- Pacific Coast Militia Rangers
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Die Canadian Rangers sind eine Einheit der kanadischen Streitkräfte, die sich aus freiwilligen Teilzeit-Reservisten vornehmlich aus Natives insbesondere Inuit zusammensetzt und deren Hauptaufgabe es ist, in entlegenen Gebieten Kanadas militärische Präsenz durch LRRP-Spähtrupps mit Expeditionscharakter zu zeigen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Rangers wurden im Zweiten Weltkrieg 1942 unter dem Namen Pacific Coast Militia Rangers (PCMR) aus Furcht vor einer japanischen Invasion gegründet. 1947 erhielten sie den Namen Canadian Rangers und ihr Aufgabengebiet wurde auf die Überwachung der nördlichen und arktischen Gebiete ausgedehnt.
Mit dem wachsenden Interesse an den arktischen Rohstoffvorkommen und der Nordwestpassage wuchs die Bedeutung der Canadian Rangers seit den 1970er Jahren. Im Jahr 1996 wurde das Programm Junior Canadian Rangers eingeführt. Es bietet Jugendlichen im Alter von 12 bis 18 Jahren aus den entlegenen Gebieten Freizeitaktivitäten und Ausbildung in traditionellen Fertigkeiten und Ranger-Fähigkeiten.
Organisation
Im Jahr 2007 hatten die Rangers 4200 Angehörige, die an 165 Orten in 163 Aufklärungstrupps ihren Dienst versehen und in fünf Patrouillen-Gruppen (Canadian Ranger Patrol Group; CRPG) eingeteilt sind. Bis März 2008 ist ein Ausbau auf 4800 geplant. Die größte Patrouillen-Gruppe ist für die nördlichen Gebiete Kanadas zuständig und hat ihr Hauptquartier in Yellowknife. Ein Großteil der Ranger sind Inuit. Oft nehmen Angehörige der Ranger Führungspositionen in den Gemeinschaften der Bewohner der entlegenen Gebiete ein.
Einsatzraum CPRG Angehörige Standort Canadian Forces Northern Area CFNA 58 1575 Yellowknife, NWT Land Forces Quebec Area LFQA 23 696 CFB Saint-Jean, Québec Land Forces Central Area LFCA 15 422 CFB Borden, Ontario Land Forces Western Area LFWA 38 695 Victoria, BC Land Forces Atlantic Area LFAA 29 743 Gander, NL - Stand der Tabelle uk entnommen engl wiki
Auftrag
Canadian Rangers erfüllen die militärische Präsenz zur Aufrechterhaltung der kanadischen Hoheit in den nördlichen Gebieten, die wenig besiedelt, stark gegliedert und abgelegen sind sowie nicht ökonomisch durch konventionelle Kräfte der kanadischen Armee überwacht werden können. Dies ist auch und insbesondere im Zusammenhang mit dem Hoheitsanspruch Kanadas mit der Nordwestpassage zu verstehen. Dessen Anspruch von den USA aber auch anderen bestritten wird.
Aufgaben und Einsatzarten
Hauptaufgabe der Canadian Rangers ist die Aufklärung in den nördlichen Gebieten Kanadas für die kanadischen Streitkräfte und damit Wahrung der Hoheitsansprüche Kanadas. Diese sind die ausschließlich festgelegten Einsatzräume des Regiments. Dazu zählen die arktischen Gebiete, da Kanadas Hoheitsansprüche auf die Nordwestpassage von den USA nicht anerkannt werden. Zu diesem Zweck werden regelmäßig mehrwöchige sogenannte Souveränitäts-Patrouillen (sovereignty patrols SOV PATS) durchgeführt, die mit Schneemobilen in diese Gebiete führen. In diesen herrschen häufig Temperaturen von –50 °C und Windgeschwindigkeiten von 115 km/h.
- Aufklärung im Rahmen von kanadischen militärischen Operationen im Einsatzraum.
- Durchführung von Aufklärung zur Wahrung der kanadischen Hoheit und Bildung von Rettungstrupps in Notlagen.
- Das Melden von ungewöhnlichen und nicht identifizierten Aktivitäten auf dem Hoheitsgebiet Kanadas im Hohen Norden.
- Überwachung und Meldung von nicht identifizierten Schiffsbewegungen im Raum nordöstlich der Küste von Québec in der Bucht von Salluit.
