- Oslo-Report
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Als Oslo-Report wird ein Schriftstück bezeichnet, das am 5. November 1939 im Britischen Konsulat in Oslo gefunden wurde. Auf mehreren Seiten dieses Reports wurden die damaligen Zielsetzungen der militärischen Forschung Deutschlands enthüllt.
Der Oslo-Report wurde zusammen mit einem als Beweis für die Echtheit des Reports dienenden Abstandszünder für eine Flakgranate in einem Päckchen in dem Konsulat deponiert. Er enthielt Hinweise über die Heeresversuchsanstalt Peenemünde, die damals den Briten unbekannte Junkers Ju 88, die deutschen Radar-Forschungen, das später Y-Gerät genannte Nachtjagd-Funkmessgerät und die deutsche Raketenentwicklung.
Der Urheber des Reports, der mit „ein deutscher Wissenschaftler, der Ihnen wohlgesinnt ist“ unterzeichnete, war der Physiker Hans Ferdinand Mayer, damals angestellt bei Siemens & Halske AG und beruflich in ganz Europa unterwegs. 1943 wurde Mayer zu KZ-Haft verurteilt, weil er Feindsender gehört und das NS-Regime kritisiert hatte. Erst 1977 vertraute er seiner eigenen Familie an, dass er den Oslo-Report geschrieben hatte. Auf seinen Wunsch wurde dies erst nach dem Tod Mayers und seiner Frau veröffentlicht.
Die Echtheit des Materials wurde seinerzeit im Vereinigten Königreich häufig angezweifelt, es blieb jedoch eine wichtige Quelle für die Entwicklungen der deutschen Forschungen im Zweiten Weltkrieg.
Literatur
- Brian Johnson: Streng Geheim: Wissenschaft und Technik im Zweiten Weltkrieg. Weltbild-Verlag 1994, ISBN 3-89350-818-X
- Don H. Johnson: Scanning Our Past - Origins of the Equivalent Circuit Concept: The Current-Source Equivalent, 2002 PROCEEDINGS OF THE IEEE, VOL. 91, NO. 5, MAY 2003
- R. V. Jones Reflections on Intelligence. London: Heinemann. 1989
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