- Organisation amerikanischer Staaten
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Organisation Amerikanischer Staaten Generalsekretär José Miguel Insulza Arbeitssprachen Englisch, Französisch, Portugiesisch, Spanisch Gründung 30. April 1948 Sekretariatssitz Washington, Vereinigte Staaten Website www.oas.org Die Organisation Amerikanischer Staaten (engl. Organization of American States – OAS, span. Organización de los Estados Americanos – OEA, port. Organização dos Estados Americanos – OEA, frz. Organisation des États Américains – OEA, ndl. Organisatie van Amerikaanse Staten – OAS) ist eine regionale Internationale Organisation auf dem amerikanischen Kontinent. Sie wurde am 30. April 1948 in Bogotá, Kolumbien, gegründet und hat ihren Hauptsitz in Washington D. C. Mitglieder sind 35 unabhängige Staaten Nord- und Südamerikas.
Am 2. Mai 2005 wurde der ehemalige chilenische Innenminister José Miguel Insulza zum neuen Generalsekretär gewählt. Er trat das zuletzt verwaiste Amt am 25. Mai 2005 offiziell an.
Inhaltsverzeichnis
Ziele
Die Ziele sind laut Charta, Demokratisierung und Menschenrechte zu fördern, Kriminalität und Drogenhandel zu bekämpfen, den Frieden zu sichern und eine panamerikanische Freihandelszone zu schaffen. Die OAS will Streitigkeiten amerikanischer Staaten untereinander friedlich regeln. Bei Nichtanerkennung von Schlichtungsverfahren und anderen Verstößen kann sie Sanktionen verhängen.
Ziel der OAS ist generell eine engere kulturelle und wirtschaftliche Zusammenarbeit der Staaten des Doppelkontinents. Zu einem wichtigen Instrument diesbezüglich sind inzwischen die regelmäßigen Gipfeltreffen aller demokratischen amerikanischen Staaten (Amerika-Gipfel) geworden. Die OAS beherbergt das Sekretariat des Gipfelprozesses und ist somit eng in seine Fortschreibung eingebunden.
Organe
Organe sind die Generalversammlung, der ständige Rat und der Generalsekretär. Hinzu kommen die Agentur für Zusammenarbeit und Entwicklung, die Kommission für Menschenrechte und diverse weitere Spezialagenturen und Kommissionen.
Geschichte
Die OAS ist hervorgegangen aus verschiedenen panamaerikanischen Konferenzen (erstmals 1826 und unter diesem Namen dann 1889). Am 30. August 1947 wurde ein kollektiver Interamerikanischer Vertrag über gegenseitigen Beistand in Rio de Janeiro unterzeichnet, der zunächst Rio-Pakt genannt wurde. Die endgültige Organisation unter dem heutigen Namen kam am 30. April 1948 in Bogotá zustande.
Für manche stellte die OAS von Beginn an ein Instrument der Vereinigten Staaten im aufziehenden Ost-West-Konflikt dar, zumal die USA durch die Bereitstellung von einem Großteil des regulären Budgets sowie den Sitz des Hauptquartiers in Washington D. C. nicht wenig Einfluss auf die Politik der Organisation nahmen.
Seit 1959 gibt es auch eine Interamerikanische Menschenrechtskommission (IACHR/CIDH), die seit 1970 Hauptorgan der OAS ist. 1979 kam nach Inkrafttreten (1978) der bereits 1969 verabschiedeten Amerikanischen Menschenrechtskonvention der Interamerikanische Menschenrechtsgerichtshof in San José, Costa Rica als weiteres Organ zur Menschenrechtsförderung und -verteidigung hinzu. Wenngleich die OAS besonders in den 1970er Jahren mehr autoritäre/diktatorische als demokratische Mitgliedstaaten in ihren Reihen aufwies, so vermochte das sogenannte interamerikanische Menschenrechtssystem (zunächst vor allem die Kommission), Menschenrechtsverletzungen etwa in Chile, Argentinien, dem Nicaragua Somozas oder in El Salvador aufzuzeigen und die Öffentlichkeit in der Hemisphäre auf die Verstöße aufmerksam zu machen.
1991 verabschiedete die OAS-Generalversammlung in Santiago de Chile die Resolution 1081, welche empfindliche Einschränkungen in das einst sakrosankte Nichteinmischungsprinzip der Organisation beinhaltete. Zehn Jahre später, am 11. September 2001, wurde die Interamerikanische Demokratiecharta verabschiedet, die diesen Trend fortsetzte.
Mitglieder
- Argentinien (1948)
- Bolivien (1948)
- Brasilien (1948)
- Chile (1948)
- Costa Rica (1948)
- Dominikanische Republik (1948)
- Ecuador (1948)
- El Salvador (1948)
- Guatemala (1948)
- Haiti (1948)
- Honduras (1948)
- Kolumbien (1948)
- Kuba (1948), suspendiert
- Mexiko (1948)
- Nicaragua (1948)
- Panama (1948)
- Paraguay (1948)
- Peru (1948)
- Uruguay (1948)
- Venezuela (1948)
- Vereinigte Staaten (1948)
- Barbados (1967)
- Trinidad und Tobago (1967)
- Jamaika (1969)
- Grenada (1975)
- Suriname (1977)
- Dominica (1979)
- St. Lucia (1979)
- Antigua und Barbuda (1981)
- St. Vincent und die Grenadinen (1981)
- Bahamas (1982)
- St. Kitts und Nevis (1984)
- Kanada (1990)
- Belize (1991)
- Guyana (1991)
Literatur
- Dykmann, Klaas, Philanthropic Endeavors or the Exploitation of an Ideal? The Human Rights Policy of the Organization of American States, 1970-1991. Frankfurt/Madrid: Vervuert, 2004.
- Medina Quiroga, The Battle of human rights. Gross, systematic violations and the inter-American system. Dordrecht: Nijhoff 1988.
- Sheinin, David (Hrsg.). Pan Americanism in Inter-American Affairs, Westport, CT: Greenwood, 2000.
- Stoetzer, O. Carlos. The Organization of American States. Westport, CT: Greenwood, 1993.
- Wilson, Larman C., and David W. Dent. “The United States and the OAS.”, S. 24–44 in: U.S.-Latin American Policymaking: A Reference Handbook, herausgegeben von David W. Dent. Westport: Greenwood, 1995.
Weblinks
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