- Unterstützung anderer Teile der kanadischen Streitkräfte durch Beratung und Ausbildung für die trocken-kalte Klimazone.
- Durchführung von Northern Warning System Patrols (NWS PATS).
- Bereitstellung von Unterstützung bei Search and Rescue Operationen im Einsatzraum.
- Unterstützung bei Flugzeugunglücken im Einsatzraum.
- abstellen von Aufklärern und Führern von Trupps zur Verhinderung von illegaler Einwanderung an der Westküste von Kanada.
Katastrophenhilfe leisteten die Canadian Rangers 1999 beim Lawinen-Unglück von Kangiqsualujjuaq in Nord-Québec. Im Jahr 2007 hatten sie erstmals die Aufgabe, zusätzlich nach Inuit aus Grönland Ausschau zu halten, die Berichten zufolge im Norden der Ellesmere-Insel illegal Jagd auf kanadische Eisbären machten.
Rekrutierung und Ausbildung
Bei den Soldaten der Canadian Rangers handelt es sich um freiwillige Teilzeit-Reservisten. Die Ausbildung kann bereits in einem Canadian Junior Ranger Programm erfolgen. In der Ausbildung werden neben allgemeinen Wildnisfähigkeiten auch Bestandteile der "traditional skills" also der traditionellen Lebensgewohnheiten und Verhaltensweisen der jeweiligen Natives gelehrt, da dem Regiment Inuit, First Nations, Métis und europäische Kanadier angehören. Die Soldzahlung erfolgt nur während der Operationen und der Ausbildung. Anzunehmen ist dass die Reservisten permanente freie Heilfürsorge haben.
Die Ausbildung für neue Angehörige des Regiments beginnt mit einem 10 tägigen Lehrgang über Orientierung. Weitere Lehrgänge werden für Canadian Ranger Ausbilder und Spähtruppführer durchgeführt sowie für Bediener von spezieller Ausrüstung oder als Helfer für bestimmte Tätigkeiten. Dazu werden vmtl die Ausbildung zum Funkgerätebediener und der Helfer im Sanitätsdienst gehören. Die Ausbildung wird entsprechend den Vorkenntnissen der Reservisten und dem Gelände, in dem diese territorial in Kanada eingesetzt werden, durchgeführt. Allgemeiner Bestandteil der Ausbildung sind Durchführung von Spähtrupps in der Wildnis, Rettungsunterstützung bei Luftfahrtunfällen, Waldbränden und Überschwemmungen in unzugänglichen Gebieten. Die Angehörigen der Canadian Rangers nehmen zusätzlich an der Ausbildung für Handfeuerwaffen teil, wie sie auch von den übrigen Teilen der kanadischen Streitkräfte absolviert werden.
Ausrüstung
Bei den Rangers handelt es sich um Teilzeit-Reservisten. Sie erhalten nur während der Trainings- und Patrouille-Zeiten eine Bezahlung. Die Rangers tragen ein rotes Sweatshirt und eine rote Baseballkappe, oder auch eine rote Armbinde. Patrouillen in den nördlichen Gebieten sind mit Schneemobilen ausgerüstet.
Die Bewaffnung der Rangers besteht aus dem Gewehr Lee Enfield. Die Waffe wurde hauptsächlich im Ersten Weltkrieg eingesetzt und wurde aufgrund ihrer hohen Robustheit und Zuverlässigkeit bei den extrem niedrigen arktischen Temperaturen gewählt. Von den Rangern wird heute nicht mehr erwartet, dass sie sich in Gefechte mit feindlichen Truppen einlassen. Sie sind daher nicht mehr verpflichtet für militärische Zwecke ein Gewehr mit sich zu führen. Heute wird die Waffe hauptsächlich zur Jagd für die Verpflegung und zur Verteidigung gegen Eisbären eingesetzt.
Die Kanadische Armee zahlt ein Entgelt für die Benutzung der durch die Canadian Ranger gestellten Ausrüstung insbesondere der Light Over Snow Vehicles (LOSV), All Terrain Vehicles (ATV) und Motorboote.
Weblinks
- Offizielle Webseite (englisch)
- Offizielle Internetpräsenz der Canadian Junior Rangers (englisch und französisch)
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