punk rock/RAC” und spricht dem Demo von 1995, Thuringian Pagan Madness, Einflüsse des Black Metal zu.[25] Auch die Musik auf dem im Gefängnis aufgenommenen Album Facta Loquuntur wurde als Mischung aus Oi! und Black Metal charakterisiert.[26]

Das Mini-Album Asgardsrei wird von Hendrik Möbus als erstes „ganzheitliches“ Werk angesehen, das auch vom Konzept und Layout „aufeinander abgestimmt“ wurde. Für ihn bedeutet das Werk die Abkehr vom musikalischen Dilettantismus der ersten Veröffentlichungen. Sein Bruder Ronald hingegen äußerte in einem Interview: „‚Asgardsrei‘ litt unter einem total vermurksten Endmix“.[1]

Auf Werwolfthron sind auch ruhigere Lieder und Mittelaltermusik zu finden. Die späterem Alben orientieren sich am Pagan Metal, der Gesangsstil besteht aus gutturalem Gesang mit teilweisem Klargesang.

Auf der 2008er Best-Of Der Fünfzehnjährige Krieg wird Der Fluch mit einer Coverversion ihres Songs Betet für uns gewürdigt, auf dem im selben Jahr veröffentlichten Split-Album mit Sigrblot und Grand Belial's Key wurde dann mit „Die Gesandten des Grauens“ ein weiteres Lied aus der Frühzeit von Der Fluch gecovert.

Texte

Die Liedtexte wurden in der Frühzeit ausschließlich von Sebastian Schauseil verfasst. Hendrik Möbus begann erst nach seiner vorzeitigen Entlassung 1998 vereinzelt Texte für die Band zu schreiben. Trotz ihrem offiziellen Ausstieg aus der Band schrieben sowohl Schauseil als auch Hendrik Möbus für das dritte Album Totenlieder einen Teil der Texte und der Musik, im dazugehörigen Booklet sind sie unter den Grüßen mit ihren Pseudonymen genannt. Weiterhin schrieb Möbus Texte für das Split-Album mit Pantheon, für Blutgericht und für Der Fünfzehnjährige Krieg. Auf dem Weltenfeind-Split 2008 stammten jedoch die drei neuen Texte wieder von Möbus. [27] Bis Totenlieder waren die Texte zu einem großen Teil noch in englischer Sprache.

Auf Facta Loquuntur haben die meisten Texte antichristliche und antisemitische Inhalte und zeigen eine rechtsextreme Gesinnung.[28]

Nach der Haftentlassung entstand die EP Asgardsrei, die eine Symbiose aus Heidentum und Nationalsozialismus propagiert und unter anderem die SS glorifiziert.

Die Texte ab Werwolfthron orientieren sich an heidnischen, antichristlichen und mythologischen Themen und weisen weniger offene neonazistischen Bezüge oder Aussagen als auf den vorhergehenden Alben auf.[29] Eine laut Ronald Möbus bewusste Entscheidung, da die Band auf Grund ihrer Vergangenheit schon „genug Ärger mit der Polizei gehabt hätte“. Darum müsse sich die Band nun „etwas weniger deutlich ausdrücken“: „Wenn du definitiv ein Hakenkreuz auf einer CD brauchst, können wir deine Bedürfnisse nicht mehr befriedigen.“[30] Laut Möbus sollte Asgardsrei das „politischste Album von Absurd [sein], und das [sei] es auch weiterhin.“[31]

Auf Totenlieder beschäftigt sich die Band mit einer mythologisch verklärten „Befreiung Germaniens vom Christentum“. Mit Nordmännerlied vertont Absurd das gleichnamige Gedicht des deutschen Dichters Joseph Victor von Scheffel aus dem 19. Jahrhundert. Das Minialbum Raubritter behandelt ebenso wie Teile des Albums Blutgericht fiktive antichristliche, heidnische Raubritter. Auf dem Minialbum ist ein Gedicht von Hermann Löns vertont, das Album enthält ein Volkslied. Grimmige Volksmusik enthält ausschließlich neu vertonte, teilweise im Text geänderte Volkslieder.

Auf Der Fünfzehnjährige Krieg wurden einige Wörter aus den abgedruckten Liedtexten wie auch schon bei davorigen Werken zensiert. Die Texte sind hierbei sowohl alle auf Deutsch als auch Englisch abgedruckt.

Optische Gestaltung

Das Logo von Absurd ist Black-Metal-typisch in Schwarz-weiß mit stark verfremdeten Buchstaben gestaltet. Bis zum Debütalbum Facta Loquuntur wurde ein Drudenfuß und ein umgedrehtes Kreuz integriert[32], später wurden die Symbole durch eine Swastika und einen Mjölnir ersetzt.

