- Orgel der Marienkirche (Barth)
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Die Orgel der Marienkirche (Barth) ist die Buchholz-Orgel mit dem größten Originalbestand an Orgelpfeifen in Deutschland. Die frühromantische Orgel wurde von den Berliner Orgelbauern Johann Simon Buchholz und (überwiegend) Carl August Buchholz erbaut. Sie verfügt heute über drei Manuale und Pedal mit 50 Registern.
Inhaltsverzeichnis
Baugeschichte
Neubau durch Buchholz 1821
Die Orgel wurde 1820 im Zusammenhang mit einer Kirchensanierung in Auftrag gegeben und 1821 eingeweiht. Sie besaß ursprünglich zwei Manuale und Pedal mit 42 Registern, wobei der Manualtonumfang bis g3 reichte. Der Prospekt war klassizistisch gestaltet, wobei sich Buchholz von Karl Friedrich Schinkel inspirieren ließ. Im Rahmen einer weiteren, neugotischen Kirchensanierung erweiterte Barnim Grüneberg 1896 das Instrument und fügte ihm ein Manual und acht als Schwellwerk angelegte Register hinzu. Neben dem dritten Manual fügte er auf die Stelle von Terz und Trompete 8' eine Hohlflöte 8' ein. Der Prospekt wurde neugotisch gestaltet.
Im Ersten Weltkrieg mussten die Prospektpfeifen aus Zinn zum Einschmelzen für die Waffenproduktion abgegeben werden. Sie wurden durch Zinkpfeifen ersetzt.
1964 war es die Firma Eule aus Bautzen, die die Orgel reinigte, reparierte und teilweise umbaute. Eule entfernte die 1896 eingebaute Hohlflöte wieder. Das Originalregister Contraposaune 32' baute er nicht wieder ein.
Mangels Pflege wurde die Orgel bis zur Jahrhundertwende nahezu unbespielbar.
Sanierung durch Wegscheider 2001–2003
Von 2001 bis 2003 wurde das Instrument durch die Orgelwerkstatt Wegscheider umfassend saniert. Die Mittel dafür stammten von der ZEIT-Stiftung, dem Land Mecklenburg-Vorpommern, kirchlichen Institutionen und aus Privathand. Wegscheider restaurierte die Bälge, die Windanlage, das Pfeifenwerk, die Traktur, den Spieltisch und den Prospekt. Er baute zudem das neu hergestellte Register Contraposaune 32' wieder ein. Das Instrument enthält 2939 Pfeifen. Etwa 90 % der Bestandteile sind Originalbestand.
Schirmherrin der Sanierung war Herta Däubler-Gmelin.
2003 wurde das Instrument wieder eingeweiht.
Disposition seit 2003
Hauptwerk C–g3 Prinzipal 16′ Oktave 4′ Quintatön 16′ Principal 8′ Viola da Gamba 8′ Rohrflöte 8′ Nasard 51/3′ Octava 4′ Gemshorn 4′ Quinta 22/3′ Superoctava 2′ Terz 13/5′ Cornett IV (ab c1) Progressio harmonica III–V Trompete Discant (ab c0) 8′ Trompete 8′ Oberwerk C–g3 Bourdon 16′ Principal 8′ Salicional 8′ Gedact 8′ Octava 4′ Fugara 4′ Rohrflöte 4′ Nasard 22/3′ Flageolet 2′ Larigot 11/3′ Decima Quinta 1′ Mixtur IV Fagott 16′ Fagott und Hautbois 8′ Schwellwerk[Anm. 1] C–g3 Liebl. Gedackt 16′ Geigenprincipal 8′ Viola d’amour 8′ Flauto trav. 8′ Aeoline 4′ Fugara 4′ Flaute, dolce 4′ Mixtur II–III Pedal C–d1 Principal 16′ Violone 16′ Subbass 16′ Groß Nasard 102/3′ Gemshorn 8′ Violoncello 8′ Octava 4′ Nasard 51/3′ Waldflöte 2′ Contraposaune 32′ Fagott 8′ Cornetta 4′ - Koppeln: Obermanual-Coppel, Unterrnanual-Coppel
- Spielhilfen: Schwellwerk Tütti (Tritt), Ventil Manual, Ventil Oberwerk, Ventil Pedal (Großpedal), Ventil Pedal (Kleinpedal), Evacuant
- Anmerkungen
- ↑ Erweiterung 1896 durch Karl Barmin Grüneberg, Stettin
Technische Daten
- 50 Register, 2939 Pfeifen.
Organisten
- Emil Handke
Literatur
- Matthias Gretzschel: Orgeln in Mecklenburg-Vorpommern. Für die Zeit gerettet. Hamburger Abendblatt Axel Springer AG, Hamburg 2003, ISBN 3-921305-26-8.
Aufnahmen/Tonträger
- Emil Handke: Die Buchholz-Orgel Der St. Marien-Kirche Zu Barth. 1993, Motette, CD (Werke von Lemmens, Bach, Mendelssohn Bartholdy, Liszt, Lefebure-Wely und Dupré)
Weblinks
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