- Palisaden
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Palisaden (frz. palissade, ital. palizzata, lat. palus „Pfahl”) sind 20–30 cm starke, 3–4 m lange, oben (häufig) zugespitzte Pfähle. Sie werden in der Befestigungskunst als Hindernismittel mit Zwischenräumen von 6–8 cm etwa 1 m tief eingegraben und in der Erde durch eine Grundschwelle, am oberen Ende durch eine aufgenagelte Latte verbunden.
Verteidigungspalisaden sollten gegen feindliches Gewehrfeuer decken und die Abgabe eigenen Feuers ermöglichen. Man setzte je drei Hölzer dicht nebeneinander und ließ dann eine Lücke von 8–10 cm, die bis zur Anschlagshöhe durch eine schwächere Brustpalisade gefüllt wurde.
Zur Deckung gegen Feuer schüttete man gegen die Palisade von außen bis zur Schartenhöhe Erde an aus einem Spitzgraben, der zugleich die Benutzung der Scharten von außen erschwerte. Verteidigungspalisaden wendete man an zum Schluss der Kehle offener Feldwerke, bei der Ortsverteidigung, ja selbst im freien Feld in Gestalt von runden, sogenenannten Tambours, etwa zur Deckung einzelner Feldwachen gegen Überfall durch Kavallerie. Im Orient trifft man oft auf Ortsbefestigungen, bei denen Palisaden die äußere Brustwehrböschung bilden und ein Erdwall dahinter angeschüttet ist, die sog. Palanke.
Palisaden im Landschaftsbau
Seit den 1970er Jahren werden Palisaden im Landschaftsbau verwendet. Sie dienen meist dem Abfangen von Böschungen bzw. kleineren Hängen und/oder der Beet- bzw. Wegeeinfassung. Seltener ist die Verwendung als freistehende Wand z.B. als Sichtschutz. Im eingebauten Zustand sind solche „Wände“ in der Regel nicht höher als 2–3 m.
Als Palisaden werden i. d. R. kesseldruckimprägnierte Rundhölzer, runde und eckige Beton- sowie Natursteinpfosten verwendet. Eine optimale Möglichkeit der Befestigung im Erdboden besteht durch die Verwendung von Magerbeton.
Früher wurden gerne die mit Steinkohlenteeröl (Carbolineum) imprägnierten Holzschwellen aus dem Bahnbetrieb verwendet. Sie dürfen aufgrund ihrer Krebs erregenden Wirkung jedoch nicht mehr eingesetzt werden und müssen als Sondermüll entsorgt werden.
Ende des 19. Jahrhunderts wurden Palisaden für den Küstenschutz verwendet; sie wurden jedoch bald durch Mauern aus Stein oder Beton ersetzt. Ein Stück Palisadenwand für den Strandschutz ist auf der Ostfriesischen Insel Baltrum noch erhalten.
Siehe auch
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