Zur Gestaltung der Albumcover wurden die Werke Thors Streit mit den Riesen des schwedischen Malers Mårten Eskil Winge aus dem Jahr 1872[33], Ritter, Tod und Teufel von Albrecht Dürer und ein Foto des Hermannsdenkmals verwendet. Häufig dienten Darstellungen mittelalterlicher Szenen als Bildmaterial.

Bedeutung

Hendrik Möbus behauptet, Øystein Aarseth, Gründer und Inhaber des Labels Deathlike Silence Productions, habe vor seiner Ermordnung Interesse gehabt, Absurd nach ihrer Demo „Death from the Forest“ unter Vertrag zu nehmen, und dass Absurd bis heute eine starke Verbindung zu der norwegischen Szene habe.[34] Diese Behauptung konnte bisher weder belegt noch widerlegt werden, gilt aber als unglaubwürdig. Die Bekanntheit der Band ist hauptsächlich Folge des Mordes, wie auch Ronald Möbus selbst zugibt.[1]

In der NSBM-Szene hat die Band Kultstatus, was sich auch daran zeigt, dass eine Vielzahl von Coverversionen und Tribute-Alben durch ähnliche oder befreundete Bands existieren, wie z. B. Nordglanz, Totenburg oder Leichenzug. Aufgrund ihrer Gesinnung wird die Band von den meisten etablierten Metal-Magazinen wie Metal Hammer, Rock Hard oder Legacy boykottiert, ebenso weigert sich ein Großteil an Labels und Vertrieben, Veröffentlichungen von Absurd anzubieten. Prophecy Productions verzichtete darauf, einen Song der Band auf der Doppel-CD zur deutschen Version des Buches Lords of Chaos von Michael Moynihan und Didrik Søderlind zu veröffentlichen, weil man befürchtete, das Projekt dadurch zu gefährden.[35] Auf der 2008 für den US-Markt veröffentlichten Version dieser CD sind Absurd hingegen vertreten.

Diskografie

Demos

  • 1992: God’s Death
  • 1993: God’s Death/Sadness
  • 1993: Death from the Forest
  • 1994: Out of the Dungeon
  • 1995: Thuringian Pagan Madness
  • 1999: Sonnenritter

Alben

  • 1996: Facta Loquuntur (indiziert seit Februar 2009)
  • 2001: Werwolfthron
  • 2003: Totenlieder
  • 2005: Blutgericht
  • 2008: Der Fünfzehnjährige Krieg (indiziert seit Dezember 2008)

EPs

  • 1999: Asgardsrei
  • 2004: Raubritter
  • 2005: Grimmige Volksmusik

Split-Alben

  • 1996: Totenburg/Die Eiche (mit Heldentum)
  • 2002: Wolfskrieger/Galdur Vikodlaks (mit Pantheon)
  • 2008: Weltenfeind (mit Grand Belial’s Key und Sigrblot)

