Palatino Sans

Palatino Sans
Schriftbeispiel für die Schriftart Palatino

Die Schriftart Palatino ist eine Französische Renaissance-Antiqua, die 1949 von Hermann Zapf in einem Probegrad für die D. Stempel AG in Frankfurt am Main entworfen und für das Buch Von der dreifachen Ehrfurcht, Gedanken Goethes über Erziehung zu edlem Menschentum zum 200. Geburtstag Goethes eingesetzt wurde. 1950 erscheint sie in allen Schriftgraden sowohl für Handsatz wie auch für Linotypesatz.

Zapf benannte die Schrift nach Giambattista Palatino, einem italienischen Meister der Kalligraphie des 16. Jahrhunderts. Zusammen mit dem Stempelschneider August Rosenberger studierte Zapf sorgfältig, wie eine Schrift beschaffen sein muss, um auch den rauen Offsetdruck auf eher minderwertigem Papier zu überstehen.

Die Palatino ist eine der wesentlichen Nachkriegs-Old-Style aus Deutschland, die beweist, dass die klassischen Formen immer noch für neue Schriften in Frage kommen. Ist ihr Wesen insgesamt schon offen-luftig, fällt dies bei den Buchstaben „P“, „R“ und „ß“ besonders ins Auge. Mit ihrem guten, harmonischen Lesebild entwickelte sie sich zu einer der beliebtesten Schriften im Buchdruck und gehört in vielen Laserdruckern zu den Standardschriften.

Wie auch andere Schriftschnitte Zapfs wird die Palatino gerne eingesetzt, aber auch imitiert. So taucht sie beispielsweise bei Bitstream als Zapf Calligraphic auf.

Seit ihrem Erscheinen wurde die Palatino auf die fünf Strichstärken Light, Roman, Medium, Bold und Black, jeweils mit passender Kursivschrift, erweitert. Ebenso existieren für die Roman und Bold-Strichstärken Zusatzsets für Kapitälchen und Mediävalziffern.

Sie wird als „Palatino Linotype“ in den Betriebssystemen Windows 2000 und Windows XP mitgeliefert.

Im Jahr 2005 wurde die ursprüngliche Palatino-Schriftfamilie von Akira Kobayashi und Hermann Zapf komplett überarbeitet und als Palatino nova in 10 Schriftschnitten mit umfangreichem Zeichenvorrat bei Linotype GmbH veröffentlicht.

2007 wurde die serifenlose Palatino Sans veröffentlicht, welche die Grundformen der Palatino-Buchstaben übernimmt. Die Grundstriche sind zu den Enden hin leicht verdickt und abgerundet, was der Schrift einen weichen, fast handschriftlichen Charakter verleiht. Für die Variante Palatino Sans Informal wurden einige Buchstabenformen modifiziert, um der Schrift einen individuelleren, künstlerischen Ausdruck zu geben.

Die Palatino wird neben verschiedenen Medien im Fließtext der Zeitschrift Vanity Fair verwendet.

Aldus

Für den Werksatz wurde als leichterer Schnitt der Palatino ebenfalls von Zapf die Linotype Aldus geschaffen. Daher weist sie auch dieselben Besonderheiten wie diese auf. Das Ziel Hermann Zapfs war es, mit seiner Palatino und der ergänzenden Buchschrift Aldus eine neue Form der Renaissance-Antiqua zu schaffen.[1]

Einzelnachweise

  1. http://www.linotype.com/de/30/aldus-schriftfamilie.html

Weblinks


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