- Ozeanbodenspreizung
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Ozeanbodenspreizung (engl.: Seafloor spreading) ist ein geologischer Prozess, der entlang Mittelozeanischer Rücken auftritt, wo sich durch Vulkanismus beständig neue Ozeanische Kruste bildet und sich langsam von dort fortbewegt. Dieser Vorgang wurde Anfang der 1960er Jahre von Forschungsschiffen entdeckt und gab den ersten messbaren Hinweis auf die wenig später formulierte Theorie der Plattentektonik.
Die Plattentektonik erklärt die Kontinentalverschiebung und andere damit in Zusammenhang stehende Abläufe in der Erdkruste. Während die (erst in den 1970er Jahren näher definierten) ozeanischen Platten auseinanderwandern, bringt aufsteigendes Magma aus der Asthenosphäre zwischen den Platten eine neue Erdkruste hervor. Es bilden sich Mittelozeanische Rücken, das sind untermeerische Gebirgszüge, die entlang der Plattengrenzen ein weltumspannendes, zehntausende Kilometer langes Netz mit vielfältiger vulkanischer Aktivität bilden.
Diese Spreizung des Ozeanbodens durch die Bildung neuer ozeanischer Kruste gleicht den Verlust an den Subduktionszonen aus, wo Tektonische Platten zusammenstoßen und eine unter die andere geschoben (subduziert) wird. Während sich beispielsweise der Atlantik um 2 cm im Jahr vergrößert, schrumpft der Pazifik durch gegenseitige Subduktion von Lithosphärenplatten. Jedes Jahr entstehen so auf der ganzen Erde ca. 20 Kubikkilometer[1] neue Erdkruste (Meeresboden). Durch die ständige Neubildung von ozeanischer Kruste bei gleichzeitiger Subduktion gibt es derzeit keinen Meeresboden, der älter als 200 Millionen Jahre ist.
Die Spreizungsrate bezeichnet die Geschwindigkeit dieser Spreizung, wobei diese im Normalfall zwischen 1 und 10 Zentimeter pro Jahr beträgt. Vergleichbar wäre dies mit der Wachstumsrate menschlicher Fingernägel. Dies erscheint gering, ergibt sich aber in der geologisch gesehen kurzen Zeitspanne von 10 Millionen Jahren eine Entfernung von 100 bis 1000 km. Die Spreizungsrate ist hierbei beidseitig, bezieht sich also auf die Drift beider Platten. Sie ist demnach gleich der Summe der Driftraten der beiden Platten und sollte nicht mit diesen verwechselt werden.
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Altersbestimmung des Ozeanbodens anhand der Sea-Floor-Spreading-Theorie
Beim Abkühlen der Lava richten sich magnetisierbare Minerale nach dem magnetischen Feld der Erde aus. Einzelne Gesteinsstreifen sind nach Norden oder Süden ausgerichtet, was an den immer wiederkehrenden Umpolungen des Magnetfelds der Erde liegt. Die magnetische Orientierung jedes Gesteinsstreifens kann eine bestimmte Zeit zugeordnet werden. Die weiter vom Rücken entfernten Gesteinsstreifen sind älter und auf beiden Seiten des Rückens gleich weit entfernte Gesteinsstreifen nachweisbar gleich alt. So kann man die Altersbestimmung des Meeresbodens mit der Bestimmung des Alters eines Baumes durch Jahresringe vergleichen.
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