- Overachiever
-
Der Overachiever (englisch: „Overachiever“ von „to achieve“, zu deutsch: „etwas zustandebringen, ein Ziel erreichen“, gelegentlich auch eingedeutscht Überleister) bezeichnet Personen, die Leistungen oberhalb ihres Potenzials erreichen – sprich: die mehr Erfolg haben, als man es Leistungstest wie dem SAT oder einem Intelligenztest nach vermuten würde. Der Begriff „Overachiever“ wird im Regelfall im schulischen Umfeld verwendet. Dabei gilt es, besonders zu beachten, dass Overachiever bisweilen viktimisiert werden. Dazu kommt es insbesondere durch Leistungsneid von Mitschülern, die die besseren Leistungen nicht auf Talent, sondern überzogene Strebsamkeit zurückführen. Oft werden Überleister fälschlicherweise als hochbegabt eingeschätzt. Tatsächlich erreichen sie ihre Erfolge allerdings nicht durch einen besonders hohen Intelligenzquotienten, sondern z. B. durch besondere Kreativität, praktische Intelligenz oder emotionale Intelligenz oder durch besonderen Fleiß.[1] Mögliche Folgen der Viktimisierung kann die Isolation des Überleisters innerhalb seines sozialen Umfeldes sein, da bessere Schulleistung in ein Konkurrenzverhältnis zu sozialer Kompetenz gerückt wird und somit als prestigeunträchtig aufgefasst wird.
Ein Overachiever ist damit das Gegenteil eines Minderleisters („Underachiever“).
Berühmte Overachiever
Die Terman-Studie war eine der größten Langzeitstudien in der Geschichte der Psychologie, die sich der Erforschung der Hochbegabung widmete. Terman wandte sich an kalifornische Lehrer mit der Bitte, ihm jeweils das begabteste und das zweitbegabteste Kind der Klasse zu nennen. Ihm wurden zwei Jungen namens Luis Walter Alvarez und William Bradford Shockley vorgeschlagen.[2] Beide zeigten sich jedoch den Kriterien entsprechend als nicht hochbegabt und konnten an der Studie nicht teilnehmen. Shockley wurde später aber mit dem Nobelpreis für Physik 1956 ausgezeichnet und auch Alvarez erhielt diesen Preis, 1968.
Der Nobelpreisträger Richard Feynman gilt als einer der großen Physiker des 20. Jahrhunderts. Mit einem IQ von 124[3] war er ein eher durchschnittlicher Physik-Student.
Einzelnachweise
- ↑ www.questia.com (englisch)
- ↑ Mitchell Leslie. "Lewis Terman". Stanford Magazine: Feature Story: July/August 2000.
- ↑ David G. Myers: Psychology. Worth Publishers, 2008, S. 410.
Wikimedia Foundation.