- Onoda
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Leutnant Onoda Hirō (jap. 小野田 寛郎 Onoda Hirō; * 19. März 1922 in Kainan, Präfektur Wakayama, Japan) ist ein früherer japanischer Nachrichtenoffizier, der 1974 auf der philippinischen Insel Lubang entdeckt wurde. Dort war er stationiert, als im Februar 1945 amerikanische Truppen die Insel überrannten und kurz darauf das Kriegsende verkündeten. Der größte Teil der japanischen Streitkräfte wurde getötet bzw. gefangen genommen. Onoda und einige andere Soldaten konnten jedoch in den Dschungel flüchten und sich dort verstecken.
29 Jahre lang weigerte er sich zu kapitulieren, denn jeden Versuch, ihn vom Ende des Krieges zu überzeugen, hielt er für eine List. Er setzte seinen Feldzug mit drei weiteren Soldaten (Akatsu Yuichi, Shimada Siochi und Kozuka Kinshichi) fort. Akatsu ergab sich 1950 den Philippinos und bestätigte, dass Onoda und die anderen beiden noch am Leben seien. Shimada wurde 1954 bei einem Feuergefecht getötet. Kozuka schließlich kam 1972 ums Leben, so dass Onoda allein in den Bergen zurück blieb. Bereits 1959 wurde er in Japan offiziell für tot erklärt.
Als der japanische Student Suzuki Norio ihn fand, weigerte er sich nach wie vor anzuerkennen, dass der Krieg vorbei sei. Er verlangte einen eindeutigen Beweis und den ausdrücklichen Befehl, den Kampf zu beenden. Suzuki bot seine Hilfe an und kehrte mit einigen Fotos, die ihn und Onoda zeigten, nach Japan zurück. 1974 konnte die japanische Regierung Major Taniguchi, den ehemaligen Kommandeur Onodas, ausfindig machen und ließ ihn nach Lubang fliegen, wo er Onoda formell vom Kriegsende unterrichtete. Diesen Befehl akzeptierte er und kam 29 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs aus dem Dschungel. Zu dieser Zeit trug er immer noch seine Uniform, sein Schwert, sein Gewehr sowie etwa 500 Schuss Munition und mehrere Handgranaten bei sich.
Obwohl er während seiner Zeit auf den Philippinen dreißig Bewohner der Insel getötet hatte und in etliche Schießereien mit der Polizei verwickelt gewesen war, wurde er aufgrund der Umstände von Präsident Ferdinand Marcos begnadigt.
Zunächst kehrte er nach Japan zurück, siedelte danach jedoch nach Brasilien um und wurde Viehzüchter. 1996 kehrte er noch einmal nach Lubang zurück und spendete der örtlichen Schule 10.000 Dollar. Später heiratete er und zog zurück nach Japan.
Inhaltsverzeichnis
Werke
- 小野田寛郎『戦った、生きた、ルバン島30年』講談社, 1974
- 小野田寛郎、酒巻和男『遥かに祖国を語る』時事通信社, 1977
- 『わがブラジル人生』講談社, 1982
- 『子どもは野性だ』学習研究社, 1984
- 『子どもは風の子、自然の子-『ジャングルおじさん』の自然流子育て』講談社, 1987
- 『たった一人の30年戦争』東京新聞出版局, 1995
- 『わが回想のルバング島』朝日新聞社, 1995
- 『極限で私を支えたもの』山田村教育委員会, 1997
- 『小野田寛郎-わがルバン島の30年戦争』日本図書センター, 1999 (Onoda Hirō: Waga Ruban-tō no sanjūnen sensō., Mein 30-jähriger Krieg auf der Insel Lubang, englische Übersetzung: No Surrender: My Thirty-Year War. (Übersetzung: Charles S. Terry) Kodansha International, Tokyo 1974, ISBN 1557506639.
- 『講演・シンポジウム記録集-平成11年』,靖國神社崇敬奉賛会, 1999
- 小野田寛郎『生きる』富山県民生涯学習カレッジ, 2001
- 『智慧の実を食べよう。』, 2004
- 『君たち、どうする?』, 新潮社, 2004
- 戸井十月『小野田寛郎の終わらない戦い』新潮社, 2005
- 小野田寛郎、中條高徳『だから日本人よ、靖国へ行こう』ワック, 2006
- 『魚は水人は人の中-今だからこそ伝えたい師小野田寛郎のことば』清流出版, 2007
- 『ルバング島戦後30年の戦いと靖国神社への思い (まほろばシリーズ 2)』明成社, 2007
Literatur
- Fukutsu, („Gib niemals auf“), Comicseite von Nora Krug über Onoda Hiro, erschienen in der Le Monde diplomatique, Januar 2007.
Weblinks
- http://www.timesonline.co.uk/article/0,,3-1631062,00.html engl. Artikel über ähnliche, auch aktuellere Fälle, mit Erwähnung Onoda Hiros
- Mission erfüllt – DER SPIEGEL, 1972
- Schöner Soldat – DER SPIEGEL, 1974
Siehe auch
Anmerkung: Bei diesem Artikel wird der Familienname vor den Eigennamen der Person gesetzt. Dies ist die übliche Reihenfolge im Japanischen. Onoda ist hier somit der Familienname, Hirō ist der Eigenname. Personendaten NAME Onoda, Hirō ALTERNATIVNAMEN 小野田 寛郎 (japanisch); Onoda, Hiroo (englisch) KURZBESCHREIBUNG früherer japanischer Nachrichtenoffizier GEBURTSDATUM 19. März 1922 GEBURTSORT Kainan, Präfektur Wakayama, Japan
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