PZL W-3

PZL W-3
W-3WA - bewaffnete Version des Sokół 2005 in Radom
Frontansicht eines PZL W-3
W-3RL
PZL W-3P VIP

Der PZL W-3 Sokół (dt. Falke) ist ein polnischer Mehrzweckhubschrauber, der von PZL Świdnik gefertigt wird. Der PZL-3 ist der erste Hubschrauber, der komplett in Polen entwickelt und gefertigt wurde. Die Maschine ist, bis auf die Rotorblätter von Haupt- und Heckrotor, konventionell aus Metall gefertigt. Das Bugradfahrwerk ist nicht einziehbar. Die Maschine verfügt über zwei Gasturbinen als Antrieb des vierblätterigen, aus Glasfaser-Composite gefertigten Rotors. Der Rotor verfügt über ein Enteisungssystem. Der zulässige Temperaturbereich für den PZL W-3 liegt dabei zwischen –40 und +43 °C.

Die Passagierkabine für zwölf Personen ist über zwei Schiebetüren von beiden Seiten zu betreten. Das Gepäckabteil befindet sich hinter der Kabine und ist während des Fluges zugänglich.

Mit einem zusätzlichen Unterrumpftank ist der W-3 auch als Feuerlöschflugzeug einsetzbar.

Inhaltsverzeichnis

Entwicklung

1970 wurde der Vertrag über die Zusammenarbeit über Konstruktion und Entwicklung eines Mehrzweckhubschraubers zwischen Polen und der UdSSR unterzeichnet. Die Entwicklungsarbeiten begannen 1973 unter Leitung von Stanisław Kamiński und dauerten die 1970er Jahre über an. 1976 war ein Mock-Up fertig. Der Erstflug des Prototypen fand am 16. November 1979 statt, es wurden insgesamt sechs Prototypen gefertigt. Die Produktion lief zunächst in kleiner Stückzahl bis 1985.

Einsatz

Zwei PZL W-3WA (im Hintergrund) sowie eine Mil Mi-8 (im Vordergrund) des polnischen Heeres im Einsatz im Irak (2005)

Mit der Auflösung des Warschauer Paktes öffnete sich PZL dem Westen, und 1989 begannen Konstruktionsarbeiten für eine neue Variante. Dieser auch von der FAA (US FAR Pt 29, Mai 1993) zugelassene PZL W-3A, der am 30. Juli 1992 zu seinem Erstflug startete, ist die derzeitig in Fertigung befindliche zivile Variante. Die militärische Variante wird auch exportiert.

Die aktuelle Version W-3A2, die die polnische Zulassung am 7. März 2003 erhielt, verfügt über ein EFIS, einen 4-Achsen-Autopiloten, der zusammen mit dem GPS in der Lage ist, eine vorgesehene Route selbstständig zu fliegen. Auch ist für Rettungs- und Transportaufgaben ein automatisches Fliegen auf der Stelle möglich.

Bis zum 13. September 2005 waren in acht Serien insgesamt 146 Maschinen und fünf Kabinen des W-3 gebaut worden.

Die Maschine wird sowohl zivil als auch militärisch in der Tschechischen Republik, Deutschland (zwei Hubschrauber mit der Kennung D-HSNA und D-HSNB bei der Polizei Sachsen[1]), Spanien, Myanmar, Polen, Portugal, Süd-Korea, Russland und den Vereinigten Arabischen Emiraten verwendet.

Technische Daten

  • Besatzung: 2
  • Passagiere: 12
  • Rotordurchmesser: 15,70 m
  • Länge über alles: 18,85 m
  • Höhe: 4,2 m
  • Leergewicht: 3300 kg
  • Maximales Startgewicht: 6400 kg
  • Antrieb: zwei PZL-10W-Gasturbinen mit je 660 kW
  • Höchstgeschwindigkeit: 260 km/h
  • Reisegeschwindigkeit: 235 km
  • Normale Reichweite: 734 km
  • Maximale Reichweite: 1244 km
  • Dienstgipfelhöhe: 4520 m
  • Anfängliche Steigrate: 8,5 m/s

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Polizei Sachsen: Die Sokol W-3A

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