- PEN-Leiter
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Ein PEN-Leiter (Abk. für protective earth neutral), früher Nullleiter genannt, ist ein Leiter, der zugleich die Funktionen des Schutzleiters (PE) und des Neutralleiters (N) erfüllt. Ein Leiter mit solcher Doppelfunktion ist nur in einem TN-System möglich.
Der PEN-Leiter darf nicht getrennt von den Außenleitern steckbar und nicht schaltbar sein, auch nicht durch Überstromschutzeinrichtungen.
In Neuanlagen sind PEN-Leiter seit Jahrzehnten allenfalls mit einem Leiterquerschnitt von mindestens 10 mm² Kupfer oder 16 mm² Aluminium erlaubt. Die Beschränkung wurde festgelegt, um die Wahrscheinlichkeit eines unterbrochenen PEN-Leiters gering zu halten.
Eine Unterbrechung des PEN-Leiters hebt nicht nur die Schutzwirkung auf, sondern birgt bei weiterhin verbundenen Außenleitern die Gefahr eines Stromunfalls. An Gehäusen von Verbrauchsmitteln der Schutzklasse I, wie Waschmaschinen und Kühlschränken, liegt dann die Spannung eines Außenleiters gegen Erde von 230 Volt an. Ein lebensgefährlicher elektrischer Schlag ist dann möglich.
Zudem wird bei Unterbrechung des PEN-Leiters der Sternpunkt nicht mehr auf Erdpotential gehalten. Das führt - sofern Verbraucher in Sternschaltung angeschlossen sind, was beim Anschluss von 230V-Geräten immer der Fall ist - dazu, dass ein neuer, durch die Verbraucherwiderstände festgelegter Sternpunkt entsteht. Sofern nicht alle Verbraucher den gleichen Innenwiderstand haben, entsteht somit eine Sternpunktverschiebung. Dadurch können an einem 230V-Verbraucher im Extremfall fast 400V anliegen.
Der PEN-Leiter hat die Farbe Grün/Gelb genau wie der PE-Leiter und ist an den Enden gemäß DIN VDE 0100-510 Seite 11 zusätzlich blau zu kennzeichnen. Der PEN-Leiter wird vereinbarungsgemäß nicht als aktiver Leiter bezeichnet.
Literatur
- Internationales Elektrotechnisches Wörterbuch, Kapitel 195 und 826 (Volltextcodierte Fassung auf CD-ROM: VDE-Verlag)
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