- Outplacement-Beratung
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Die Begriffe Outplacement (engl.) bzw. Außenvermittlung bezeichnen eine von Unternehmen finanzierte Dienstleistung für ausscheidende Mitarbeiter, die als professionelle Hilfe zur beruflichen Neuorientierung angeboten wird, bis hin zum Abschluss eines neuen Vertrages oder einer Existenzgründung.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Diese Art von Beratung hat ihren Ursprung in den USA. Die Soldaten, die nach dem Zweiten Weltkrieg in die USA zurückkehrten, mussten in zivile Beschäftigungen reintegriert werden. Hierzu richtete die Teilstreitkraft des Heeres der US Army eigene Beratungsstellen ein. Später griffen die Psychologen Drake und Beam das Thema erneut auf und gründeten in den 1960er Jahren das Beratungsunternehmen D&B, welches später zu Drake Beam Morrin (DBM) wurde.
Dienstleistung Outplacementberatung
Gründe
Ursachen dafür, dass Firmen ihr Personal reduzieren und Mitarbeiter entlassen, sind Firmenübernahmen, Insolvenzen, Verlagerungen von Arbeitsplätzen an andere Standorte, Absatzschwierigkeiten und Rationalisierung. Es trifft heute nicht nur gewerbliche, sondern auch qualifizierte Mitarbeiter und Führungskräfte, weil ganze Hierarchiestufen abgebaut werden. Auch junge Menschen müssen die Erfahrung machen, dass im Berufsleben alles möglich ist und ihre Karriere nicht mehr in geregelten, jahrzehntelangen Bahnen verläuft.
Auftraggeber und Zielgruppen
Hier setzt die Dienstleistung Outplacementberatung ein. Immer mehr Firmen bieten ihren Mitarbeitern, von denen sie sich trennen, diese Hilfe an. Für das Unternehmen ist es wichtig, nach innen wie nach außen das Bild eines fairen, sozialverträglichen und verantwortungsvollen Vorgehens zu wahren. Gelingt dies, so wirkt es sich positiv auf Identifikation und Motivation verbleibender Mitarbeiter und auf das Erscheinungsbild des Unternehmens in der Öffentlichkeit aus.
Outplacementberatung ist heutzutage nicht mehr auf Manager beschränkt, sondern kommt auch anderen qualifizierten Mitarbeitern zugute. In manchen Sozialplänen wird diese Dienstleistung für alle betroffenen Mitarbeiter vereinbart.
Daneben bieten die Berater ihre Dienste auch als Karriereberatung für Selbstzahler an.
Vorgehensweise
Outplacementberater helfen dem Stellensuchenden bei der Analyse und Bestandsaufnahme, das heißt sie erstellen ein Qualifikationsprofil, ermitteln den Weiterbildungsbedarf und empfehlen von Bildungsträgern unabhängige, individuelle Qualifizierungsmaßnahmen. Als nächsten Schritt entwickeln sie zusammen mit dem Arbeitssuchenden eine individuelle Bewerbungsstrategie. Dabei unterstützen sie ihn dabei, eine ansprechende schriftliche Bewerbung zu formulieren und bereiten ihn mit einem Interviewtraining per Video auf eine wirksame Selbstpräsentation beim Vorstellungsgespräch vor. Sie zeigen ihm neue Wege der Stellensuche, wie beispielsweise die Zielgruppen-Kurzbewerbung per E-Mail.
Die meisten Berater bieten sowohl die Einzelberatung als auch das Gruppen-Outplacement an.
Gruppen-Outplacement
Das Gruppen-Outplacement soll dazu dienen, durch die reduzierten Kosten auch Nicht-Führungskräften nach der Kündigung professionelle Unterstützung bei der Neuorientierung zukommen zu lassen.
Folgendes Szenario gibt ein Beispiel: Wegen Firmenübernahme fällt der gesamte Außendienst eines Unternehmens weg. Die Außendienstmitarbeiter werden in einem Gruppentraining Berufliche Neuorientierung auf die Stellensuche oder Selbstständigkeit vorbereitet. Dem Gruppentraining schließt sich eine Einzelberatung an. Auch die Arbeit in Gruppen ist effektiv, weil sich die Betroffenen in der gleichen Situation befinden und durch die Rückmeldung über das eigene Verhalten von den anderen Teilnehmern lernen können.
Das Berufsbild des Outplacement-Beraters
Unter den Outplacementberatern finden sich zum einen ehemalige Manager und Personalfachleute, die dieses Geschäft betreiben. Andere Karriereberater besitzen keine Managementerfahrung, dafür aber Erfahrung als Coach, Trainer, Therapeut, Pädagoge oder Psychologe. Seit einigen Jahren betätigen sich auch Personalvermittler und Personalberater zusätzlich als Outplacementberater.
Aufhebungsvertrag und Abfindung
Arbeitgeber müssen sich darauf einstellen, dass der betroffene Mitarbeiter um die Höhe seiner Abfindung verhandelt. Immer mehr Arbeitgeber bieten deshalb in Aufhebungsverträgen neben der Abfindung auch eine Outplacementberatung an. In manchen Fällen stellen die Firmen die Mitarbeiter sogar vor die Alternative: Outplacementberatung oder eine höhere Abfindung.
Der Aufhebungsvertrag kann in solchen Fällen Vereinbarungen wie diese enthalten:
„Herr X hat die Möglichkeit, die Hilfe eines Outplacementberaters in Anspruch zu nehmen. Die Kosten dafür übernimmt die Firma. Die Auswahl des Beraters erfolgt in Absprache. Die Dauer der Beratung beträgt maximal sechs Monate oder bis zum Abschluss eines neuen Arbeitsvertrages.“
Literatur
- Laurenz Andrzejewski: Trennungskultur - Handbuch für ein professionelles, wirtschaftliches und faires Kündigungsmanagment. Luchterhand Verlag. München 2004.
- Janine Berg-Peer: Outplacement in der Praxis. Wiesbaden 2003.
- Stefanie Heizmann: Outplacement. Bern 2003.
- Uwe Kern: Kündigung: KarriereKick statt KarriereKnick. Linde, Wien 2004.
- Karl-Heinz List: Outplacement – Vom Kündigungsgespräch zur Karriereberatung. Nürnberg 2003.
- Wolfgang Mayrhofer: Trennung von der Organisation - vom Outplacement zur Trennungsberatung. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden 1989.
- Frank Müller, Hans B. Schiff, Gerd M. Strauch: Personaltransfer sozial - Mit einem Outplacement den Wandel fair gestalten . Kohlhammer Verlag 2005.
- Urs Widmer: Top Dogs. Zürich 1997.
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