- Olympische Sommerspiele 1908/Ringen
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Olympische Sommerspiele 1908
(Medaillenspiegel Ringen)Platz Mannschaft G S B Total 1 GBR 3 4 4 11 2 USA 2 - - 2 3 FIN 1 1 1 3 4 SWE 1 1 - 2 5 ITA 1 - - 1 HUN 1 - - 1 7 RUS - 2 - 2 8 NOR - 1 - 1 9 DEN - - 3 3 10 CAN - - 1 1 Bei den IV. Olympischen Spielen 1908 in London wurden neun Wettbewerbe im Ringen ausgetragen, davon fünf im Freistil und vier im griechisch-römischen Stil. Diese fanden im White City Stadium statt. Für die Organisation zuständig war die British Amateur Wrestling Association, die auch die Gewichtseinteilung vornahm.
Ein Kampf im griechisch-römischen Stil dauerte maximal 20 Minuten, im freien Stil maximal 15 Minuten. Um einen Kampf vorzeitig gewinnen zu können, musste ein Ringer seinen Gegner auf die Schultern legen. Konnte innerhalb der festgelegten Zeit auf diese Weise kein klarer Sieger ermittelt werden, entschieden die Kampfrichter. Eine besondere Regel besagte, dass Teilnehmer noch einmal in der nächsthöheren Gewichtsklasse antreten durften.
Je nach Anzahl der Teilnehmer gab es zwei oder drei Vorrunden. Danach folgten jeweils zwei Halbfinalkämpfe, ein Kampf um die Bronzemedaille und das Finale.
Inhaltsverzeichnis
Freistil
Bantamgewicht (bis 54 kg)
Platz Land Sportler 1 USA George Mehnert 2 GBR William Press 3 CAN Aubert Côté 4 GBR Frederick Tomkins Datum: 20. Juli
An diesem Wettbewerb nahmen 13 Ringer aus drei Ländern teil (davon elf aus Großbritannien). Es gab zwei Vorrunden, mit drei Freilosen in der ersten Runde. Den Kampf um die Bronzemedaille gewann der Côté nach 8:50 Minuten, im Finale siegte Mehnert nach 11:45 Minuten gegen Press.
Federgewicht (bis 60,3 kg)
Platz Land Sportler 1 USA George S. Dole 2 GBR James Slim 3 GBR William McKie 4 GBR William Tagg Datum: 22. Juli
Elf Teilnehmer waren Briten, einer stammte aus den Vereinigten Staaten. Es gab zwei Vorrunden, wobei in der ersten Runde vier Ringer dank Freilos ohne Kampf weiterkamen. Dole, der einzige ausländische Teilnehmer, siegte im Finale dank höherer Punktzahl gegen Slim und ließ so alle Briten hinter sich. Die Bronzemedaille ging an McKie, nachdem sein Gegner kurz nach Beginn den Kampf abbrach.
Leichtgewicht (bis 66,6 kg)
Platz Land Sportler 1 GBR George de Relwyskow 2 GBR William Wood 3 GBR Albert Gingell 4 GBR George MacKenzie Datum: 24. Juli
Auch dieser Wettbewerb war eine fast rein britische Angelegenheit. Drei Teilnehmer hatten in der ersten Vorrunde ein Freilos; der einzige Ausländer, ein US-Amerikaner schied in der zweiten Vorrunde aus. De Relwyskow gewann das Finale gegen Wood dank höherer Punktzahl. Gingell gewann Bronze vorzeitig nach 3:20 Minuten.
Mittelgewicht (bis 73 kg)
Platz Land Sportler 1 GBR Stanley Bacon 2 GBR George de Relwyskow 3 GBR Frederick Beck 4 SWE Carl Andersson-Gorthon Datum: 23. Juli
An diesem Wettbewerb nahmen zwölf Ringer aus drei Ländern teil, darunter zehn Briten. In der ersten von zwei Vorrunden hatten vier Ringer ein Freilos. Im Finale siegte Bacon nach Punkten gegen Relwyskow. Die Bronzemedaille ging kampflos an Beck. Der Schwede Andersson-Gorthon war im Halbfinale trotz Überlegenheit zum Verlierer erklärt worden. Mannschaftsleiter Sigfrid Edström (der spätere IOC-Präsident) konnte verhindern, dass die schwedischen Ringer aus Protest abreisten. Allerdings verzichtete Andersson-Gorthon auf den Kampf um Platz drei.
