Osterkarte

Osterkarte
Osterkarte aus dem Jahr 1901
Osterkarte aus dem Jahr 1902

Osterpostkarten (Osterkarten) sind eine Art von Postkarten, welche Leute einander zu Ostern senden. Statt Osterpostkarten mailt man heutzutage oft E-Cards, da diese meist gratis sind und schneller ankommen. Der Sinn des Versendes bleibt jedoch derselbe.

Geschichte

Der Brauch Osterpostkarten an Verwandte und Bekannte zu versenden ist am Ende des 19. Jahrhunderts entstanden. Während im Jahre 1898 nur vereinzelt Osterpostkarten versandt worden waren, nahm die Zahl in den darauffolgenden Jahren weltweit stark zu.

Bald gehörte das Versenden dieser Karten zum guten Ton. Vom Patenkind keine Osterkarte zu erhalten, löste vielfach eine Beleidigung aus.

In den Anfängen wurden sowohl schwarz-weiße als auch bunte Karten gedruckt. Im Mittelpunkt stand meist ein überdimensionales Ei. Vielfach war in den ersten paar Jahren des Beginnes der Osterkarten ein Teil der Vorderseite leer. Hier war der Platz für die Grüße des Absenders, während sich auf der Rückseite laut Postordnung außer der Adresse und der Briefmarke nichts befinden durfte. Da die teils künstlerisch sehr hochwertigen Illustrationen auf den Osterkarten verunziert wurden, war die Post in Österreich und Deutschland ab etwa 1905 bereit, die Rückseite aufteilen zu lassen. Während als Fläche für die Anschrift nun die rechte Hälfte zur Verfügung stand, konnte die linke Hälfte für persönliche Mitteilungen beziehungsweise Grüße genützt werden. 1906 wurde diese Aufteilung beim Weltpostkongress in Rom international beschlossen.

In den Jahren um 1910 sind auf den Karten hauptsächlich Schwarzweißfotos, manchmal auch koloriert, mit Kindern im Zusammenhang mit Lämmern, Küken und Eiern zu sehen. Junge Mädchen galten als Träger des Glücks und der Hoffnung. Der Osterhase als personifiziertes Fruchtbarkeitssymbol wurde gerne im Zusammenhang mit Eiern dargestellt. Deutsche Verlage waren vor dem 1. Weltkrieg bei der Herstellung von Osterpostkarten weltweit führend.

Während der Zeit des 1. Weltkrieges wurden die Kinder von uniformierten Soldaten als Symbol abgelöst, auch ein militärisches Auftreten des Osterhasens war üblich. Nach dem 1. Weltkrieg waren nicht mehr Fotos Grundlage für die Osterkarten, sondern ab nun dominierten gezeichnete bunte Ostermotive. Eine besonders beliebte Darstellung aus dieser Zeit war Jesus auf einer Wiese, umgeben mit Schafen. Aber auch Osterkarten mit Frühlingsblumen verschickte man gern.

Basis der meisten Osterkarten in der Blütezeit der Ansichtskarten zwischen 1898 und 1918 war die Chromolithographie. Es gibt auch besonders eindrucksvolle Karten mit Silber-, Gold- und Reliefprägung.

Eine starke Reduzierung des Osterkartenversendes erfolgte durch die Wirren des 2. Weltkrieges. Während danach die Anzahl der Karten langsam stieg, nimmt sie in den letzten 10 Jahren infolge der Konkurrenz durch Telefonie und E-Mail stark ab.

Weblinks


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