Einzelnachweise

  1. a b c d Interview mit dem Fanzine „Sheol-Mag“
  2. Absurd wurde im Verfassungsschutzbericht des Thüringer Landesamt für Verfassungsschutz erstmalig 1999 als rechte Black-Metal-Band aufgeführt, vgl. Verfassungsschutzbericht des Freistaats Thüringen - 1999 (PDF) Punkt 4.6
  3. Seit 1998 werden als neue Herkunftsorte verschiedene Städte in Thüringen und Sachsen-Anhalt genannt; als aktuell gilt Eckartsberga. Vgl.: Christian Dornbusch, Jan Raabe, David Begrich: RechtsRock - made in Sachsen-Anhalt. Magdeburg, Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt, 2007, S. 60
  4. Thilo Thielke: Töten für Wotan, Der Spiegel 38/2000 vom 18. September 2000, Seite 134
  5. Thilo Thielke: Geister der Vergangenheit, Der Spiegel 50/1998 vom 7. Dezember 1998, Seite 50
  6. Christian Dornbusch, Jan Raabe: RechtsRock - Made in Thüringen. Landeszentrale für politische Bildung Thüringen, 2006, ISBN 3-937967-08-7, S. 73.
  7. Liane von Billerbeck, Frank Nordhausen: Satanskinder. Der Mordfall von Sondershausen und die rechte Szene. Berlin, Ch. Links Verlag, 3. erw. Aufl., 2001, ISBN 3-86153-232-8, S. 37ff, S. 207
  8. a b Landgericht Mühlhausen, Urteil in der Strafsache gegen Andreas K., Hendrik M., Sebastian S., 9. Februar 1994, Aktenzeichen 280 Js 52177/93, S.23; zitiert nach: Dornbusch/Killguss: Unheilige Allianzen. Unrast Verlag, 2005, ISBN 3-89771-817-0, S. 53, 298.
  9. Unter der Schlagzeile ‚Der Satansmord von Sondershausen‘ ging der Fall in die Kriminalitätsgeschichte ein. Doch mit Satanismus hatte die damalige Tat wenig zu tun.“ Christian Dornbusch, Jan Raabe: RechtsRock - Made in Thüringen. Landeszentrale für politische Bildung Thüringen, 2006, ISBN 3-937967-08-7, S. 72.
  10. Richter Jürgen Schuppner, zitiert nach: Billerbeck, Liane von; Nordhausen, Frank: Satanskinder. Der Mordfall von Sondershausen und die rechte Szene, 3. erw. Auflage, Berlin, 2001, S. 256
  11. Richter Jürgen Schuppner im Gespräch mit der ARD in der Reihe „Die großen Kriminalfälle“ aus dem Jahr 2001
  12. Im Gespräch mit der ARD in der Reihe „Die großen Kriminalfälle“ aus dem Jahr 2001
  13. Indizierungsbericht September 2007 auf turnitdown.de
  14. Indizierungsbericht Oktober 2007 auf turnitdown.de
  15. Moynihan, Michael/Søderlind, Didrik: Lords of Chaos, Zeltingen-Rachig: ProMedia, 2002 ISBN 3-936878-00-5, S. 310
  16. Geschichte und Entwicklungen des Rechtsrock. III Artikel der brandenburgischen Landeszentrale für politische Bildung
  17. Landgericht Erfurt, Urteil in der Strafsache Hendrik und Ronald Möbus, 15. Mai 2003, Aktenzeichen 590 Js 2363/99, S.18; zitiert nach: Dornbusch/Killguss: Unheilige Allianzen. Unrast Verlag, 2005, ISBN 3-89771-817-0, S. 156/157, 313.
  18. a b c Interview mit dem Fanzine „Mirkwood“
  19. Lords of Chaos (New Edition), S.280
  20. Christian Dornbusch, Rena Kenzo: Absurde Klangwerke - Black Metal, Mittelalter und „Absurd“ in: Der Rechte Rand, Nr. 93, März-April 2005, Hannover, ISSN 1619-1404; Online bei Turn it down
  21. Offizielle Stellungnahme auf der Website der Band
  22. Newsmeldung auf der Webseite des A-Blaze-Magazins
  23. Hendrik Möbus im Gespräch mit Michael Moynihan
  24. zitiert nach: Billerbeck, Liane von; Nordhausen, Frank: Satanskinder. Der Mordfall von Sondershausen und die rechte Szene. 3. erw. Auflage, Berlin, 2001, S. 158.
  25. Besprechung des Absurd-Demos Thuringian Pagan Madness
  26. http://www.anus.com/metal/absurd/
  27. Angabe „lyrics: JFN“ im Booklet zu „Weltenfeind“
  28. Brandenburgische Landeszentrale für politische Bildung: Geschichte und Entwicklungen des Rechtsrock „Wie schon bei Vikernes fanden während der Haftzeit für diese Tat, die als ‚Satansmord von Sondershausen‘ erhebliche Aufmerksamkeit auf sich zog, rechtsextreme Überzeugungen Eingang ins Weltbild der Absurd-Musiker.“
  29. „Erschreckend ist die offene Politik von Absurd, durch gemäßigte, stärker von Metaphern bestimmte Texte den Schein des Wandels anzutäuschen, um weiterhin zumindest am Rande der Legalität agieren zu können.“ Legacy, Nr. 41, 01/2006, Feb/März 2006, S. 78, von Björn Thorsten Jaschinski
  30. Interview mit www.killtosurvive.org/renouveauthrash (offline); zitiert nach: Dornbusch/Killguss: Unheilige Allianzen. Unrast Verlag, 2005, ISBN 3-89771-817-0, S. 162, 313.
  31. Interview in: Blood and Honour (GB), Nr. 30, 2005, S. 24; zitiert nach: Dornbusch/Killguss: Unheilige Allianzen. Unrast Verlag, 2005, ISBN 3-89771-817-0, S. 162, 313.
  32. http://www.cultmetal.com/absurd-facta-loquuntur
  33. Unheilige Allianzen, Seite 148
  34. Lords of Chaos (New Edition), S. 283
  35. Artikel zum Buch Lords of Chaos des Legacy Magazin

Literatur

  • Liane von Billerbeck, Frank Nordhausen: Satanskinder. Der Mordfall von Sondershausen und die rechte Szene. Berlin, Ch. Links Verlag, 3. erw. Aufl., 2001, ISBN 3-86153-232-8
  • Michael Moynihan, Didrik Søderlind: Lords of Chaos. Zeltingen-Rachtig, Index Verlag / ProMedia, 2005, ISBN 3-936878-00-5
  • Christian Dornbusch, Hans-Peter Killguss: Unheilige Allianzen. Black Metal zwischen Satanismus, Heidentum und Neonazismus. Münster, Unrast Verlag, 2005, ISBN 3-89771-817-0

Dokumentarfilm

  • Ulrike Baur: Der Satansmord - Tod eines Schülers (ARD-Reihe Die großen Kriminalfälle, 2001)

Weblinks


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