- P-Falle
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Als Phosphatfalle bezeichnet man in der Limnologie die unter aeroben Bedingungen stattfindende fortwährende Ablagerung von Phosphat in Form von Fe(III)PO4 (Eisenphosphat) in das Sediment eines Sees.
In den oberflächennahen Wasserschichten wird Phosphat durch Primärproduktion von Algen gebunden und so, auch über die Nahrungskette, in die Form von Biomassepartikeln gebracht, die in die tieferen Wasserschichten absinken und dort bei ihrem Zerfall das Phosphat wieder freigeben. Unter aeroben Bedingungen kann dort die Fällungsreaktion von Phosphat mit Fe(OH)3 zu Eisenphosphat (Fe(III)PO4) erfolgen. Dieses sinkt zu Boden und bleibt zusammen mit anderen sedimentierenden Substanzen (z.B. Calciumcarbonat und organischer Detritus) liegen.
So wird mit der Zeit immer mehr Phosphat am Grund des Sees gespeichert. Erst wenn über dem Seeboden kein Sauerstoff mehr vorhanden ist, wird das Eisen reduziert, das bis dahin "gefangene" Phosphat wird wieder freigesetzt und in den Nährstoffkreislauf des Sees zurück geführt; dies kann zu einer Algenblüte führen, wenn das freigesetzte Phosphat im Zuge der Herbst- bzw. Frühlingszirkulation wieder in das Epilimnial (Oberflächenwasser) gelangt. Dadurch wiederum kann von der herabsinkenden Biomasse im Tiefenwasser so viel Sauerstoff verbraucht werden, dass die Phosphatfalle dauerhaft außer Kraft gesetzt wird. Den Übergang in diesen Zustand bezeichnet man als Umkippen.
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