Schwergewicht (über 73 kg)
Platz Land Sportler 1 GBR George Con O’Kelly 2 NOR Jacob Gundersen 3 GBR Edward Barrett 4 GBR Edward Nixson Datum: 22. Juli
Es nahmen elf Ringer aus zwei Ländern teil. Von den zehn Briten stammten zwei aus Irland. In der ersten von zwei Vorrunden wurden drei Freilose vergeben. Der Norweger Gunderson, der einzige Nichtbrite, unterlag im Finale nach 3:35 Minuten dem Iren O’Kelly. Barrett entschied den Kampf um die Bronzemedaille nach 4:52 Minuten für sich.
Griechisch-römischer Stil
Leichtgewicht (bis 66,6 kg)
Platz Land Sportler 1 ITA Enrico Porro 2 RUS Nikolai Orlow 3 FIN Arvid Lindén 4 SWE Gunnar Persson Datum: 24. und 25. Juli
An diesem Wettbewerb nahmen 25 Ringer aus zehn Ländern teil. Es gab drei Vorrunden, wobei neun Ringer in der ersten Vorrunde dank Freilos kampflos weiterkamen. Im Finale siegte der Italiener Porro nach Punkten gegen den Russen Orlow. Den Kampf um die Bronzemedaille entschied der Finne Lindén vorzeitig nach 2:25 Minuten für sich.
Mittelgewicht (bis 73 kg)
Platz Land Sportler 1 SWE Frithiof Mårtensson 2 SWE Mauritz Andersson 3 DEN Anders Andersen 4 DEN Johannes Josefsson Datum: 25. Juli
21 Ringer aus acht Ländern nahmen an diesem Wettbewerb teil. In der ersten von drei Vorrunden profitierten fünf Ringer von einem Freilos. Im Finale konnte der Schweden Mårtensson seinen Landsmann Andersson bereits nach 6:25 Minuten auf die Matte legen. Die Bronzemedaille fiel kampflos an den Dänen Andersen, da sein Gegner Josefsson im Halbfinale den Arm gebrochen hatte.
Halbschwergewicht (bis 93 kg)
Platz Land Sportler 1 FIN Verner Weckman 2 FIN Yrjö Saarela 3 DEN Carl Jensen 4 HUN Hugó Payr Datum: 22. Juli
21 Ringer aus neun Ländern nahmen an diesem Wettbewerb teil. Fünf Ringer konnten in der ersten von drei Vorrunden von einem Freilos profitieren. Beide Medaillenkämpfe wurden vorzeitig beendet, das Finale nach 16:10 Minuten, der Kampf um die Bronzemedaille bereits nach 100 Sekunden.
Schwergewicht (über 93 kg)
Platz Land Sportler 1 HUN Richárd Weisz 2 RUS Alexander Petrow 3 DEN Søren Jensen 4 HUN Hugó Payr Datum: 21. und 24. Juli
An diesem Wettbewerb nahmen lediglich sieben Ringer aus vier Ländern teil. Es gab nur eine Vorrunde. Das Finale wurde nach Punkten zugunsten des Ungarn Weisz entschieden. Der Bronzekampf war nach 5:44 Minuten beendet, der Drittplatzierte hatte in der Vorrunde ein Freilos.
Wettbewerbe bei den Olympischen Sommerspielen 1908Bogenschießen | Boxen | Eiskunstlauf | Fechten | Feldhockey | Fußball | Jeu de Paume | Lacrosse | Leichtathletik | Motorboot | Polo | Rackets | Radsport | Ringen | Rudern | Rugby | Schießen | Schwimmen | Segeln | Tauziehen | Tennis | Turnen | Wasserball | Wasserspringen
Ringen bei den Olympischen SommerspielenAthen 1896 | St. Louis 1904 | Athen 1906 (inoffiziell) | London 1908 | Stockholm 1912 | Antwerpen 1920 | Paris 1924 | Amsterdam 1928 | Los Angeles 1932 | Berlin 1936 | London 1948 | Helsinki 1952 | Melbourne 1956 | Rom 1960 | Tokio 1964 | Mexico City 1968 | München 1972 | Montréal 1976 | Moskau 1980 | Los Angeles 1984 | Seoul 1988 | Barcelona 1992 | Atlanta 1996 | Sydney 2000 | Athen 2004 | Peking 2008
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