Ostersonnabend

Ostersonnabend
Die Beweinung Christi. Fresko von Giotto di Bondone in der Cappella degli Scrovegni
Der Salbungsstein in der Grabeskirche von Jerusalem. Hier wurde der Überlieferung nach der Leichnam Jesu für die Bestattung vorbereitet.

Der Karsamstag bzw. Karsonnabend (althochdeutsch „kara“ = Klage, Kummer, Trauer) ist der letzte Tag der Karwoche und der zweite Tag des Österlichen Triduums. Auf ihn folgt der Ostersonntag. In manchen Regionen wird der Karsamstag auch als Stiller Samstag bezeichnet.

Der Karsamstag ist der Tag, an dem die Kirche der Grabesruhe Christi gedenkt und mit Fasten und Gebet seine Auferstehung erwartet. An diesem Tag können keine Sakramente gefeiert werden, die mit Festfreude verbunden sind, insbesondere keine Eucharistiefeier. Das Bußsakrament und die Krankensalbung können gespendet werden. Die Heilige Kommunion wird nur als Wegzehrung (Sterbekommunion) gereicht.

Vor allem an Kathedralkirchen werden am Morgen des Gründonnerstags, des Karfreitags und des Karsamstags feierliche Karmetten mit der Gemeinde gesungen. Die Tagzeiten des Stundengebets und besondere Andachten, wie die Kreuzwegandacht, werden ebenfalls gefeiert.

Der Altar der Kirche ist nicht mit Altartuch, Kerzen oder Blumen geschmückt, sondern zeigt den nackten Stein, Zeichen des „Ecksteins“ [1] Christus. Zur Verehrung durch die Gläubigen ist in den Kirchen immer das Kreuz aufgestellt, häufig auch eine Ikone des Abstiegs Christi in die Unterwelt oder eine Pietà (Vesperbild). Von der Enthüllung des Kreuzes in der Feier vom Leiden und Sterben Christi bis zur Osternacht wird das Kreuz beim Vorüberschreiten durch eine doppelte oder einfache Kniebeuge geehrt, wie sonst das ausgesetzte Allerheiligste.

Am Karsamstag bereitet man sich mit dem Osterfasten auf das Hochfest Ostern vor. Der Karsamstag endet mit dem Beginn der Feier der Osternacht, die als Nachtwache bereits zur Liturgie des Ostersonntags gehört.

Der Karsamstag wird sehr oft irrtümlich als „Ostersamstag“ bezeichnet. Der Ostersamstag ist jedoch der Samstag der Osterwoche, d. h. der Samstag am Ende der Osteroktav, sieben Tage später.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. (Jes 28,16 EU), (Eph 2,20 EU) (1 Petr 2,4 EU), (1 Petr 2,8 EU)

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Ostersonnabend — Ostersamstag (irrtümlich); Karsamstag; Samstag vor Ostern; Karsonnabend; Stiller Samstag * * * Os|ter|sọnn|abend 〈m. 1〉 Karsamstag, Sonnabend vor Ostern * * * Os|ter|sạms|tag (bes. südd., österr., schweiz.), Os|ter|sọnn|abend (bes. nordd.) …   Universal-Lexikon

  • Karsamstag — Ostersamstag (irrtümlich); Samstag vor Ostern; Ostersonnabend (irrtümlich); Karsonnabend; Stiller Samstag * * * Kar|sạms|tag 〈m. 1〉 Samstag vor Ostern, Ostersonnabend [→ Karfreitag] * * * Kar|sạms|tag …   Universal-Lexikon

  • Rom [2] — Rom (n. Geogr.), 1) Legation R. u. Comarca im Kirchenstaat, bildet einen Theil der Campagna di Roma, grenzt an die Delegationen Civita vecchia, Viterbo, Frosinone, die Legation Velletri, ans Mittelmeer u. Neapel; hat 82,45 geogr. QM. mit 326,500… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Ostern — (Osterfest), das Fest der Auferstehung Jesu, hat wahrscheinlich seine deutsche Benennung von dem Feste der altsächsischen Frühlingsgöttin Ostara. Mit dem Kultus, der ihr vor Einführung des Christentums gewidmet wurde, hängen die Namen der… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Die Stachelschweine — Wolfgang Gruner und Achim Strietzel in Düsseldorf 1956 Die Stachelschweine ist der Name eines Berliner Kabaretts, das im Herbst 1949 in dem Künstler und Studentenlokal Badewanne unweit der Berline …   Deutsch Wikipedia

  • Frieders — Kurt Frieders (alias Kurt Friedländer * 1887; † 1979 in Schweden) war ein deutscher Jurist, der als Oberstaatsanwalt zum Fall Frieders in der Weimarer Republik wurde, zu dem sich insbesondere auch Thomas Mann äußerte. Leben und Wirkung Sein Vater …   Deutsch Wikipedia

  • Görzke — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Hasselfelde — Stadt Oberharz am Brocken Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • Jürgen Wullenweber — Jürgen Wullenwever Jürgen Wullenwever (* spätestens 1488 in Hamburg; † 24. September 1537 in Wolfenbüttel) war von 1533 bis 1535 Bürgermeister der Hansestadt Lübeck. Wullenwevers Mutter starb im Jahr seiner Geburt. Sein Bruder Joachim war als… …   Deutsch Wikipedia

  • Jürgen Wullenwever — Spott Portrait Jürgen Wullenwevers Siegel J …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”